Anzeige
Bundesliga

Benjamin Pavards Kehrtwende beim FC Bayern München: Endlich mittendrin statt weg?

  • Aktualisiert: 13.03.2023
  • 20:57 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© 2023 Getty Images

Beim 5:3-Sieg der Bayern gegen Augsburg war Benjamin Pavard der Matchwinner für den deutschen Rekordmeister. Der sportliche Aufschwung des französischen Verteidigers in den zurückliegenden Wochen ist ohnehin erstaunlich – führt dieser letztlich zu einer Vertragsverlängerung statt eines Abgangs?

Von Christoph Gailer

Beim FC Bayern gibt es im Frühjahr 2023 so einige Sorgenkinder im Kader, wie etwa Serge Gnabry, Leroy Sane und Joao Cancelo. Definitiv nicht mehr zu diesen Problemfällen von bzw. für Coach Julian Nagelsmann zählt hingegen Benjamin Pavard. 

Der Franzose etablierte sich in den zurückliegenden Wochen endlich dort, wo er sich selbst am Liebsten sieht - im Abwehrzentrum. Beim 5:3-Sieg am 24. Bundesliga-Spieltag gegen den FC Augsburg brillierte der 26-Jährige zudem auch noch als Doppeltorschütze.

Nach seinem technisch perfekten Scherenschlag zum zwischenzeitlichen 3:1 verpasste ihm Mitspieler Dayot Upamecano sogar direkt einen neuen Spitznamen: "Pavarinho". Mit Pavard erzielte nach über zehn Jahren wieder ein Bayern-Verteidiger in einer Bundesliga-Partie einen Doppelpack, vor "Pavarinho" gelang dies im Februar 2013 David Alaba. 

Anzeige
Anzeige

Salihamidzic über Pavard: Herausragender Spieler der vergangenen Wochen

Auch die Bayern-Verantwortlichen waren bei Pavard voll des Lobes, nicht nur aufgrund seiner Topleistung gegen den FCA, sondern wegen dessen gesamter Entwicklung. "Ich freue mich wirklich, dass Benji das so gut macht. In den letzten vier bis sechs Wochen ist er einer der herausragenden Spieler hier bei uns", gab es entsprechend großes Lob von Sportvorstand Hasan Salihamidzic. 

Anzeige
Anzeige
Teaser

ran Noten: Cancelo liefert - nur ein Bayern-Star ist besser

Der FC Bayern will im Rennen um die Meisterschaft Druck auf Verfolger Borussia Dortmund aufbauen. Am 24. Spieltag ging es gegen den FC Augsburg. ran hat die Spieler der Bayern in einer Einzelkritik benotet.

  • Galerie
  • 11.03.2023
  • 17:32 Uhr

Der vielgelobte Pavard genoss den Moment nach seinem 150. Pflichtspiel-Einsatz für den FCB, möglicherweise wohlwissend, dass es vor gar nicht allzu langer Zeit für ihn an der Säbener Straße noch ganz anders aussah: "Ich bin sehr, sehr glücklich. Das war ein Top-Spiel der Mannschaft und auch eine schöne Partie für mich mit zwei Toren." 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Pavard als Nutznießer von Nagelsmanns Systemwechsel

Aufgrund des Konkurrenzkampfes in der Innenverteidigung musste der Weltmeister von 2018 oft genug auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen, um überhaupt in der Bayern-Startelf zu stehen - oder er spielte eben erst gar nicht.

Entsprechend frustriert schien er und kokettierte trotz Vertrages bis 2024 öffentlich mit einem möglichen Abgang. Zudem sorgte er auch abseits des Platzes für negative Schlagzeilen mit einer angeblichen Alkoholfahrt.

Doch nun ist Pavard der große Nutznießer von Nagelsmanns Systemumstellung hin zu einer Dreierkette - und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen gibt es dadurch nun drei Innenverteidiger-Positionen in der Münchner Abwehr, wovon Pavard profitierte, seitdem er halbrechts im Defensivzentrum spielen darf. Außerdem gestaltet sich die Konkurrenzsituation im neuen System etwas anders, wie Coach Nagelsmann schon vor der Augsburg-Partie am Beispiel von Cancelo verdeutlichte.

"Joao ist kein Dreierketten-Spieler. Das ist recht simpel erklärt", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz. Somit fällt der Winter-Zugang als Konkurrent für Pavard in einer Dreierkette schon mal komplett weg.

Verlängert Pavard bei den Bayern?

Pavard ist nun also endlich mittendrin statt außen vor - das betrifft sowohl seine Position auf dem Feld als auch die insgesamte sportliche Perspektive für den früheren Stuttgarter, den die Bayern 2019 für 30 Millionen Euro Ablöse an die Isar holten. Daher stellt sich nun natürlich auf Sicht die Frage, wie es mit Pavard in München weitergeht.

"Er fühlt sich gut aufgehoben und kann sich gut entwickeln. Er spielt jetzt natürlich auch häufiger auf seiner mehr geliebten Position etwas zentraler. Er macht es sehr gut", sagte Nagelsmann nach dem Sieg über Augsburg zum Thema Pavard.

Und was ist mit einem neuen Vertrag für den Franzosen? "Ich glaube, das sieht Hasan selber, dass Benji eine gute Performance abruft, dass er immer gewinnen will. Jetzt hat er auch Tore geschossen", würde Nagelsmann einen Verbleib des Verteidigers begrüßen.

Salihamidzic wollte sich nicht zu sehr in die Karten blicken lassen, ging auf die Frage nach einer möglichen Vertragsverlängerung mit Pavard über 2024 hinaus nicht wirklich ein. "Alles andere werden wir sehen", gab sich "Brazzo" nach seiner Lobesrede über den Franzosen zum Thema Vertragsverlängerung wortkarg.

Auch Pavard verrät nichts über seine Zukunftspläne. "Ich bin sehr glücklich. Ich genieße die Zeit mit dem Team und will alle Trophäen gewinnen", sagte Pavard gegenüber "Sky Sport" und betonte im Bezug auf einen eventuellen Verbleib in München: "Den Rest sehen wir im Sommer." Auf die Frage, ob im Hintergrund Vertragsgespräche stattfinden, antwortete er: "Ich weiß es nicht. Ich konzentriere mich auf das nächste Spiel."

Ein Sorgenkind des FC Bayern möchte er eben auch zukünftig nicht sein.