Bundesliga
Umbruch im Sommer: Hat Raphael Guerreiro beim BVB noch eine Zukunft?
- Aktualisiert: 23.04.2022
- 08:39 Uhr
- ran.de
Bei Borussia Dortmund steht im Sommer ein Umbruch an. Lange Zeit galt Raphael Guerreiro bei den Schwarz-Gelben als unverzichtbar, das scheint sich inzwischen geändert zu haben. Muss der Portugiese den Verein verlassen?
München - "Es gibt Spieler, die den Verein verlassen wollen und es gibt Spieler, die den Verein verlassen müssen. Wir werden dann versuchen die Gruppe so aufzustellen, dass wir ein gutes Gefühl damit haben, um nächstes Jahr dann ein paar Dinge anzuschieben."
Nach der deutlichen 1:4-Pleite gegen RB Leipzig in der Bundesliga wählte BVB-Trainer Marco Rose vor wenigen Wochen deutliche Worte. Dass bei den Schwarz-Gelben im Sommer ein Umbruch ansteht, ist unstrittig. Wie groß oder klein dieser am Ende ausfällt, steht allerdings noch in den Sternen.
Bei so manchem Spieler scheint der Abgang klar. So will Stürmer Erling Haaland zu einem internationalen Topklub wechseln, bei anderen wie Marin Pongracic und Reinier endet das Leihgeschäft.
Was aber ist mit Raphael Guerreiro? Der portugiesische Nationalspieler galt im Signal-Iduna-Park lange Zeit als unverzichtbar. Doch dies scheint sich inzwischen geändert zu haben. So schrieben die "Ruhr Nachrichten" am Donnerstag, dass eine Verlängerung des noch bis 2023 laufenden Vertrages alles andere als sicher sei.
Pflegt Guerreiro einen unprofessionellen Lebensstil?
Grund dafür sollen zum einen die Verletzungsanfälligkeit des Innenverteidigers und zum anderen ein "nur bedingt professioneller Lebensstil" sein, wie es die Dortmunder Zeitung formulierte.
Mit 16 Scorerpunkten zählte der 28-Jährige in der vergangenen Saison zu den erfolgreichsten Spielern der Borussia, in diesem Jahr konnte er daran nicht anknüpfen.
So fiel er in der laufenden Saison alleine fünfmal aufgrund von verschiedenen muskulären Problemen aus. Dazu kommt sein hinter vorgehaltener Hand diskutierter Lebensstil, der sich negativ auf seine Leistungsdaten auswirken soll.
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Guerreiro lacht bei Twitter
Der Abwehrspieler selbst kann darüber nur lachen. So kommentierte er bei Twitter: "Welche unprofessionellen Dinge? Ich versuche, es zu verstehen. Es ist nett, dass ich das alles in dem Artikel erfahre." Obendrein fügte der Linksverteidiger einen lachenden Smiley hinzu.
Abwegig ist ein Abgang aber mitnichten.
Bei seinem bis 2023 laufenden Kontrakt wäre die kommende Transferperiode die letzte Chance, um noch eine vernünftige Ablösesumme zu generieren. Sein aktueller Marktwert liegt bei rund 35 Millionen Euro.
Guerreiro selbst ließ seine Zukunft in den vergangenen Monaten offen, signalisierte aber seine Bereitschaft, bei der Borussia zu verlängern. So wäre er für einen neuen Kontrakt "auf jeden Fall bereit, denn ich fühle mich hier sehr wohl. Ich liebe diesen Verein sehr, das weiß jeder", erklärte er im "Sport 1"-Interview.
Verteidigung beim BVB großes Problem
Aber ist der Portugiese beim BVB überhaupt noch gefragt?
Zuletzt häufte sich die Kritik am 28-Jährigen. Zu behäbig und zu langsam agierte er auf der linken Seite - die ohnehin schon stark anfällige Defensive schien durch ihn einen weiteren Unsicherheitsfaktor zu haben.
Die Position des linken Verteidigers ist beim Tabellenzweiten der Bundesliga ohnehin schwierig. Neben Guerreiro steht Nico Schulz unter Vertrag. Die an ihn gestellten Erwartungen konnte der DFB-Nationalspieler bislang nicht erfüllen, sein Abgang scheint bereits besiegelt.
Besorgt sich das Team also bald Ersatz?
Bensebaini als Ersatz?
Vermehrt geisterte zuletzt der Name Ramy Bensebaini durch die Gazetten. Der Algerier möchte Borussia Mönchengladbach demnach verlassen und kennt BVB-Trainer Marco Rose noch aus dessen Gladbacher Zeiten. Eine erste Kontaktaufnahme soll es bereits gegeben haben, konkret wurde es zwischen beiden Parteien aber wohl noch nicht.
Für Guerreiro dürfte nun vieles davon abhängen, ob Trainer Rose und der neue Manager Sebastian Kehl im Kader der Zukunft für ihn noch einen Platz sehen. Davon überzeugen könnte er das Duo mit starken Leistungen im Saisonendspurt.
Beginnen kann er damit direkt im Spitzenspiel beim FC Bayern am Samstagabend (ab 18:30 Uhr im Liveticker auf ran.de), für das er nach einer Verletzungspause wieder zur Verfügung steht.
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