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Bayern gegen Bayer: Ein Remis mit zwei Siegern?

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© AFP/SID/ALEXANDRA BEIER

Jan-Christian Dreesen schlenderte mit einem Lächeln aus der Mannschaftskabine, auch Max Eberl war mit sich und der Bayern-Welt im Reinen. Der moralische Sieger dieses an Spektakel armen Bundesliga-Topspiels, da waren sie sich beim FC Bayern einig, kam aus München.

"Wenn man mit der Mannschaft gerade gesprochen hat - da waren alle zufrieden", berichtete Vorstandschef Dreesen von seiner Stippvisite in der Umkleide nach dem 1:1 (1:1) des Rekordmeisters gegen den Double-Gewinner. Sportvorstand Eberl ergänzte zufrieden: "Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt in der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. So eine Dominanz - das ist ein ganz, ganz großer Schritt."

Tatsächlich hatten es die Bayern geschafft, nur drei Leverkusener Torschüsse zuzulassen - so wenige wie kein Team zuvor in 98 Pflichtspielen unter Trainer Xabi Alonso. Allein: Den erhofften Sieg, der den Vorsprung des Tabellenführers auf den Rivalen auf sechs Punkte hätte anwachsen lassen, den verpassten sie trotz aller Dominanz.

Aber, betonte Eberl, "die Art und Weise ist das, was am langen Ende zählt. Und wenn wir so weiterspielen, dann wirst du auch deine Siege einfahren." Kapitän Manuel Neuer assistierte: "Die Dominanz, die Positionierung, das Selbstverständnis und die Aggressivität im Anlaufen" - sollten die Bayern das durchziehen können, "dann stimmt uns das zuversichtlich auf die Saison".

Tatsächlich spielte sich in München Erstaunliches ab, Leverkusen sah sich zu einem überraschend destruktiven Ansatz gezwungen - und sich seinerseits bestätigt. "Wir haben sehr seriös gespielt", sagte Alonso, "wir sind glücklich mit dem Punkt."

Nach der Führung durch Robert Andrich (31.) durfte Bayer von mehr träumen, doch Bayern-Youngster Aleksandar Pavlovic (39.) glich per Traumtor aus. Der Nationalspieler sprach von seinem "schönsten" Treffer, nach dem er demonstrativ vor der Südkurve das Bayern-Wappen auf seinem Trikot küsste. Dreesen schwärmte: "Das ist ein super junger Spieler."

Das gilt erst recht für Jamal Musiala und Florian Wirtz, deren Zauberer-Duell allerdings nur wenig Magie versprühte. "Die Offensive von Leverkusen stand gar nicht auf dem Platz, da ist einem Wirtz die Lust vergangen", meinte Sky-Experte Lothar Matthäus. Auch er attestierte den Bayern eine "saustarke" Form.

Woher die kommt? Trainer Vincent Kompany habe einen großen Anteil, sagte Neuer. "Dieses Vertrauen, das haben wir zurück", das zeige sich im mutigen Eins-gegen-eins-Verteidigen in der letzten Linie. "Das ist ein bisschen was anderes als zuvor. Diese Sicherheit, die er uns gibt, jedem Einzelnen, die merkt man dann als Team auf dem Platz."

Und am Lächeln beim Boss.

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