SC Freiburg: Klaus verabreicht Freiburg Beruhigungspille
- Aktualisiert: 29.03.2014
- 21:35 Uhr
- SID
Freiburg schlägt Nürnberg und verschafft sich Luft im Abstiegskampf. Felix Klaus sorgt mit einem Traumtor für die Entscheidung. Club-Trainer Gertjan Verbeek attackiert SCF-Coach Christian Streich scharf.
Freiburg - Mit einer kämpferischen Meisterleistung hat Bundesligist SC Freiburg einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und die Abstiegssorgen des 1. FC Nürnberg enorm vergrößert. Die Breisgauer feierten beim 3:2 (1:2) gegen den zuvor punktgleichen Rivalen ihren dritten Sieg in den vergangenen vier Spielen und kommen durch den Sprung auf Tabellenplatz 13 der Rettung immer näher. Die Gastgeber holten zweimal einen Rückstand auf und trafen dazu noch zweimal den Pfosten.
Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion besiegelten Pavel Krmas (23.), Admir Mehmedi (53./Foulelfmeter) und Felix Klaus (65.) den vierten Heimsieg der Freiburger in dieser Saison. Die Nürnberger, für die Emanuel Pogatetz (6.) und Josip Drmic (45. /Foulelfmeter) mit seinem 16. Saisontor trafen, mussten drei Tage nach dem Erfolg gegen den VfB Stuttgart (2:0) einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen und kassierten die fünfte Pleite in den letzten sechs Partien. Seit neun Jahren warten die Franken beim Sport-Club auf einen Sieg. Pogatetz sah in der vierten Minute der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.
Verbeek erhebt schwere Vorwürfe gegen Streich
Nach dem Duell attackierte FCN-Trainer Gertjan Verbeek seinen Kollegen Christian Streich in einer Wutrede extrem scharf und verweigerte die Teilnahme an der Pressekonferenz. "Wie er mich beschimpft hat, wie er mir begegnet ist, war unverschämt, brutal, respektlos. Er hat wie ein Verrückter agiert, in jeder Szene", sagte der Niederländer am Sky-Mikrofon.
Einmal in Rage, legte Verbeek heftig nach. Was Streich sich erlaube, habe er noch nie erlebt: "Das gibt es doch nicht! Ich werde mich jetzt nicht neben meinen Kollegen setzen. Er ist kein Kollege. Das ist unverschämt, wie man hier empfangen wird." Auch Schiedsrichter Jochen Drees (Mainz) nahm Verbeek ins Visier. Der Club habe "fast die ganze Zeit gegen zwölf Mann gespielt", sagte er, Drees sei der Lage nicht gewachsen gewesen: "Wenn ein Spieler bei mir so schlecht spielt, spielt er das nächste Spiel nicht. Der darf nie wieder ein Spiel pfeifen. Da muss vielleicht der Deutsche Fußball-Bund Maßnahmen ergreifen."
Partie beginnt schwungvoll
Von Anfang an entwickelte sich eine rassige und temporeiche Partie auf gutem Niveau. Beide Teams setzten auf Pressing und zeigten zahlreiche flüssige Kombinationen.
Dabei zahlte sich ein Schachzug von Verbeek schon früh aus. Der Niederländer hatte auf Pogatetz und Niklas Stark in der Innenverteidigung gesetzt, obwohl die zuletzt fehlenden Javier Pinola (nach Rot-Sperre) und Ondrej Petrak (Nasenbeinbruch) wieder einsatzbereit waren.
Der Österreicher Pogatetz war es dann auch, der nach einer Flanke von Hiroshi Kiyotake per Kopf seinen ersten Saisontreffer erzielte. Die Freiburger ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und erhöhten weiter den Druck. Mehmedi hatte Pech, als sein Heber über den herauseilenden FCN-Keeper Raphael Schäfer nur den Pfosten traf (12.).
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Klaus mit Traumtor
Chancen gab es auch in der Folge quasi im Minutentakt. Nach einer Ecke von Jonathan Schmid besorgte Freiburgs Innenverteidiger Krmas mit seinem Kopfballtor den verdienten Ausgleich. Der emsige Schmid hatte zwei Minuten später die Führung auf dem Fuß, doch alleine vor Schäfer traf er mit einem Flachschuss den linken Innenpfosten (25.).
Erst danach trat Nürnbergs hochgelobter Torjäger Drmic in Erscheinung. Nachdem er nach einer knappen halben Stunde einen Kopfball Zentimeter neben das Tor gesetzt hatte, zeigte er vom Elfmeterpunkt keine Nerven und erzielte seinen zehnten Rückrundentreffer. Zuvor hatte Krmas Pogatetz im Strafraum der Gastgeber gehalten.
Nach dem Wechsel stand erneut Pogatetz im Blickpunkt, als er Felix Klaus im Strafraum regelwidrig zu Fall brachte. Mehmedi ließ sich diese Chance zum neuerlichen Ausgleich nicht entgehen und schraubte sein Trefferkonto auf neun Tore. Der offene Schlagabtausch setzte sich fort, doch die Präzision ließ immer mehr nach. Nicht jedoch bei Klaus, der mit einem Sonntagsschuss am Samstagabend für die erste Führung des Sport-Clubs sorgte.