HSV-Nachwuchshoffnung Jann-Fiete Arp: Eines der größten Sturm-Talente Europas?

Hamburg – Er ist 17 Jahre alt, hat erst 127 Minuten Bundesliga gespielt, in dieser knappen Zeit aber bereits zwei Tore erzielt. Jann-Fiete Arp ist der große Hoffnungsträger des Hamburger SV. "Es ist schön, so ein Talent zu haben", lobt Trainer Markus Gisdol. Auch Sportchef Jens Todt lobt: "Fiete ist ein Vollblut-Stürmer." Am vergangenen Samstag gab er beim 3:1 gegen den VfB Stuttgart sein Startelf-Debüt – und war gleich einer der stärksten Spieler auf dem Platz. Einfach überragend, wie er per Hackentrick die erste Chance der Hamburger einleitete. Später entschied er mit seinem Tor zum 3:1 das Spiel.

Komplimente von Seeler und Ballack

Selbst die Großen des deutschen Fußballs loben den jungen Stürmer. Michael Ballack sagte im Sport1-Doppelpass: "Für so einen jungen Kerl hat er ein super Durchsetzungsvermögen. Da sieht man die Unbekümmertheit." Auch HSV-Legende Uwe Seeler sagt: "Er ist eine Bereicherung." Die Fans haben ihn ohnehin in ihr Herz geschlossen. Kein anderer Name wurde beim Verlesen der Aufstellung so laut gerufen wie der von Arp.

Das ist viel Hype für einen 17-Jährigen, der noch sein Abitur macht und daher nicht an allen Trainingseinheiten seiner Mannschaft teilnehmen kann. Der HSV versucht, seinen Rohdiamanten bestmöglich zu schützen. Interviews nach dem Spiel durfte er am Samstag keine geben. Trainer Gisdol nannte den Grund: "Die Erwartungshaltung darf nicht zu hoch schießen. Es ist nicht so schlimm, ihn nicht gleich in den Mittelpunkt zu stellen. Es wird so viel Wirbel gemacht um den jungen Burschen."

Lediglich gegenüber den eigenen Vereinsmedien gab Arp ein paar Statements ab – auch über den Hype um seine Person. "Der Rummel wird mir ehrlich gesagt schon etwas unheimlich. Ich möchte mich momentan einfach nur auf den Fußball konzentrieren."

Auf den Spuren von Götze und Kroos

Der weiten Öffentlichkeit mag Arp erst seit seinem ersten Bundesliga-Treffer gegen Hertha BSC ein Begriff sein. Unter Insidern hingegen gilt der aus Bad Segeberg (kurz hinter der Grenze von Hamburg) stammende Kicker schon lange als eines der größten Stürmer-Talente von Europa. In diesem Jahr wurde er mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als das größte U17-Talent ausgezeichnet. Zu seinen Vorgängern zählen unter anderem Mario Götze, Toni Kroos und Julian Draxler.

Sogar der FC Chelsea war an dem Sturm-Juwel interessiert. Arp erteilte den Engländern jedoch eine Absage und unterschrieb seinen ersten Profivertrag beim HSV. Gegenüber der Bild-Zeitung nannte er den Grund: "Es hätte keinen Sinn gemacht, als 17-Jähriger zu Chelsea zu gehen. Man hat noch kaum etwas erreicht, hat so gut wie keine Erfahrung im Profifußball. Das Risiko ist einfach zu groß."   

Der Kapitän der deutschen U17-Nationalmannschaft steht allerdings nur bis Sommer 2019 in Hamburg unter Vertrag. Sportchef Todt möchte den jungen Torjäger längerfristig an den Verein binden. "Sein Berater weiß, dass wir 24 Stunden am Tag gesprächsbereit sind", sagt er und fügte zuversichtlich hinzu: "Fiete und der Verein wissen, was wir aneinander haben."

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