Bundesliga
FC Bayern München gegen Borussia Dortmund: Fangruppen mit koordinierter Aktion
- Aktualisiert: 01.04.2023
- 21:22 Uhr
- ran.de
Beim Topspiel FC Bayern München gegen Borussia Dortmund sorgen die Fans beider Teams für Aufsehen. Mit einer koordinierten Aktion fordern sie eine 50+1-Regel ohne Ausnahmen.
Die Fangruppen vom FC Bayern München und von Borussia Dortmund haben während des Topspiels in der Allianz Arena ein klares Statement gesetzt. In einer augenscheinlich koordinierten Aktion forderten sie ein Umdenken beim Thema 50+1.
In der Südkurve war ein Banner mit weißer Schrift auf rotem Grund zu sehen, auf dem zu lesen war: "DFL: Alle sind gleich…" Daraufhin zeigten die Gästefans im Oberrang gegenüber ein gelbes Banner mit schwarzer Schrift, auf dem stand: "…manche sind gleicher!"
Es folgte die klare Forderung an die DFL: "50+1 konsequent durchsetzen!" Diesen Schriftzug präsentierten beide Fanlager auf Bannern in den jeweiligen Vereinsfarben.
Fans von FCB und BVB fordern Ende der Ausnahmen bei 50+1
Damit wurde auch klar, worauf die Abwandlung einer Feststellung aus George Orwells weltberühmter Fabel "Farm der Tiere" anspielte. Den FCB- und BVB-Fans ist die Sonderbehandlung einiger Klubs hinsichtlich der 50+1-Regel ein Dorn im Auge.
Für die Werkklubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg gilt eine Ausnahmeregelung, so dass die Konzerne Bayer respektive Volkswagen die Mehrheit der Stimmanteile im Verein besitzen können. Hintergrund ist, dass sich die Unternehmen bereits seit mehr als 20 Jahren im jeweiligen Klub engagieren.
Auch die TSG 1899 Hoffenheim kam wegen der jahrelangen Unterstützung von Investor Dietmar Hopp in den Genuss dieser Ausnahmeregelung. Anfang März hatte der Mäzen jedoch erklärt, auf sein Stimmmehrheitsrecht verzichten zu wollen.
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DFL macht Bundeskartellamt wegen 50+1 ein Zusatzangebot
Diese Ausnahmen waren bereits vom Bundeskartellamt kritisiert worden. Diese stünden nicht mit dem vereinsgeprägten Wettbewerb der Bundesliga in Einklang. Daher hatte die DFL zuletzt ein Zusatzangebot erarbeitet und vorgelegt. Dieses sieht vor, dass es künftig keine weiteren Ausnahmen mehr geben soll, die bestehenden jedoch unangetastet bleiben sollen.
"Nach unserer vorläufigen Einschätzung können die Beibehaltung der 50+1-Grundregel und die Streichung der Möglichkeit der Gewährung von Förderausnahmen geeignet sein, unsere kartellrechtlichen Bedenken auszuräumen", erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes dazu: "Die Änderungen führen zu einer in sich schlüssigen satzungsrechtlichen Grundlage für die vom Bundeskartellamt angemahnte einheitliche Anwendung und Durchsetzung der 50+1-Regel unter Beachtung von deren sportpolitischen Zielen."
Weiter betont der Jurist: "Mit der 50+1-Regel will die DFL für eine Vereinsprägung und eine gewisse Ausgeglichenheit des sportlichen Wettbewerbs sorgen. Diese sportpolitischen Ziele können auch im Rahmen des Kartellrechts anerkannt werden."
Kritisiert wird von vielen 50+1-Verfechtern auch das Modell RB Leipzig. Dort hat zwar formal der Verein das Heft des Handelns in der Hand, allerdings wird dieser von wenigen Mitgliedern aus dem Umfeld von Red Bull kontrolliert. Daran hatte das Kartellamt jedoch nichts auszusetzen.