Phantom-Tor: DFB will schnelle Entscheidung
- Aktualisiert: 19.10.2013
- 17:41 Uhr
- SID
Stefan Kießling sorgt mit seinem Phantom-Tor gegen Hoffenheim für viel Diskussionsstoff. Das DFB-Sportgericht will nun schon nächste Woche die ersten Verhandlungen starten.
Frankfurt/Main - Das DFB-Sportgericht will im Streit um das Phantom-Tor von Stefan Kießling bereits nächste Woche die mündliche Verhandlung beginnen. Diese Verhandlung unter dem Vorsitz von Hans E. Lorenz würde nur ausfallen, wenn sich die Verantwortlichen der Bundesligisten 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen vorher über das weitere Vorgehen einig werden würden. Das ist allerdings kaum zu erwarten.
Zunächst wird der angekündigte Protest der Hoffenheimer gegen die Wertung des Punktspiels vom Freitagabend gegen Leverkusen (1:2) beim DFB erwartet. Außerdem wird spätestens am Montag der Bericht von Schiedsrichter Felix Brych (München) vorliegen. Danach wird Leverkusen vom DFB um eine Stellungnahme gebeten werden.
Wiederholungsspiel nicht sicher
Ob es zu einem Wiederholungsspiel kommen wird oder die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters gilt, wird sich während der Verhandlung erweisen müssen. Der Weltverband FIFA ist schon immer ein klarer Verfechter des Prinzips der Tatsachenentscheidung, die für alle Situationen auf dem Platz gilt. Von diesem Prinzip kann nur abgewichen werden, wenn dem Schiedsrichter ein Regelverstoß nachgewiesen werden kann. Genau darum wird es bei der Verhandlung gehen.
Ob der "Fall Thomas Helmer", nach dessen Phantom-Tor im Jahr 1994 das Spiel Bayern München gegen 1. FC Nürnberg (2:1) wiederholt wurde, tatsächlich als Präzedenzfall für die Vorkommnisse in Hoffenheim angesehen werden kann, ist noch offen.
Am Freitagabend hatte der Leverkusener Stefan Kießling das zweite Phantom-Tor in der Bundesliga-Geschichte erzielt. Der Torjäger setzte in der 70. Minute einen Kopfball nach einer Ecke neben das Tor, durch ein Loch im Netz landete der Ball aber dennoch im Gehäuse. Das komplette Schiedsrichter-Gespann um Brych übersah dies aber und erkannte auf Tor.