Maskenpflicht im Zug ignoriert
VfL Wolfsburg: Verhalten der Profis respektlos und arrogant - ein Kommentar
- Aktualisiert: 22.10.2022
- 13:09 Uhr
- ran.de / Martin Volkmar
Die Spieler des VfL Wolfsburg ignorieren auf der Zugfahrt nach Leverkusen bewusst die Maskenpflicht und niemand scheint es zu stören. Ein Armutszeugnis für den Verein, kommentiert ran-Redakteur Martin Volkmar.
München - Neulich im ICE: Eine Dame wird vom Zugbegleiter sehr massiv darauf hingewiesen, dass sie nicht mit einfacher OP-Maske im Fernverkehr sitzen darf und sich bitte sofort im Speisewagen die benötigte FFP2-Maske kaufen oder den Zug verlassen muss. Klare Regeln, klare Ansagen.
Corona ist ja nun wahrlich nichts Neues, und die ganz offensichtlich in der kalten Jahreszeit dringender als im Sommer benötigten Schutzmaßnahmen auch nicht. Das hat selbst die eher kritische FDP eingesehen, die deshalb in der Bundesregierung der generellen FFP2-Pflicht in der Bahn zustimmte.
VfL Wolfsburg: Skandalöses Verhalten im Zug
Umso erschreckender ist es, dass die übergroße Mehrheit der Profis des VfL Wolfsburg die eindeutigen Vorgaben ignorierte, als das Team am Freitag mit dem ICE zum Auswärtsspiel nach Leverkusen anreiste. Ein zufällig mitreisender Reporter des "WDR" hat den skandalösen Vorfall per Video dokumentiert.
Ja, Corona nervt alle, und die Maskenpflicht ist lästig. Aber durch Missachtung gehen die Probleme ja nicht weg. Deshalb gibt es Regeln, die für alle gelten, und an die man sich gerade als öffentliche Person halten muss.
Daher war das respektlose und arrogante Auftreten der hochbezahlten Spieler nach den mehrfachen, höflichen Aufforderungen des Personals fast noch schlimmer. Die zuständige Zugbegleiterin wurde angelogen, ausgelacht und schlichtweg ignoriert.
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VfL Wolfsburg: Profis verhielten sich wie kleine Kinder
Statt als Vorbilder zu agieren, wie es viele Bundesligisten in der Pandemie ja immer wieder behauptet haben, verhielten sich die "Wölfe" wie kleine Kinder. Doch von den Verantwortlichen des Vereins fühlte sich auf der gesamten Fahrt auch niemand bemüßigt, mit klaren Ansagen für ein gesetzeskonformes Verhalten zu sorgen, wie es von jedem anderen Fahrgast erwartet wird. Ein Armutszeugnis.
Bedauerlich daher, dass der Bahn das Personal fehlt, um gerade in diesem Fall konsequent durchzugreifen. Man hätte die Wolfsburger den Vorschriften entsprechend am nächstbesten Bahnhof aus dem Zug werfen müssen und eigentlich wäre auch ein Bußgeld von je nach Bundesland bis zu 150 Euro pro Person fällig gewesen.
VfL Wolfsburg: Spende wäre das Mindeste
Immerhin: Nach einer dünnen Entschuldigung am Freitag bezog der VfL am Samstagmittag deutlich Stellung, wenn auch reichlich verspätet, und sprach zu Recht von einem "nicht zu tolerierenden Fehlverhalten einiger Teammitglieder", das nach dem Spiel in Leverkusen aufgearbeitet werden soll.
Bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen der Klub ziehen und ob er zumindest die potenzielle Strafe von hochgerechnet mehreren tausend Euro für einen wohltätigen Zweck spenden wird. Das wäre eigentlich das Mindeste.
Ansonsten ein kleiner Tipp für die nächste Auswärtsfahrt der Wolfsburger: Einfach den eigenen Wagen nutzen.
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