Kampf um die Meisterschaft
RB Leipzig hadert nach Rückschlag: "Uns hat die Überzeugung gefehlt"
- Aktualisiert: 01.03.2020
- 21:50 Uhr
- SID
Nach dem enttäuschenden Remis gegen Bayer Leverkusen beklagt Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer die Einstellung seiner Mannschaft. Leverkusens Keeper wundert sich.
Leipzig - Die Fans schwiegen, Julian Nagelsmann schritt ziellos über das Feld, und seine Spieler rätselten: RB Leipzig hat im Meisterkampf Nerven gezeigt - und wusste nicht warum.
"Uns haben die Mittel gefehlt, auch ein Stück weit die Überzeugung", wunderte sich Kapitän Marcel Sabitzer nach dem 1:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen: "Wir müssen mit der richtigen Intensität reingehen. Wenn du nur ein bisschen von links nach rechts läufst und zwei, drei Meter Abstand lässt, wird es schwer."
Nachdem die beiden Titelkonkurrenten Bayern München und Borussia Dortmund mit Siegen vorgelegt hatten, patzten die Sachsen mit einer vor allem in der zweiten Halbzeit seltsam leblosen Vorstellung. Leipzigs Rückstand auf Tabellenführer München beträgt nun schon drei Punkte, dazu kommt die deutlich schlechtere Tordifferenz.
"Es war kein gutes Spiel"
"Es war kein gutes Spiel", gab RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zu, relativierte aber: "Unser Ziel war die Champions League, deswegen befassen wir uns nicht damit, ob wir nicht den Druck auf Bayern aufrecht erhalten."
Die Mannschaft habe "die Qualität, sich im vierten Jahr zum dritten Mal für die Champions League zu qualifizieren. Aber nicht die Qualität, um am 24. Spieltag mit 15 Punkten Vorsprung in den Sonntagabend-Tatort zu gehen".
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Leon Bailey (29.) hatte die Gäste zunächst in Führung gebracht, doch Patrik Schick gelang nur drei Minuten später der Ausgleich für RB. Die Vorlage zum 1:1 gab Christopher Nkunku, es war bereits der 14. Assist des Franzosen in dieser Saison.
"Es war für mich fast wie ein Spaziergang", wunderte sich auch Bayer-Torwart Lukas Hradecky: "Es war keine besonders heiße Atmosphäre. Ich weiß nicht, ob sie so viel Respekt vor uns hatten oder wir es so gut gemacht haben."
Leipzig-Fans mit "Love, Peace and Rasenball"-Choreo
Auf den Tribünen blieben Protestaktionen wie in anderen Stadien gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus. Die Fans von RB, einem vom Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz ins Leben gerufenen Projekt, präsentierten stattdessen ein großes Banner mit der Aufschrift "Love, Peace and Rasenball".
Für die eigenen Anhänger unter den 41.216 Zuschauern hatte Leipzig kurz vor dem Anpfiff eine frohe Kunde: Das große Mittelfeld-Talent Tyler Adams verlängerte seinen ohnehin bis 2023 laufenden Vertrag nochmals um zwei weitere Jahre. Gegen Leverkusen fehlte der US-Amerikaner wegen eines Muskelfaserrisses.
Die etwas aktivere Mannschaft war zunächst Leverkusen, was sich auch in einem Chancenplus widerspiegelte. Die Führung durch Bailey nach einem traumhaften Konter über den sehr auffälligen Nadiem Amiri und Nationalspieler Kai Havertz war verdient. Es war aber gleichzeitig auch ein Weckruf für RB, das danach deutlich den Druck erhöhte und mit dem Kopfballtreffer von Schick schnell zurückschlug.
Leverkusen blieb aber gefährlich - vor allem bei Tempogegenstößen. Mitunter wurden die Gäste auch von Fehlern der Leipziger zum Kontern eingeladen. Nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start. Nkunku traf den Ball von der Strafraumkante perfekt, doch Bayer-Torhüter Lukas Hradecky lenkte ihn mit einer sensationellen Parade zur Ecke (46.). In der letzten halben Stunde schalteten beide Teams einen Gang herunter, man merkte ihnen die Europacup-Strapazen unter der Woche an.
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