Rekordmeister unter Druck
FC Bayern: Kimmich und Co. in Quarantäne - Bosse vor Gehalts-Dilemma
- Aktualisiert: 11.11.2021
- 13:42 Uhr
- ran.de
Der FC Bayern sorgt weiter für Corona-Schlagzeilen Abseits des Platzes. Nach der Infektion des geimpften Niklas Süle müssen gleich mehrere Bayern-Stars in Quarantäne. Für den deutschen Rekordmeister stellt sich nun die Gehaltsfrage.
München - Der FC Bayern wird das Corona-Thema in der laufenden Saison einfach nicht los.
Nach den umstrittenen Aussagen über die Langzeitfolgen der Impfungen von Joshua Kimmich, hat es den deutschen Rekordmeister nach der Corona-Infektion des vollständig geimpften Niklas Süle bei der deutschen Nationalmannschaft erneut erwischt.
Vier weitere Münchner - Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Eric Maxim Choupo-Moting - müssen deshalb in Quarantäne und reisten von ihren Nationalmannschaften bereits ab. Der Verdacht liegt aufgrund der örtlichen Bestimmungen der Gesundheitsämter nahe, dass neben Kimmich auch die übrigen betroffenen Spieler noch keine Impfung erhalten haben.
Streicht der FC Bayern den Ungeimpften die Gehälter?
Sollte der FC Bayern tatsächlich so eine hohe Anzahl an ungeimpften Spielern haben, könnte sich der Verein in den kommenden Wochen einiges an Gehalt einsparen. Seit dem 1. November sind Arbeitgeber in Deutschland nicht mehr verpflichtet, ungeimpfte Angestellten, die aufgrund einer Corona-Erkrankung ausfallen, weiter zu bezahlen.
Da Paragraph 56 im Bundesinfektionsschutzgesetz ab sofort greift, müssten auch die Münchner ihre Ungeimpften während der Ausfallzeit - egal ob durch Erkrankung oder Kontakt mit einer erkrankten Person - nicht weiter bezahlen.
Da es sich bei den vermeintlichen Stars ohne Piks um wichtige Bestandteile der ersten Mannschaft handelt, bleibt es jedoch fraglich, wie die bayerischen Verantwortlichen reagieren.
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Bericht: Bayern-Bosse unentschlossen
Wie "Sport1" berichtet, wird derzeit an der Säbener Straße tatsächlich über die mögliche Lohnfortzahlung an die unpässlichen Bayern-Stars diskutiert. Dem Bericht zufolge ist völlig offen, ob die fehlenden Spieler auf ihr Gehalt während der häuslichen Quarantäne verzichten müssen oder nicht.
Weiter heißt es, dass auch die Dauer der Isolation bislang noch nicht festgelegt worden ist. Auch die Spieler seien noch im Unklaren, ob sie sich nach sieben Tagen freitesten können oder womöglich noch länger fehlen werden.
Riskieren die Münchner Zoff mit ihren Top-Spielern?
Bleiben die Münchner konsequent und behalten die Gehälter ein, könnten sie laut Hochrechnungen von "Sport1" wöchentlich bis zu 740.000 Euro einsparen. Da auch der FC Bayern aus finanzieller Sicht mit der Pandemie zu kämpfen hatte, könnten die wirtschaftlichen Faktoren überwiegen.
Auf der anderen Seite werden die Bayern-Bosse besonders im Hinblick auf ihre DFB-Stars Kimmich und Gnabry kein persönliches Zerwürfnis wagen wollen. Während Kimmich seinen Vertrag erst kürzlich langfristig verlängert hat, dauern die Gespräche mit Gnabry (Vertrag bis 2023) noch an. Sportvorstand Hasan Salihamidzic dürfte diese nicht weiter verkomplizieren wollen, weshalb auch dieser Faktor eine Rolle in der Gehaltsfrage spielen könnte.
"Ein juristisches Vorgehen dagegen hätte nur Erfolg, wenn die zugrundeliegenden Rechtsgrundlagen vom Gericht für unwirksam erachtet würden, etwa weil sie einen indirekten Impfzwang begründen", erklärte Rechtsexperte Dr. Joachim Rein über die rechtlich Chancen der Spieler gegenüber "Sport 1".
"Dass ein Gericht dies so sieht, ist eher unwahrscheinlich", sagte er abschließend. Die Entscheidung über die Einbehaltung des Gehalts liegt demnach alleine beim FC Bayern. Dieser steht damit vor einem waschechten Dilemma - wirtschaftliche Vernunft oder Zoff mit den Top-Stars. Die nächsten Tage dürften einiges an Spannung mit sich bringen.
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