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Tabea Kemme in der ran Bundesliga Webshow

Thuram und Bensebaini -Tabea Kemme exklusiv: Zeitstrafen und Sozialstunden für Spieler

  • Aktualisiert: 08.03.2023
  • 13:53 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Pressefoto Baumann
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Die ehemalige deutsche Nationalspielerin Tabea Kemme war zu Gast in der ran Bundesliga Webshow. Dort sprach sie unter anderem über die Aufreger-Szenen im Spiel zwischen Gladbach und Freiburg und die 50+1-Regel.

Tabea Kemme war am Montag zu Gast in der ran Bundesliga Webshow und hat ihre Meinung zu den aktuellsten Themen der Fußballwelt geäußert. Ihre besten Aussagen.

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Tabea Kemme über… 

… die Schwalbe von Gladbachs Thuram im Spiel gegen Freiburg: "Sowas betitle ich gerne als 'Fallobst'. Ohne Grund fällt der faule Apfel vom Baum. Klar kann man in dem Rahmen die gelbe Karte geben. In dem Fall bin ich so dankbar für den VAR, weil so etwas muss geahndet werden. Solche Charaktere möchte ich auf dem Platz nicht sehen. Es ist nicht das erste Mal, dass das bei ihm vorkommt. Wenn ich mich in einer solchen Situation in so einer Slow Motion sehen würde … Oh mein Gott, das wäre mir so peinlich! Ich würde mich so schämen!"

… Sperren für das Begehen einer Schwalbe: "Auf jeden Fall. Ich würde sogar so weit gehen, dass man über Zeitstrafen nachdenkt. Man kennt das aus anderen Sportarten wie dem Handball. Unterzahl direkt im Spiel tut vielleicht noch mehr weh, als erst im nächsten Spiel gesperrt zu sein. Auf jeden Fall sollten wir hier über Sanktionen wie eine Zeitsperre oder eine Spielsperre sprechen. Solche Situationen sind ein No-Go. Diese Art und Weise - in diesem Fall die von Thuram - hat auf dem Platz nichts zu suchen."

Folge 21 06.03.23

Kemme fordert Sozialstunden für Bensebaini

Zwei Szenen sorgen am vergangenen Spieltag in der Bundesliga für Aufregung: die Schwalbe von Marcus Thuram und der verbale Aussetzer von Ramy Bensebaini. Das sagt Tabea Kemme in der ran Bundesliga Webshow zu den Vorfällen.

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  • 05:07 Min
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… Bensebainis Verhalten im Spiel gegen Freiburg: "Wir reden immer über Geldstrafen, aber bei den Einnahmen juckt dich keine Geldstrafe mehr wirklich – außer es fehlen gleich mal drei Monatsgehälter oder so. Ich finde, man kann hier auch mal mit Sozialstunden arbeiten. Ich merke es immer wieder, wenn wir Schulen besuchen, welche Aufklärungsarbeit wir betreiben müssen. Ich werde als Spielerin gefragt, ob ich auch mit den ganz dicken Autos rumfahre. Ich muss dann erklären, dass ich eine Frau bin und Fußball spiele und bei uns andere Bedingungen herrschen. Ich finde, in so einem Fall könnten die Spieler Sozialstunden bekommen und diese Aufklärungsarbeit bei der Jugend leisten."

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… Julian Nagelsmann und den FC Bayern: "Dass auch ein FC Bayern im Worst-Case-Szenario an PSG scheitern kann, ist auf dem höchsten Niveau in Europa gegeben. Das wäre für mich kein Grund, gleich am Trainer zu zweifeln. Auch wegen der Art und Weise, wie sie Fußball spielen. Bayern hat klare Anforderungen an den Trainer und ich habe das Gefühl, dass Nagelsmann es nochmal besonders schwer hat. Er fährt eine andere Linie, er ist eine andere Generation, er bringt den Wandel des Trainer-Daseins mit ein. Im Kosmos des FC Bayern, wo auch noch eine ganz andere Generation teils die Federführung hat – auch wenn dem nicht mehr offiziell, sondern im Background so ist – klatschen Generationen aufeinander. Umso schwerer wird es Nagelsmann gemacht. Da muss man aufpassen, auf welcher Ebene der Fairness man Kritik übt. Unabhängig von dem Spielergebnis jetzt in der Champions League darf die Position von Nagelsmann nicht infrage gestellt werden."

… die Formkrise von Serge Gnabry und Leroy Sane: "Die haben enormen Konkurrenzkampf. Wir kratzen ja nur an der Oberfläche, weil wir immer nur das Spiel am Wochenende bewerten. Wir wissen nicht um die Trainingswoche. Das wissen nur der Coach und die Mannschaft. Deswegen müssen wir aufpassen, wie wir da urteilen. Als Einwechselspieler ist es schwer, sich innerhalb kürzester Zeit in ein Spiel zu integrieren. Das ist eine Situation, in der man als Spieler erstmal lernen muss, damit umzugehen."

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… ihre Kritik am DFB und dessen "Task Force": "Wir denken den Fußball nur eindimensional. Wir haben ein klares Identifikationsproblem. Normalerweise ziehe ich mir mein Deutschland-Trikot an und bin stolz auf den deutschen Fußball. Das fehlt mir selbst als ehemalige Nationalspielerin. Es gibt zu viele eindimensionale Entscheidungen. Wir reden immer von Diversität und davon, sich breiter aufzustellen. Wir wollen mehr Perspektiven einnehmen, aber das wurde [bei der Aufstellung der Task Force des DFB] in dem Moment überhaupt nicht gemacht. Es gibt ja intern noch eine Task Force, die diverser aufgestellt ist. Das ist die Argumentation des DFB. Aber wir müssen doch auch ganz klar über die sportliche Leitung des DFB mit der alleinigen Position von Rudi Völler sprechen, wo nur der Fußball der Männer thematisiert wird. Das ist zu klein geraten. Wir müssen größer denken. Wir als Spielerinnen müssen das stark fordern, dass wir gemeinsam denken müssen. Nicht nur aus Sicht des Fußballs der Männer, sondern auch die Frauen einbezogen."

… ihr Gespräch mit DFB-Präsident Neuendorf und ein mögliches Engagement in der Task Force: "Das wäre in meinem Zeitrahmen nicht drin, weil wir gerade inmitten der Gründung einer Spielerinnenvereinigung sind. Da gilt es zukünftig – so sind wir verblieben - einen Austausch zwischen Spielerinnen und Spielern und den Verantwortlichen des DFB zu schaffen. Damit wir eine gemeinsame Sprache sprechen und verschiedene Perspektiven einbeziehen. Da weiß ich die Offenheit des Präsidenten zu schätzen, dass er sich an einen Tisch setzen und die Dinge angehen möchte."

… 50+1 in Deutschland und den Einfluss finanzstarker Investoren im Ausland: "Man sieht es an Chelsea: Die Dimensionen, die das annimmt, sind einfach nicht mehr tragbar. Es ist nicht mehr limitiert. Menschen kaufen sich ein und haben damit eine gewisse Entscheidungsgewalt über das Spiel. Das stellt für mich teils einen Missbrauch dar. Die Philosophie in Deutschland steht infrage, weil wir ja international mithalten müssen, aber letztlich bin ich der Meinung, dass wir unserem Weg treu bleiben sollten. Es ist nicht die Zukunft des Fußballs, Unsummen zu investieren. Das macht die Spieler ja nicht besser. Da müsste man anders herangehen. Die Philosophie, die wir in Deutschland haben, ist der nachhaltigere Wege. Chelsea und PSG werden irgendwann damit auf die Nase fallen."


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