ran Bundesliga Webshow
Friedhelm Funkel in der ran Bundesliga Webshow über Bayerns Wechselfehler und den BVB
- Aktualisiert: 11.04.2022
- 20:40 Uhr
- ran.de
Der frühere Bundesliga-Trainer Friedhelm Funkel hat als Gast in der ran Bundesliga Webshow unter anderem über den Einspruch des SC Freiburg, die Schuldfrage, seine Ex-Klubs und die Situation bei Borussia Dortmund gesprochen.
München - Am Montag war der frühere Bundesliga-Trainer Friedhelm Funkel zu Gast in der ran Bundesliga Webshow. Das Timing war perfekt, denn kurz nach dem Start der Sendung flatterte die Meldung herein, dass der SC Freiburg nach dem Wechselfehler des FC Bayern am vergangenen Wochenende Einspruch einlegt.
Funkel sprach aber nicht nur über den Einspruch des SC Freiburg oder die Schuldfrage bei dem Wechselfehler, sondern auch über seine Ex-Klubs und die Situation bei Borussia Dortmund.
Friedhelm Funkel über ...
... mögliche Ambitionen, als Trainer zurückzukehren: "Das kann ich nicht ganz verneinen. Es muss nicht unbedingt sein, man weiß aber nie, was kommt."
... den Einspruch der Freiburger: "Mich persönlich überrascht das, weil ich gedacht habe, dass Freiburg darauf verzichtet und sich sportlich geschlagen gibt. Hier haben wohl andere Dinge noch eine Rolle gespielt. Denn mit drei Punkten mehr könnte man Platz vier noch angreifen oder den Europa-League-Platz festigen oder ausbauen. Ich gehe davon aus, dass das Finanzielle eine Rolle gespielt hat. Das Finanzielle ist ein riesiger Faktor, alle Vereine haben in der Pandemie große Probleme gehabt, Einnahmen zu bekommen. Wenn man mit diesen Punkten einen europäischen Wettbewerb erreicht, ist diese Entscheidung richtig. Verzichtet man darauf und verpasst den Europapokal, fragt man sich: ‚Warum haben wir keinen Protest eingelegt?' Es ist schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen."
... Änderungen im Regelwerk: "Ich glaube, dass der DFB das in Zukunft anders sehen und es in den Statuten verändern wird. Da sollte man den schwarzen Peter nicht auf den Verein schieben, der Einspruch einlegen muss, damit verhandelt wird. Das ist eine Lücke und nicht gut verankert."
... die Schuldfrage: "Letztendlich ist der Schiedsrichter mit dem Vierten Offiziellen verantwortlich, was auf dem Platz passiert. Vielleicht trägt Teammanagerin Kathleen Krüger noch eine kleine Mitschuld. Aber der vierte Offizielle ist hautpsächlich dafür da, um den Schiedsrichter zu unterstützen. Er hat keine andere Aufgabe. Da muss er schauen, welcher Spieler rausgeht. Er hat in der Situation nicht richtig gehandelt."
... seinen Ex-Klub 1. FC Köln und die Chance auf den Europapokal: "Ich halte das nicht für ausgeschlossen. Wenn man es schaffen kann, sollte man alles daran setzen, das Ziel zu erreichen. Sie sind extrem ehrgeizig, und warum sollte man diese Chance nicht nutzen, wenn sie kommt?"
... seinen Ex-Klub Hertha BSC: "Ein kleiner Magath-Effekt ist zu erkennen, vor allem in der Defensive. Ich war in Leverkusen. Man kann dort verlieren, aber die Art und Weise hat mir ein bisschen Angst gemacht. Man hat gut verteidigt, aber nach vorne wenig Akzente setzen können. Es wird schwer für die Hertha, aber das Rennen ist offen. Man muss gegen die direkten Konkurrenten gewinnen. Ich traue es Felix zu, aber die Mannschaft muss ganz anders auftreten als in Leverkusen."
... das Rezept für den Abstiegskampf: "Als Trainer musst du Ruhe ausstrahlen, die Unruhe von der Mannschaft fernhalten, Vertrauen umsetzen, viele Gespräche führen und Ergebnisse erzielen. Man muss den Zugang zu den wichtigsten Spielern finden und mit ihnen sprechen. Felix redet Klartext, das musste er nach dem Leverkusen-Spiel auch. Hertha muss mindestens acht Punkte holen. Felix ist gefordert, aber er kann das. Letztlich müssen es die Spieler auf dem Platz umsetzen."
... die Aussagen von Mats Hummels, man müsse nicht so tun, als sei man 4:1 an die Wand gespielt worden: "Das kann ich nicht richtig ernst nehmen. Die Leipziger hätten ja noch mehr Tore machen können. Ich habe aber auch ein Zitat gelesen von Hummels, dass sie nach dem ersten Tor herumgelaufen seien wie ein Hühnerhaufen. Das ist eine gefährliche Aussage, die ich aber ein Stück weit unterstreichen kann."
... die Probleme beim BVB: "Ich vermisse eine Kompaktjeit, die du brauchst, um Spiele zu gewinnen, gerade gegen Top-Mannschaften. Zu viele Spieler verlassen im Laufe des Spiels ihre Positionen, es herrscht zu viel Unordnung. Da ist nicht nur der Trainer für verantwortlich, sondern auch Führungsspieler. Das hindert die Dortmunder daran, ein ernsterer Verfolger der Bayern zu werden. Sie regen sich immer über die Mentalitäts-Diskussionen auf, aber da ist ja auch was Wahres dran. Die Mentalität wird in einigen Spielen nicht zu 100 Prozent abgerufen. Eine Top-Mannschaft darf nicht über 40 Gegentore in 28 Spielen bekommen – da stimmt etwas nicht."
... einen Umbruch in Dortmund: "Es müssten mal zwei, drei Spieler verpflichtet werden, die auch mal dazwischenhauen. Die auf dem Platz das Kommando übernehmen. Einer wie Robert Andrich würde dem Kader gut tun. Auf Sebastian Kehl und Marco Rose kommt eine Menge Arbeit zu."
... Eintrachts "Jahrhundertspiele" in der Europa League gegen den FC Barcelona: "Atmosphärisch kann man sich das gar nicht richtig vorstellen. Das Stadion wird beben. Da können sich alle Fußball-Fans drauf freuen. Und dann gegen Barcelona, das jetzt wieder zusammenwächst. Die Frankfurter wachsen in solchen Spiele gerne über sich hinaus. Die Mannschaft wird brennen."
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