Schon wieder! Freiburg verbummelt zwei Punkte
- Aktualisiert: 22.09.2013
- 18:35 Uhr
- SID
Wie zuletzt in der Europa League dominiert der Sportclub den Gegner zunächst klar und geht früh in Führung. Doch wieder schläft Freiburg den Schlaf der Gerechten - die Hertha sagt Danke.
Die Freiburger bleiben die Schlafmützen der Liga. Trotz einer Führung und vielen guten Chancen reichte es für die Streich-Elf gegen Hertha BSC nur zu einem 1:1. Damit bleiben die Breisgauer weiter sieglos und warten seit nun sieben Partien auf einen "Dreier".
Drei Tage nach dem bitteren 2:2 gegen Slovan Liberec in der Europa League brachte Neuzugang Admir Mehmedi die Streich-Elf vor 23.200 Zuschauern zwar früh in Führung (6.), doch Per Skjelbred glich sieben Minuten vor Ende des ersten Durchgangs für Hertha aus. Die "Alte Dame", die bei einem Pfostentreffer von Gelson Fernandes in der Schlussminute auch Glück hatte, festigte mit dem Punkt ihren Platz im Mittelfeld der Tabelle.
"Ich bin nicht zufrieden mit dem Punkt, denn das Unentschieden war sehr glücklich für uns. Zum ersten Mal waren wir sehr verunsichert und haben im Aufbau viele Fehlpässe gespielt. Das ist mir eigentlich unerklärlich, dafür gab es keinen Grund. Freiburg war in den ersten 15 Minuten brandgefährlich. Wir hatten in dieser Phase und beim Pfostentreffer unheimlich viel Glück und müssen dem lieben Gott für den Punkt danken", sagte Hertha-Trainer Jos Luhukay. "Wir haben kein gutes Spiel gezeigt und müssen mit dem Punkt zufrieden sein, auch weil wir am Ende nochmal hätten verlieren können", fasste Manager Michael Preetz die Leistung der Herthaner zusammen.
Viele Fehler im Aufbau.
Und sein Freiburger Kollege Christian Streich ergänze: "Leider haben wir wieder eine Führung verspielt. Danach haben wir uns zu sehr zurückgezogen und hatten in unserem Spiel auch nicht mehr die Qualität. Wir haben auch zu viele einfache Bälle gespielt und sind dann auch unruhig geworden."
Gegen den Aufsteiger leistete sich der SC erneut viele Fehler und ließ zu selten die Zielstrebigkeit der vergangenen Saison erkennen, als Freiburg furios auf Platz fünf gestürmt war
Die Führung, zu diesem Zeitpunkt verdient, resultierte aus einem Fehler der Berliner: Nach einem missglückten Pass von Änis Ben-Hatira fand Sebastian Freis den gestarteten Mehmedi, der Hertha-Keeper Thomas Kraft umkurvte und aus gut zwölf Metern vollendete. Der Treffer des Schweizers sorgte beim SC drei Tage vor dem Pokal-Derby gegen den VfB Stuttgart zunächst für mehr Selbstvertrauen. Fernandes' Schuss nach zehn Minuten lenkte Peter Pekarik jedoch mit Glück ins Tor-Aus ab.
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Skjelbred hellwach - Hertha drückt
Zudem hatte die Hertha, die mit der Erfolgsbilanz von sechs Siegen bei acht Breisgau-Auftritten angereist war, früh Verletzungspech. Trainer Jos Luhukay musste den verletzten Innenverteidiger Anthony Brooks für Lewan Kobiaschwili ausgewechseln (20.). "Er ist unglücklich auf seinen Arm gefallen. Wir befürchten, dass es etwas Schlimmeres ist", so Luhukay nach der Partie. Klarheit soll eine MRT-Untersuchung am Montag bringen.
Fünf Minuten später prüfte der Brasilianer Ronny SC-Torwart Oliver Baumann per Freistoß aus gut 40 Metern. In der 38. Minute allerdings musste sich der Keeper bei Skjelbreds Ausgleich geschlagen geben. Der Norweger war nach einer Ronny-Ecke einen Schritt schneller als Christian Günter und grätschte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste Streich, der seine Startelf im Vergleich zum Unentschieden gegen Liberec auf zwei Positionen verändert hatte, zunächst mitansehen, wie sein Team die Spielkontrolle aus der Hand gab. Die Hertha war in dieser Phase deutlich besser, wenn überhaupt kam Freiburg per Konter aus der eigenen Hälfte.
Freiburg wacht wieder auf
Das besserte sich erst gut 30 Minuten vor dem Ende. Youngster Sebastian Kerk weckte die Zuschauer mit seinem Distanzschuss aus 15 Metern auf, zielte aber etwas zu hoch (61.). Auf der Gegenseite schoss Ronny einen seiner eigentlich gefürchteten Freistöße in die Wolken (64.). "Wir hätten es wahnsinnig verdient gehabt zu gewinnen. Aber wir werden auch das abschütteln, denn wir sind auf einem guten Weg", blickt SC-Keeper Oliver Baumann nach vorne.
Bei den Hausherren überzeugten Fernandes und Schmid, im Hertha-Trikot verdienten sich Fabian Lustenberger und Pekarik die Bestnoten.