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Bundesliga

FC Bayern München: Rotation als Fluch oder Segen? Nagelsmann auf schmalem Grat

  • Aktualisiert: 20.10.2022
  • 10:25 Uhr
  • ran.de/Martin Volkmar
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Trotz des gelungenen Champions-League-Auftakts gegen Inter Mailand sind einige Profis des FC Bayern München offenbar unzufrieden. Gegen den VfB Stuttgart können sich die Reservisten empfehlen.

München - Eigentlich könnte die Stimmung in München bestens sein. Doch zu auffällig war das Mienenspiel der Ersatzspieler in den Katakomben des San Siro, und zu eindeutig die Aussage von Leon Goretzka.

"Jetzt bin ich dann aber auch bereit zu starten", sagte der erst nach 61 Minuten eingewechselte Nationalspieler den Journalisten nach dem 2:0 bei Inter Mailand.

Wenngleich er das nicht als Kritik an Julian Nagelsmann verstanden haben wollte: "Es wurde mir nachvollziehbar erklärt. Ich glaube, der Sprung nach acht, neun Minuten gegen Union wäre ein bisschen groß gewesen. Jetzt sind es ein paar Minuten mehr gewesen. So macht man das, wenn man nach einer Verletzung vernünftig aufbaut."

Immerhin hatte Goretzka nach seiner Knie-OP im Juli erst eine Woche zuvor im Pokal gegen Drittligist Viktoria Köln sein Comeback gefeiert. Und dennoch war sein Wink mit dem Zaunpfahl eindeutig, ihn nun doch bitte wieder anstelle von Marcel Sabitzer neben Joshua Kimmich in die Startelf zu befördern.

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FC Bayern: Nagelsmann kündigt Wechsel gegen VfB Stuttgart an

"Wir werden, auch um die Spannung hochzuhalten, rotieren. Es wird einige Wechsel geben", sagte Nagelsmann am Freitag und gab dem Mittefeldspieler die erwünschte Einsatzgarantie für das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Sa., ab 15:30 Uhr im Liveticker auf ran.de).

Im selben Atemzug lobte der Trainer aber auch den bislang überzeugenden Sabitzer und den derzeit dahinter wartenden Neuzugang Ryan Gravenberch, "der morgen nicht beginnen wird, aber der es verdient hat, in den nächsten Spielen zu beginnen".

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In den anderen Mannschaftsteilen hat der Chefcoach ebenfalls die Qual der Wahl. So wird Neuzugang Matthijs De Ligt trotz seiner starken Vorstellung in Mailand wohl wieder geschont werden und Platz für Dayot Upamecano machen.

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FC Bayern: Neues Offensiv-Trio - Coman fällt aus

Und in der Offensive werden sicher Kingsley Coman, der sich im Training vermutlich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, sowie der gegen Inter überragende Leroy Sane nicht in der Anfangsformation stehen.

"Kings Verletzung hat keinen Einfluss auf Leroy", erklärte Nagelsmann: "Wir hätten ihm morgen ohnehin eine Pause gegeben, weil er gegen Inter schon Körner gelassen hat. Aber wir haben Serge (Gnabry), (Mathys) Tel und (Jamal) Musiala, die weniger gespielt haben."

Alle drei dürften gegen Stuttgart starten, dafür Neuzugang Sadio Mane erstmals nicht von Beginn an auflaufen. Sorgen, dass einige Akteure das Süd-Duell gegen den Fast-Absteiger der Vorsaison nicht hundertprozentig ernst nehmen und mit den Gedanken bereits beim Topspiel am kommenden Dienstag gegen den FC Barcelona sein könnten, hat er aus zwei Gründen nicht.

Nagelsmann: "Schnellstmöglich aufs Gaspedal gehen"

Zum einen, weil sich die Bayern nach den jüngsten beiden 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach und Union Berlin keinen weiteren Ausrutscher (wie etwas beim 2:2 am vorletzten Spieltag der vergangenen Spielzeit) erlauben können. "Wir haben zwei Mal unentschieden gespielt und sind nicht auf dem Platz, wo wir hinwollen. Deswegen sind wir gefordert, schnellstmöglich wieder auf die linke Spur und das Gaspedal zu gehen", sagte Nagelsmann.

Zum anderen, weil sich die Bankdrücker beim prestigeträchtigen Erfolg gegen Inter nun gegen die Schwaben beweisen können und müssen: "Jeder will Deutscher Meister werden und wir sind nicht Erster. Jeder will am Dienstag spielen und das Heimspiel gewinnen. Es macht null Sinn, nachzulassen. Wenn jemand Samstag die Handbremse anzieht, dann kann er am Dienstag die Parkbremse einstellen."

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Bayern-Trainer wandelt auf schmalem Grat

Es ist dennoch ein schmaler Grat, auf dem Nagelsmann wandelt. Angesichts des Überangebots an hochkarätigen Spielern auf fast allen Positionen und der Mehrfachbelastung inklusive Weltmeisterschaft mitten in der Saison muss er zwangsläufig durchwechseln.

Andererseits setzt sich in einer Kabine voller Topstars niemand gerne und schon gar nicht freiwillig auf die Bank, gerade mit Blick auf die WM. Das deutsche Offensiv-Trio Sane, Gnabry und Musiala stand nur in vier der bisher acht Pflichtspiele in der Startelf, der niederländische Nationalspieler Gravenberch sogar nur einmal.

"Bringt nichts, viel zu erzählen, wenn Spieler nicht die Bereitschaft hat"

Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sieht daher die Moderation der unvermeidlichen Rotation als größte Aufgabe für den 35 Jahre alten Nagelsmann in dessen zweiter Saison in München.

Darauf angesprochen, spielte der Coach den Ball aber an seine Spieler weiter. "Es ist immer ein Zusammenspiel aus Spielern und Trainer, es bringt nichts, wenn ich viel erzähle, aber der Spieler nicht die Bereitschaft hat, es anzunehmen, da kann man der beste Dirigent oder Chorleiter sein", sagte er.

"Es ist immer ein Geben und Nehmen. Es ist überall so, dass niemand gerne auf der Bank sitzt. Grundsätzlich muss man das immer moderieren. Wichtig ist, dass man immer ein Team ist, nicht nur, wenn die Sonne scheint."

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FC Bayern: Vorwürfe an Nagelsmann nach schwacher Rückrunde

Die Antwort lässt tief blicken. Denn dass es gerade beim FC Bayern sehr schnell schattig werden kann, weiß Nagelsmann spätestens seit der Kritik an der schwachen Rückrunde. Damals war ihm aus Spielerkreisen vorgeworfen worden, zu wenig mit der Mannschaft zu kommunizieren, zu komplex zu trainieren und zu viel nach Namen und zu wenig nach Form aufzustellen.

Klar ist aber auch, dass diese Kritik nur deshalb nach außen drang, weil die Erfolge fehlten. Knüpfen die Bayern also dauerhaft an die Leistung von Mailand an, kann Nagelsmann so viel wechseln wie er will - und würde dafür am Ende gefeiert werden.

So wie einst Ottmar Hitzfeld, der bekanntlich der Erfinder der Rotation beim FC Bayern war.

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