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Es geht um die Reise zur Klub-WM

Nach Bayern-Kritik: Hansi Flick ledert gegen Corona-Experten - und kassiert direkt einen Konter

  • Aktualisiert: 14.02.2021
  • 18:07 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images

Die Teilnahme des FC Bayern München an der Klub-WM hat Kritik hervorgerufen. Gerade auch wegen des Corona-Falles Thomas Müller. Hansi Flick nimmt sich einen Gesundheitsexperten zur Brust. Doch der bleibt gelassen.

München - Seit dem Erfolg bei der Klub-WM ist Hansi Flick der Meister aller Klassen. Und als dieser teilt der Trainer des FC Bayern München vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (Montag ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) direkt mal aus.

Doch nicht etwa gegen die in der Tabelle deutlich zurückliegende Konkurrenz, sondern einen Lautsprecher der vergangenen Wochen und Monate.

Bei der Spieltagspressekonferenz nahm sich Flick den SPD-Politiker und Gesundheitsexperten Karl Lauterbach vor. Weil dieser die Rückreise des positiv auf das Coronavirus getesteten Thomas Müller aus Katar kritisiert hatte.

Dies sei unter normalen Umständen "natürlich undenkbar", hatte Lauterbach betont. Bedeutet: Fußballprofis kommt mal wieder eine Sonderbehandlung in der Pandemie zu.

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"Herr Lauterbach gibt immer zu irgendwas einen Kommentar ab"

Da ist es wenig überraschend, dass Flick sich auf den Schlips getreten fühlt. Also echauffierte er sich nun öffentlich über das Sendungsbewusstsein des Politikers: "Der Herr Lauterbach hat immer zu irgendwas einen Kommentar abzugeben und oftmals ist es immer dann, wenn ich nicht in der Verantwortung stehe, und mir dann das Ergebnis angucke, dann kann ich das immer leicht bewerten."

Flick redete sich regelrecht in Rage: "Ich finde sowieso in der Diskussion mit Corona, so langsam kann man die sogenannten Experten gar nicht mehr hören. Auch Herrn Lauterbach: Er hat immer zu irgendwas etwas zu sagen, immer ein Thema, wo er sich wieder meldet."

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Flick fordert Strategie von Experten und Politik

Seine Forderung nicht nur an den langjährigen Fliegenträger: "Ich finde, die sogenannten Experten, die Politik, die sollen sich zusammensetzen und wirklich mal eine Strategie entwickeln, dass man irgendwann mal wieder Licht im Tunnel sieht. Das ist aktuell zu wenig, finde ich."

Ein positives Signal sei nun wichtig, "gerade für die Bevölkerung, für die Bürger, die nicht in der Situation sind wie wir Fußballer oder die Sportler allgemein". Stattdessen wirft er der Politik und damit auch Lauterbach vor, "aus der Situation möglichst seinen Profit schlagen" zu wollen. Besonders wohl vor dem Hintergrund des Superwahljahres mit der Bundestagswahl am 26. September.

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Flick nimmt Merkel von seiner Kritik ausdrücklich aus

Diese Denkweise sei "weit an dem Thema vorbei, welche Aufgabe sie aktuell haben in der Politik, nämlich gemeinsam daran arbeiten, dass es irgendwann mal wieder zur Normalität kommt". Ausdrücklich ausgenommen von seiner Kritik ist übrigens Angela Merkel.

Aufgrund des föderalistischen Systems in Deutschland sind der Kanzlerin in der Pandemie bekanntlich oftmals die Hände gebunden. Das Staatsoberhaupt nehme sich nicht so wichtig, betont Flick: "Sie ist auch nur ein Mensch, wie wir alle, und wir alle machen Fehler und sie darf auch Fehler machen." Die Bewertung ihres Krisenmanagements "von den Politiker-Kollegen und sogenannten Experten, das ist schon krass".

Auch hier wünscht sich Flick "ein Miteinander (…), um den Menschen in Deutschland und der ganzen Welt ein bisschen Zuversicht zu geben. Das ist aktuell nicht der Fall."

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"Klub-WM ist Sache, die wir machen müssen"

Kritik an der Teilnahme an der Klub-WM wischt der Bayern-Trainer beinahe brüsk zur Seite: "Die Reise nach Katar ist unser Job, unser Business. Das ist eine Sache, die wir machen müssen." Verpflichtet zur Teilnahme waren die Münchner allerdings keineswegs. So reiste der neuseeländische Vertreter Auckland City wegen der Corona-Restriktionen im eigenen Land nicht an.

Die FIFA soll sogar bereit gewesen sein, auf das Turnier zu verzichten. Doch die Aussicht auf den sechsten Titel binnen eines Jahres ließ die Bayern-Führungsriege in Person von Karl-Heinz Rummenigge offenbar auf Veranlassung des Mannschaftsrates bei der Verbandsspitze vorsprechen, wodurch der Wettbewerb dann doch durchgezogen wurde. Was wiederum an die Weltfußballer-Wahl erinnert, die auch bereits abgeblasen war und dann doch triumphal für die Bayern endete.

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Flick versteht die ganze Aufregung um die Katar-Reise für Duelle mit allenfalls zweitklassigen Gegnern jedenfalls nicht: "Die Klub-WM wird in Europa und gerade bei uns in Deutschland nicht so angesehen, wie sie weltweit angesehen wird!"

Seine Worte wurden zumindest im Hause Lauterbach erhört. Der Politiker antwortete auf Twitter in seinem gewohnt sachlichen Ton auf den Hauptvorwurf, er würde immer und überall seine Meinung kundtun: "'Sogenannte Experten' äußern sich, weil Journalisten sie um Einschätzung bitten. Wenn Hansi Flick anderer Meinung ist, soll er einfach seine Argumente bringen. Dafür muss er nicht Experte sein. Auch andere Argumente zählen. Aber als Amateur-Sportler sage ich: nicht unfair sein!"

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