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Uli Hoeneß: Zweiter Tag beendet - angeblich über 27 Millionen Euro hinterzogen

  • Aktualisiert: 11.03.2014
  • 18:13 Uhr
  • ran.de
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© 2014 Getty Images

Im Prozess um den Bayern-Präsidenten ist der zweite Verhandlungstag zu Ende gegangen. Nach einer ersten Sichtung der erst kürzlich eingereichten Unterlagen beläuft sich die Steuerschuld wohl auf mindestens 27,2 Millionen Euro. Dabei handle es sich sogar noch um eine konservative Rechnung.

16:11 Uhr: Der zweite Prozesstag ist nun beendet. Und wie schon gestern gab es auch heute unvorhergesehene, fast schon unglaubliche neue Details: Wie die als Zeugin geladene Steuerfahnderin nach Sichtung der Unterlagen, die Hoeneß erst vor wenigen Tagen den Steuerfahndern überreicht hatte, feststellte, beläuft sich die Steuerschuld des Bayern-Präsident auf 23,7 Millionen Euro. Und das sei, so betonte die Zeugin, konservativ gerechnet und ein "best case"

Die Steuerfahndung hat anschließend die 23,7 Millionen und die 3,5 Millionen aus der ursprünglichen Anklage zusammengerecht und kommt nun auf insgesamt 27,2 Millionen Euro Steuerschulden. Der eigentliche Betrag könnte eventuell nochmal größer werden. 

Damit gerät Uli Hoeneß mehr und mehr unter Druck. Weiter unklar ist zudem, ein Urteil, wie ursprünglich angedacht, am Donnerstag gesprochen wird, oder sich der Prozess wegen der neuen Beweislage in die Länge zieht. 

15:56 Uhr: Und schon wieder eine neue Zahl: Nun sollen es 27,2 Millionen Euro sein, die Hoeneß hinterzogen hat. Diese Summe ergibt sich laut Steuerfahndung aus den von der Steuerbeamtin genannten 23,7 Millionen Euro und den 3,5 Millionen Euro aus der ursprünglichen Anklage der Staatsanwaltschaft. Unklar ist aber, was mit den 2,5 Millionen Euro aus den Kapitalerträge passiert ist.

15:15 Uhr: Die Staatsanwaltschaft geht mittlerweile schon von einer Summer von 26,2 Millionen Euro aus, die Hoeneß dem Staat schuldet. Diese neue Summe ergibt sich laut Ken Heidenreich, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, aus Kapitalerträgen aus den Jahren 2007 bis 2009, die mit berücksichtigt werden müssen. 

15:01 Uhr: Laut Gerichtssprecherin Titz soll erst morgen entschieden werden, ob und wenn ja, in welchem Umfang der Prozess verlängert wird. 

14:40 Uhr: Das ist ein Hammer: Die Steuerschuld von Uli Hoeneß soll sich nun auf mindestens 23,7 Millionen Euro belaufen. Das hat die vierte Zeugin, eine Steuerfahnderin die mit dem Hoeneß-Fall beauftragt war, vor Gericht ausgesagt. Bei der Summe handelt es sich um eine grobe Schätzung nach erster Durchsicht der von Hoeneß erst kürzlich eingereichten Unterlagen. 

14:05 Uhr: Gerichtssprecherin Titz gibt einen weiteren Hinweis, dass sich der Prozess in die Länge ziehen könnte. "Es ist denkbar, dass weitere Steuerfahnder als Zeugen benannt werden", sagte Titz während einer Prozesspause. Heute Vormittag wurde bereits bekannt, dass neben den vier ursprünglich angemeldeten Zeugen am Mittwoch noch ein weiterer (also fünfter) Zeuge gehört werden soll. 

13:15 Uhr: Es geht mittlerweile wieder weiter im Gerichtssaal. Die Steuerfahnderin fährt mit ihrer Aussage weiter fort. Wie Gerichtssprecherin Titz in der Mittagspause den versammelten Journalisten erklärte hatte, hat die Steuerfahnderin vor allem den langen Zeitraum angesprochen, in dem Hoeneß der Steuerfahndung Beweismaterial vorenthalten habe. "Die Aussagen der vernommenen Steuerfahnderin haben ergeben, dass über einen sehr langen Zeitraum gar keine Unterlagen nach Erstattung der Selbstanzeige eingereicht wurden." 

12:00 Uhr: Mittagspause im Gericht. Um 13:00 Uhr geht es weiter. 

11:50 Uhr: Vieles deutet nun darauf hin, dass der Prozess verlängert wird. Bislang ist der kommende Donnerstag (13.3.) als letzter Prozesstag vorgesehen. Wie Gerichtssprecherin Titz allerdings gerade verkündete, "ist davon auszugehen, dass weitere Termine erforderlich sind."

11:14 Uhr: Die Rosenheimer Steuerbeamtin hat nach Berichten des "Spiegel" Uli Hoeneß mit ihrer Aussage schwer belastet. Denn ihr zufolge hatte Hoeneß bereits Anfang 2013 alle relevanten Unterlagen der Vontobel-Bank bekommen. Der Bayern-Präsident hatte diese aber erst diesen Februar an die Finanzbehörden übergeben. Durch ihre Aussage seien nun viele weitere Fragen offen.  

10:29 Uhr: Eine entscheidende Zeugin wird heute befragt. Dabei handelt es sich um eine Steuerbeamtin aus Rosenheim

10:10: Uhr: Wie der Nachrichtensender "N24" eben berichtet hat, soll morgen ein weiterer, vorher nicht eingeplanter Zeuge geladen werden.

9:30 Uhr: Pünktlich auf die Minute erscheint Richter Heindl im Gerichtssaal. Heindl, der vom Boulevard bereits als "Richter Gnadenlos" bezeichnet wird, ist für seine Pünktlichkeit bekannt. Uli Hoeneß hat bereits eine Minute zuvor, um 9:29 Uhr, den Raum betreten. Er wirkt gefasst, aber angespannt.

Heute werden wie bereits gestern Nachmittag weitere Zeugen verhört. Trotz des laufenden Prozesses gegen ihn wird Hoeneß heute beim Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Arsenal im Stadion erwartet. 

Die wichtigsten Entwicklungen des ersten Tages im Überblick (hier gibt es eine ausführliche Zusammenfassung):

  • Staatsanwaltschaft klagt an, Hoeneß habe Steuern in Höhe von 3,5 Millionen Euro hinterzogen. Zusätzlich habe er 5,5 Millionen Euro Verlustvorträge unrechtmäßig geltend gemacht.
  • Hoeneß legt ein umfassendes Geständnis ab. Er gesteht, zusätzlich zu den 3,5 Millionen Euro geschätzte weitere 15 Millionen Euro hinterzogen zu haben
  • Im Kreuzverhör mit dem Richter fällt Hoeneß-Anwalt Hanns W. Feigen dem Bayern-Präsidenten mehrfach ins Wort. "Erzählen sie keinen vom Pferd", weist er Hoeneß zurecht.  
  • "Ich bin kein Sozialschmarotzer", erklärt Hoeneß dem Richter
  • Kurz vor Schluss wird bekannt, dass Hoeneß letzte Woche weitere 70.000 Blätter Beweismaterial (in Digitalform) an das Gericht übergeben hatte
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