Anzeige

Phantomtor: Hoffenheim verzichtet auf Einspruch

  • Aktualisiert: 29.10.2013
  • 17:13 Uhr
  • SID
Article Image Media
© SID-AFPDANIEL ROLAND

Die Verantwortlichen des Bundesligisten 1899 Hoffenheim akzeptieren das Phantomtor-Urteil und verzichten somit auf einen Einspruch.

Frankfurt/Main -  Für 1899 Hoffenheim ist das Phantomtor von Sinsheim seit Dienstag Geschichte, während "Schütze" Stefan Kießling nach Anfeindungen Konsequenzen gezogen hat und seine Facebook-Seite vorübergehend geschlossen hat.

Die Verantwortlichen des Bundesligisten verzichten nach dem Urteil vom Montag auf einen Einspruch. "Wir haben uns nach intensiven Überlegungen schließlich dazu entschieden, auf den Weg in die nächsthöhere Instanz zu verzichten. Dieser Entschluss ändert nichts daran, dass wir die Entscheidung des Gerichts als falsches Signal für den Fußball insgesamt ansehen. Dennoch werden wir dieses Urteil anerkennen, da wir uns in einer ganz offenbar aussichtslosen Sache nicht verrennen wollen", sagte Peter Rettig, der Vorsitzende der Geschäftsführung.

Anzeige
Anzeige

Gisdol will Phantomtor abhaken

Alexander Rosen, Direktor Profifußball bei der TSG, betonte, dass man keine wirkliche Chance auf eine Aufhebung des Urteils gesehen habe: "Es bleibt ein fader Beigeschmack." Cheftrainer Markus Gisdol ergänzte: "Ich bin natürlich enttäuscht, aber nicht überrascht. Wir werden nun nach vorne schauen und uns wie immer bestmöglich auf die anstehenden Herausforderungen konzentrieren."

Das Phantomtor sorgt indes auch im Nachhinein weiter für Wirbel. Ungeachtet der offiziellen Anerkennung des "Treffers" durch das DFB-Sportgericht nahm "Torschütze" Kießling inzwischen sogar seine Facebook-Seite vom Netz. In einem Interview mit dem Kölner Express deutete der Bundesliga-Torschützenkönig von Bayer Leverkusen Bedrohungen durch Fans an. "Es war schon nicht sehr einfach. Ich habe sogar Briefe nach Hause bekommen" sagte Kießling. Auf Nachfrage, ob es sich dabei um Morddrohungen gehandelt habe, antwortete der 29-Jährige ausweichend: "Sagen wir es einmal so: Es war grenzwertig."

Anzeige
Anzeige

Rauball: "Wir lassen uns nicht treiben"

Keine Änderung der Position gibt es unterdessen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) bezüglich ihrer Position bei der Einführung der Torlinientechnik. Die DFL verweist auf die Aussagen von Liga-Präsident Reinhard Rauball auf dem DFB-Bundestag am vergangenen Freitag. Da hatte der Jurist erklärt, dass die DFL an ihrer Vorgehensweise und dem zeitlichen Rahmen bis 2015 festhalten wolle.

"Wir lassen uns nicht treiben", sagte Rauball: "Wir wollen auch die Ergebnisse der anderen europäischen Ligen abwarten." Davon hänge auch ab, ob die 2. Bundesliga ebenfalls mit einbezogen werde. Rauball: "Dem Eindruck, dass die Torlinientechnik in den nächsten Tagen kommt, muss ich entgegentreten."

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

"Der Blick ist nach vorne gerichtet."

Für Hoffenheims Kapitän Andreas Beck allerdings steht das Phantomtor nicht weiter zur Debatte. "Es wäre schön gewesen, wenn man für so ein außergewöhnliches Spiel eine außergewöhnliche Lösung gefunden hätte. Wir wollen als Mannschaft aber nicht lamentieren und das Urteil so hinnehmen, wie es ist", sagte der Abwehrspieler bei Sky Sport News HD und meinte: "Der Blick ist nach vorne gerichtet." Die Kraichgauer empfangen am Samstag Titelverteidiger und Tabellenführer Bayern München (15.30 Uhr).

Das DFB-Sportgericht unter Vorsitz von Hans E. Lorenz hatte am Montag den Einspruch von Hoffenheim gegen die Wertung der Partie gegen Bayer Leverkusen am 18. Oktober (1:2) abgewiesen. Der Tabellenneunte der Bundesliga hatte Protest eingelegt, weil der von Schiedsrichter Felix Brych (München) anerkannte Treffer des Leverkuseners Stefan Kießling (70.) eigentlich keiner war. Der Kopfball des Angreifers war seitlich durch ein Loch im Netz ins Tor gegangen.

Mit dem Urteil vermied der DFB die Konfrontation mit dem Weltverband FIFA, der die Tatsachenentscheidungen der Schiedsrichter für unantastbar hält.