Lahm ab 2018 neuer Bayern-Sportdirektor?
FC Bayern: Diese Gründe sprechen gegen Philipp Lahm als künftiger Bayern-Sportdirektor
- Aktualisiert: 11.08.2016
- 19:33 Uhr
- ran.de
Philipp Lahm gilt beim FC Bayern München als der designierte Nachfolger von Ex-Sportdirektor Matthias Sammer. Doch nicht jeder Weltklasse-Spieler ist auch gleich ein Top-Funktionär.
München - Der FC Bayern will den Posten des Sportdirektors nach dem überraschenden Abschied von Matthias Sammer vorerst nicht nachbesetzen. FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", dass zwar grundsätzlich ein Sportdirektor beim FC Bayern sinnvoll sei. "Aber einen guten kann man leider nicht in Oberammergau zum Schnitzen bestellen."
Man wolle nun erst einmal ein Jobprofil erstellen, um dann den geeigneten Kandidaten zu suchen. Laut "Bild" soll das Jobprofil auf Philipp Lahm zugeschnitten werden. Der Kapitän soll intern bereits als designierter Sammer-Nachfolger gelten, wenn er 2018 seine Fußballschuhe an den Nagel hängt.
Rummenigge lobt Lahm
Rummenigge befeuerte in der "Süddeutschen Zeitung" dieses Gerücht erneut: "Seine Entwicklung neben dem Rasen gefällt mir sehr gut", so der Bayern-Boss. "Er ist auch für mich als Vorstandschef ein sehr qualifizierter Gesprächspartner. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass Philipp für den Verein in der Zukunft auch außerhalb des Platzes eine wichtige Rolle spielen könnte."
Was die Nachfolge an der Klubspitze anbelange, könne er sich "gut vorstellen, dass Philipp in so eine Rolle hineinwächst". Doch ist Lahm wirklich der passende Mann für diesen wichtigen Posten? ran.de nennt drei Gründe, die gegen den Weltmeister als Sportdirektor sprechen.
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1. Mangelnde Erfahrung
Fakt ist, der 32-Jährige bringt keinerlei Erfahrung in dem Bereich mit. Er würde direkt vom Fußballplatz hinter den Schreibtisch wechseln - und das bei einem der größten Fußball-Unternehmen der Welt. Der letzte, der diesen Schritt bravourös gemeistert hatte, war Uli Hoeneß im Jahr 1979. Eine bayerische Erfolgsgeschichte, allerdings aus einer anderen Zeit. Denn mit einem Umsatz von zwölf Millionen Mark war der FC Bayern seinerzeit eine verhältnismäßig kleine Nummer.
Zwar unternimmt Lahm als Gesellschafter des Pflegeprodukteherstellers Sixtus und dem Naturkost-Riesen Schneekoppe derzeit erste Gehversuche außerhalb des Fußballplatzes. Ob ihn das jedoch schon als Sportdirektor qualifiziert, ist zumindest fraglich.
2. Fehlender internationaler Einblick
Lahm kennt den FC Bayern wie seine Westentasche. Aber eben auch nur den FC Bayern. Ausgenommen seines zweijährigen Gastspiels beim VfB Stuttgart, schnupperte er nie andere Vereinsluft. Wie es bei anderen Klubs zugeht, kann der Weltmeister nur erahnen.
Im Vergleich dazu: Bevor Ex-Sportdirektor Matthias Sammer nach München kam, hatte er als Trainer in Dortmund und Stuttgart sowie als Sportdirektor und Nachwuchskoordinator beim DFB Erfahrung gesammelt. Und bereits als Spieler hatte ihn sein Weg von Dynamo Dresden über Stuttgart und Inter Mailand bis hin zum BVB geführt.
FCB-Boss Rummenigge betonte zwar, dass Qualität immer vor Stallgeruch gehe. Gilt diese Regel auch im Fall Lahm, dürfte er nicht der geeignetste Kandidat sein.
3. Graue-Maus-Image
Als langjähriger Kapitän des FC Bayern und der Nationalmannschaft stellte Lahm seine Führungsqualitäten auf dem Platz hinlänglich unter Beweis. Mit seiner ruhigen, besonnenen aber bestimmten Art erarbeitete sich der Rechtsverteidiger ein Standing im Verein sowie beim DFB. Ein Lautsprecher ist er jedoch nicht. Im Gegenteil.
Trotz aller Verdienste haftet Lahm in der Öffentlichkeit noch immer ein Graue-Maus-Image an. Dass er die "Abteilung Attacke" von Bald-Wieder-Präsident Uli Hoeneß und Matthias Sammer fortführen würde, ist kaum vorstellbar.
Zwar positionierte sich Lahm auch in der Vergangenheit immer wieder in den Medien. Man denke an sein Aufsehen erregendes Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" aus dem Jahr 2009, als er dem Verein fehlende Spielphilosophie und schlechte Transferpolitik attestiert hatte. Doch im Großen und Ganzen legt Lahm zu selten den Finger in die Wunde. Als Sportdirektor müsste er aber genau das tun.
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