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Diskussion um VAR: Schiedsrichter Patrick Ittrich mahnt zur Ruhe - "Alle drehen durch"
- Aktualisiert: 23.08.2022
- 13:48 Uhr
- SID
Schiedsrichter Patrick Ittrich wünscht sich in der anhaltenden VAR-Diskussion etwas mehr Gelassenheit bei den Beteiligten aus der Fußball-Bundesliga. Beruhigen dürften sich die Diskussionen derweil nicht.
Hamburg - Schiedsrichter Patrick Ittrich wünscht sich in der anhaltenden VAR-Diskussion etwas mehr Gelassenheit bei den Beteiligten aus der Fußball-Bundesliga.
"Wir müssen alle daran arbeiten, dass wir vielleicht wieder etwas entspannter sind", sagte Ittrich beim "Sport-Bild"-Award in seiner Heimatstadt Hamburg: "Wir haben den dritten Spieltag und alle drehen durch."
Videoschiedsrichter: Kritik reißt nicht ab
Seit Saisonbeginn hat es wiederholt Kritik am Videoschiedsrichter gegeben. Zuletzt beklagte sich Eintracht Frankfurt nach dem späten Ausgleich des 1. FC Köln (1:1) über die Entscheidung, den Treffer trotz einer Abseitsposition zu geben. "Das ist Wahnsinn", sagte Nationaltorhüter Kevin Trapp.
Ittrich wünscht sich im Umgang "Respekt, Ruhe und ein bisschen mehr Sachlichkeit", denn die Diskussion sei inzwischen "auch ein bisschen abgehoben. Man hat sich eingeschossen auf das Thema. Alle am Fußball Beteiligten müssen versuchen, daran zu arbeiten, dass Beste daraus zu machen."
Argumente pro VAR gingen ins Leere. "Ich kann noch zehnmal vor die Presse treten und sagen: Von 100 Entscheidungen waren 90 ganz toll, der Fußball ist gerechter geworden", erklärte der 43-Jährige, "und dann passieren fünf diskussionswürdige Entscheidungen und alle sagen wieder: 'Was haben die da für eine Kacke gemacht'."
Er sei es "manchmal auch Leid, immer wieder darüber zu diskutieren, aber nichtsdestotrotz müssen wir auch kritisch sein".
VAR: Schiedsrichter nehmen "das Problem des Kellers" mit auf den Platz
Für den früheren Bundesliga-Schiedsrichter Bernd Heynemann ist der VAR dagegen "kein Gewinn für den Fußball. Du trägst immer einen Rucksack auf dem Rücken", sagte Heynemann bei "Sport1".
Die Diskussionen darüber seien "immer verrückter", und die Schiedsrichter würden "das Problem des Kellers" auf das Spielfeld mitnehmen.
"Der Schiedsrichter sollte auf dem Feld entscheiden, der VAR darf nicht einfach reingrätschen, wenn der Schiedsrichter keine Hilfe benötigt. Der VAR soll nur bei glasklaren Fehlentscheidungen eingreifen, nicht bei Szenen mit Grauzone."
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