Flugangst in Mainz? - Freiburg wirft Kopierer an
- Aktualisiert: 09.03.2014
- 17:31 Uhr
- SID
Still und heimlich mausert sich Mainz 05 zum Anwärter auf die internationalen Plätze. Gegen Hertha BSC könnte der nächste Schritt folgen. Freiburg hat gegen Dortmund andere Sorgen.
Mainz - Thomas Tuchel als Meister des Understatements zu bezeichnen, ist fast schon untertrieben. Seit Wochen spielt sich der Bundesligist 1. FSV Mainz 05 in der oberen Tabellenhälfte fest, und der 40 Jahre alte Trainer fegt gekonnt jegliche Europapokal-Träumereien vom Tisch - meist mit kryptischen Aussagen, die seine Spieler aber anscheinend verstehen.
Vor der Partie gegen den starken Aufsteiger Hertha BSC am Sonntag (ab 17:00 Uhr im Liveticker) sprach Tuchel in Bestform von "groß denken" und "wegträumen", wobei Ersteres gut sei, Letzteres aber auf keinen Fall passieren dürfe. "Groß denken ist, wenn man sich vorstellen kann, Woche für Woche eine Topleistung abrufen zu können", sagte er: "Wegträumen ist, Luftschlösser aufzubauen. Das ist nicht zielführend."
Tuchel rechnet mit "Spiel auf Augenhöhe"
Dabei könnte der Karnevalsverein durchaus von höheren Zielen träumen: Mit bislang 37 Punkten auf Platz sechs steuert Mainz auf die Europa League zu, mit der "alten Dame" aus Berlin (35) kommt ein direkter Konkurrent. Dennoch wird vom internationalen Parkett höchstens mit beißender Ironie gesprochen. "Ich bin jetzt schon damit beschäftigt, Flüge zu buchen", sagte Manager Christian Heidel.
Für Tuchel könne "die Ausgangslage vermeintlich dazu führen, dass wir in eine Erwartungshaltung geraten, die nicht gerechtfertigt ist", sagte er: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht denken: Jetzt kommt 'nur' Hertha BSC. Sie sind eine der stärksten Auswärtsmannschaften der Liga. Sehr kompakt, sehr laufstark und mit einem Adrian Ramos in der Form seines Lebens." Daher erwarte der Coach ein "Spiel auf Augenhöhe".
Ähnlich sehen das auch die Berliner. "Es wird nicht einfach, das Stadion ist ein kleiner Hexenkessel, und nach den letzten Ergebnissen ist auch eine gewisse Euphorie da. Das ist gefährlich", sagte der Ex-Mainzer Sami Allagui bei herthabsc.de.
BVB bangt um Lewandowski
Im ersten Sonntagsspiel tritt Vizemeister Borussia Dortmund beim SC Freiburg an, das Team von Trainer Jürgen Klopp bangt weiterhin um den Einsatz des angeschlagenen Torjägers Robert Lewandowski. Der Pole befinde sich im Aufbautraining, "ein Einsatz ist aber auch nicht ausgeschlossen", berichtete Klopp am Freitag. Wegen einer leichten Bänderdehnung im Knie war Lewandowski vorzeitig vom Länderspiel der polnischen Nationalmannschaft während der Woche nach Dortmund zurückgekehrt.
Die Breisgauer nehmen sich unterdessen ausgerechnet den kriselnden Hamburger SV zum Vorbild. "Klar habe ich beim 3:0 des HSV gegen den BVB (22. Februar, d. Red.) einiges gesehen. Doch ich verrate nichts...", sagte Trainer Christian Streich am Freitag: "Sonst kann ich es ja in die Tonne kippen."
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Die voraussichtlichen Aufstellungen:
SC Freiburg - Borussia Dortmund (Sonntag, ab 15:00 Uhr im Liveticker)
SC Freiburg: Baumann - Sorg, Krmas, Ginter, Günter - Schuster, Fernandes - Schmid, Darida, Klaus - Mehmedi
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Kehl, Sahin - Reus, Mhitarjan, Großkreutz - Lewandowski (Aubameyang)
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
1. FSV Mainz 05 - Hertha BSC (Sonntag, ab 17:00 Uhr im Liveticker)
1. FSV Mainz 05: Karius - Pospech, Bell, Noveski, Park - Geis, Soto - Moritz, Koo, Müller - Okazaki
Hertha BSC: Kraft - Pekarik, Langkamp, Kobiaschwili, van den Bergh - Hosogai, Skjelbred - Ndjeng, Nico Schulz, Allagui - Ramos
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)