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Bundesliga

FC Bayern: Nach Mainz-Pleite entscheidet sich Flicks Zukunft - das sind seine Optionen

  • Aktualisiert: 24.04.2021
  • 23:49 Uhr
  • ran.de
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© Patrick Scheiber/Jan Huebner

Die Meisterschafts-Entscheidung ist nach der Bayern-Pleite in Mainz erst einmal vertagt, dafür gibt Trainer Hansi Flick Einblick in seine Pläne bezüglich eines Abgangs aus München. ran.de zeigt mögliche Optionen.

München - Die Entscheidung um den neunten Meistertitel in Serie des FC Bayern München ist nach der 1:2-Pleite des Rekordmeisters in Mainz zumindest mal vertagt. Stattdessen steht nun aber möglicherweise eine ganz wichtige Woche in Sachen Zukunft von Noch-Trainer Hansi Flick an.

Der 56-Jährige ging zuletzt im Bezug auf seinen Wunsch nach einer vorzeitigen Vertragsauflösung am Saisonende in die Offensive, verdeutlichte dies vor gut einer Woche im Interview bei "Sky" - ohne Absprache mit den Bossen der Münchner. Daraufhin reagierten die Bayern-Verantwortlichen mit einer Stellungnahme, in der der Alleingang von Flick einerseits kritisiert, aber auch bestätigt wurde, dass "wir die Gespräche wie vereinbart nach dem Spiel in Mainz fortsetzen." 

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Kostenloser Flick-Abgang soll wohl verhindert werden

Bei diesen anstehenden Gesprächen wird es dann darum gehen, ob und zu welchen Bedingungen Flick aus seinem noch bis 2023 laufenden Vertrag bei den Bayern raus darf. "Das kann ich noch nicht sagen, ich weiß nicht, wie die nächste Woche aussieht", erklärte Flick noch vor dem Spiel der Bayern in Mainz bei "Sky" bezüglich der anstehenden Gespräche mit der Führungsetage. "Wir haben als Trainer einen groben Plan, was wir die nächste Woche, die nächsten 14 Tage machen wollen, aber wir warten heute das Spiel noch ab."

Wie "Sport1" berichtet, möchten die Münchner ihren Triple-Trainer definitiv nicht kostenlos ziehen lassen, zumal man bei der Nachfolger-Suche mit großer Wahrscheinlichkeit selbst Ablöse für einen neuen Trainer zahlen muss – wie schon für Flicks Vorgänger Niko Kovac, den die Bayern im Sommer 2018 von Eintracht Frankfurt loseisten.

"Wenn wir Hansis Wunsch entsprechen sollen, müssen alle Parteien gemeinsam eine Lösung finden, mit der auch der FC Bayern zufrieden ist", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "Bild am Sonntag". "Wir sprechen hier immerhin von einem Trainer, der mit uns Historisches erreicht hat und mit dessen Arbeit wir sehr glücklich sind", machte er, angesprochen auf eine mögliche Ablösesumme für Flick, die Position des FC Bayern deutlich.

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Das DFB-Problem in der Personalie Flick

Nun stellt sich die Frage, wie der bevorstehende Abgang Flicks vonstatten gehen könnte. Sollten die Münchner auf eine Ablöse für den Erfolgstrainer pochen, dürfte zumindest der DFB als neuer Flick-Arbeitgeber raus aus der Verlosung sein. 

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"Solange ein Trainer in einem laufenden Vertragsverhältnis ist - und das ist nach meinem Verständnis bei Hansi Flick und dem FC Bayern nach wie vor der Fall -, sprechen wir ihn nicht aktiv an", reagierte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff zuletzt im "Kicker" schon recht zurückhaltend auf das mögliche Interesse des DFB an Flick als Nachfolger für Bundestrainer Joachim Löw.

Was Ex-Nationalspieler Bierhoff nicht so direkt ausdrücken wollte: Der deutsche Fußball-Bund ist eben nicht gewillt, Hansi Flick oder einen anderen Trainer aus einem laufenden Vertrag rauszukaufen. Soll und will Flick also die Nachfolge von Löw im Sommer 2021 antreten, muss entweder sein bisheriger oder sein möglicherweise künftiger Arbeitgeber vom (Nicht-)Ablöse-Plan abrücken. 

Weitere Optionen: Pokern oder Pause

Sollte sich zunächst keine Lösung in Sachen Ablöse finden lassen, hätte Flick zumindest perspektivisch weitere Optionen. Zum einen wäre es denkbar, dass sein Vertrag, der noch bis zum 30. Juni 2023 Gültigkeit hat, zunächst einmal weiterläuft. Und auch dabei wären mehrere Szenarien möglich.

Einerseits gibt es das klassische Modell, in dem Flick weiterbezahlt werden würde, nur eben, dass er seine Tätigkeit als Bayern-Trainer nicht mehr aktiv ausübt. Bei dieser Variante würde die Bayern weiterhin das laufende Gehalt Flicks bezahlen, aber der Serienmeister hätte zumindest die Möglichkeit, in weiterer Folge durch das weiter bestehende Vertragsverhältnis künftig noch Ablöse für den Trainer zu kassieren.

Eine andere Variante wäre ein Modell, ähnlich wie es Mainz 05 seinerzeit mit Thomas Tuchel praktizierte. Dieser trat als FSV-Coach im Mai 2014 überraschend zurück. Die Mainzer lösten den Vertrag aber nicht auf, sondern ließen ihn ein Jahr ohne Bezahlung weiterlaufen. Da im Fall von Flick der Wunsch zum Aufhören auch vom Trainer selbst kam, wäre ein solches Modell eine Option.

Der Nachteil für Flick wäre allerdings, dass er sich dann immer noch mit den Bayern auf eine Vertragsauflösung einigen müsste, will er in näherer Zukunft eine neue Aufgabe übernehmen - oder er nutzt das Weiterlaufen des Vertrages erst einmal zu einer Pause, wie es eben auch Tuchel tat, bevor er ein Jahr später beim BVB landete.

Übrigens: Laut "Sport1" wäre eine Trennung zwischen Flick und den Bayern im Jahr 2022 möglicherweise einfacher zu gestalten, dann nämlich soll es in Flicks Vertrag eine Ausstiegsklausel geben. Sollte dieser allerdings den Wunsch hegen, die Löw-Nachfolge anzutreten oder eine andere Aufgabe im Sommer 2021 zu übernehmen, braucht er die Vertragsauflösung sofort. 

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Flicks Zukunft: Eine Grundsatz-Entscheidung

Um diese Vertragsauflösung zeitnah zu realisieren, wäre es ebenso denkbar, dass sich der Noch-Trainer der Bayern quasi selbst aus seinem laufenden Vertrag freikauft. Dadurch wäre der gebürtige Heidelberger sofort verfügbar und die Bayern würden bei dem Trainer-Abgang finanziell auch nicht leer aus gehen, sondern die Entschädigung quasi vom scheidenden Flick selbst erhalten. 

So oder so steht der Sextuple-Coach vor einer Grundsatz-Entscheidung: Möchte er im ersten Schritt nur seine Trainer-Tätigkeit bei den Bayern im Sommer 2021 beenden oder gleich danach eine neue Herausforderung annehmen? Entsprechend einfacher oder komplizierter dürften sich die anstehenden Gespräche zwischen Flick und den Bayern-Bossen gestalten.

Christoph Gailer

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