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Borussia Mönchengladbach: Trainer Adi Hütter kämpft um seinen Job - nun kommt "die ungeliebte Ex"
- Aktualisiert: 15.12.2021
- 19:21 Uhr
- ran.de
Mitten in einer tiefen Krise mit seinem neuen Verein Borussia Mönchengladbach empfängt Trainer Adi Hütter seinen Ex-Verein Eintracht Franfurt zu einem richtungweisenden Spiel im Borussia-Park (ab 18:30 Uhr im Liveticker auf ran.de). Die Vorzeichen könnten für den Österreicher nicht unglücklicher sein.
München - Es wirkt wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit. Dabei sind die Ereignisse des 27. Oktober 2021 nicht einmal sieben Wochen her.
Es war der Abend, an dem Borussia Mönchengladbach den FC Bayern im DFB-Pokal völlig unerwartet und gleichzeitig vollkommen ungefährdet mit 5:0 schlug. Nach durchwachsenem bis schwachem Saisonstart schien es, als hätte Cheftrainer Adi Hütter mit seinem Team die Kurve bekommen. Alles sah so rosig aus.
Denkste!
Seitdem ist viel passiert. Zuletzt legte sich die neblige Schwere einer Krise über den Verein. Drei heftige Niederlagen mit insgesamt 14 Gegentoren, darunter das deutliche 1:4 im Derby beim 1. FC Köln und das historische 0:6 gegen Freiburg, haben sämtliche Euphorie aus dem Klub gesaugt.
Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur noch zwei Punkte. Ausgerechnet in diesem Zustand hat sich Eintracht Frankfurt angekündigt.
Der wiedererstarkte Ex-Klub Hütters, den der Coach im vergangenen Sommer unter einigem Getöse verlassen hatte, schlug erst am Sonntag den Tabellendritten aus Leverkusen mit 5:2 und pirscht sich immer näher an das obere Tabellendrittel heran. Keine Frage: Zu gern würde man dem ungeliebten Ex den nächsten, vielleicht finalen Stoß versetzen.
Adi Hütter spürt Vertrauen - Max Eberl schließt Diskussion aus
Denn Hütter ist längst öffentlich in die Kritik geraten. Auch wenn er selbst beteuert, das Vertrauen der Klubführung weiterhin zu spüren. "Es immer wertvoll und wichtig, wenn das Gefühl vom Verein da ist, dass man der Richtige ist", sagt der Österreicher und betonte: "So ist das im Fußball. Es scheint nicht immer die Sonne."
Sportdirektor Max Eberl hatte eine Trainerdiskussion trotz akuter Sonnenfinsternis zuletzt wiederholt als absurd bezeichnet. Wohl auch, weil ein ein enormer finanzieller Aspekt mitschwingt. Stolze 7,5 Millionen Euro hatte Hütter gekostet. Die allgemein bekannten "Mechanismen" im Profifußball können aber auch in Mönchengladbach nicht dauerhaft außer Kraft gesetzt werden.
Bei einer weiteren Niederlage dürfte sich die Lage demnach verschärfen. Zu offensichtlich war die Disbalance zwischen Team und Trainer in den vergangenen Wochen zu Tage getreten. Das Spiel gegen die Eintracht wird so zum ultimativen Charaktertest zur Unzeit.
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Hütter will vom Wiedersehen nichts wissen
Hütter selbst versucht die Aufruhr um das pikante erste Wiedersehen mit dem Verein, den er von 2018 bis in den Sommer diesen Jahres selbst repräsentierte, so klein wie möglich zu halten.
"Natürlich wird es ein besonderes Spiel, wenn man da drei Jahre gearbeitet hat. Und natürlich werde ich viele Weggefährten treffen", sagte Hütter. Viel wichtiger sei aber, dass er sich "um meine eigenen Spieler zu kümmern" habe. Vielleicht mehr denn je.
Als starker Anführer voranzugehen, scheint für den 51-Jährigen das Gebot der Stunde. "Nur weil Gegenwind ist, kann man nicht als Erster umfallen. Es geht darum, dass man stehen bleibt", beschreibt er seinen Anspruch mit einem weiteren Wetter-Vergleich.
In einen möglichen Abstiegssog will der Trainer mit seinen Mannen erst gar nicht geraten. Überzeugt sei er davon, dass "wir wir da gar nichts verloren haben. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir uns von diesen Rängen entfernen können".
Hütters Abschied hat Spuren hinterlassen
Auf Frankfurter Seite gibt es allerdings nicht Wenige, die Hütter den aktuellen sportlichen Niedergang durchaus gönnen. Gerade auf Seiten der Fans ist der Österreicher nach seinem unrühmlichen Abgang nicht eben wohl gelitten.
"Auswärtssieg, Auswärtssieg", skandierte die Kurve schon nach dem Heimsieg über Leverkusen lautstark. Ein Erfolg über Hütters Borussia wäre für viele Fans eine süße Genugtuung.
Die Verantwortlichen versuchten, die besondere Brisanz des Duells derweil kleinzureden. Das möge zwar für Fans und Medien "ein schönes Thema" sein, aber bei der Mannschaft sei das "wirklich gar kein Thema", wiederholte Sportvorstand Markus Krösche gebetsmühlenartig. "Bisher haben wir uns überhaupt nicht damit beschäftigt", ergänzte Hütters Nachfolger Oliver Glasner.
Hütters in vielerlei Hinsicht schlecht kommunizierter Wechsel nach Gladbach, der im Frühjahr just vor dem letzten Gastspiel bei der Borussia verkündet wurde, hat in Frankfurt dennoch Spuren hinterlassen.
"Die Trennung ging auf verschiedenen Ebenen, damit meine ich nicht nur auf der Vorstands- und Aufsichtsratsebene, sondern auch auf der Spielerebene, nicht ganz geräuschlos von sich", sagte Vorstand Axel Hellmann im "Hessischen Rundfunk".
Für Zunder ist also in ausreichendem Maße gesorgt...
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