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BVB vs. FCB

Vor dem Supercup: So ist der Stand bei Borussia Dortmund

  • Veröffentlicht: 01.08.2017
  • 22:50 Uhr
  • ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
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© imago/DeFodi

Am Samstag wartet mit dem Supercup-Duell gegen den FC Bayern München der erste Härtetest für Borussia Dortmund und Neu-Coach Peter Bosz (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der App über den Reiter "Live/Ergebnisse"). ran.de wirft einen Blick auf die aktuelle Situation der Schwarz-Gelben und wagt eine Prognose für das Top-Spiel. 

München - Es ist das erste große Spiel der neuen Saison: Borussia Dortmund empfängt als DFB-Pokalsieger den Meister aus München zum DFL Supercup, Samstagabend ab 20.30 Uhr rollt der Ball wieder (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der App über den Reiter "Live/Ergebnisse"). Die fußballfreie Zeit endet also mit dem "deutschen Clasico". Eine Partie, die vor allem auf Dortmunder Seite nach dem Trainerwechsel voller Überraschungen stecken könnte.

Während sich die Bayern in Asien vorbereiteten, stand für den BVB nach nur einer Woche in Fernost das Trainingslager in Bad Ragaz in der Schweiz auf dem Programm. ran.de blickt auf die aktuelle Situation der Dortmunder und schaut schon einmal voraus auf das Duell gegen den Rekordmeister: Was dürfen die Fans vom Dortmunder Spiel erwarten?

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Kader-Check: Wer ist fit und was machen die Neuen?

Mario Götze

Während der Vorbereitung in der Schweiz stand vor allem ein BVB-Profi im Fokus: Mario Götze. Nach seiner Stoffwechselerkrankung und rund fünf Monaten Pause kehrte der 25-Jährige zurück auf den Platz und wird nun wieder langsam an die hohe Trainings-Belastung herangeführt. Götze bekam bei den Testspielen regelmäßig Einsatzzeit, steigerte sein Pensum und scheint vor allem den neuen BVB-Coach Peter Bosz von sich überzeugt zu haben.

"Als Fußballliebhaber macht es einfach Spaß, ihm zuzusehen. Er ist wirklich ein sehr guter Spieler", schwärmte Bosz - warnte gleichzeitig aber auch vor einem möglichen Rückfall beim Offensiv-Profi. "Ich bin sehr vorsichtig mit ihm. Er hat so lange nicht mit der Mannschaft trainiert. Wenn man fünf Monate nicht da ist, dann lässt sich das nicht innerhalb von nur fünf Wochen aufholen." Dennoch zeigt Götzes Formkurve ganz klar nach oben. Im letzten Test gegen Bergamo stand er erstmals wieder mehr als 45 Minuten auf dem Platz - und das sogar als Kapitän! 

Nuri Sahin

Der 28-Jährige gilt überraschend als der Gewinner des Trainingslagers. Unter Thomas Tuchel hatte Sahin einen mehr als schwierigen Stand, fand oft nur Platz auf der Tribüne. Mit dem neuen Trainer könnte für den Mittelfeld-Spieler die erfolgreiche Zeit zurückkommen: In den Testspielen stand er zumeist in der Startelf, Bosz scheint vor allem zu Beginn der Saison auf ihn zu setzen. Dabei profitiert Sahin natürlich von der Verletzung von Julian Weigl ...

Julian Weigl und Marcel Schmelzer

Schritt für Schritt geht es für Youngster Weigl nach seinem Knöchelbruch vorwärts. Das erste Ziel hat er auf dem Weg zum Comeback bereits erreicht: Im Trainingslager in Bad Ragaz kehrte Weigl ins Lauftraining zurück. "Das ist der Moment, auf den man hinarbeitet, weil man ab dann die größten Fortschritte macht", erklärte Weigl.

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Der 21-Jährige kniet sich auch mit seiner Verletzung weiter voll in die Teamvorbereitung rein, um durch die Veränderungen unter dem neuen Trainer nicht den Anschluss zu verlieren. Für die Partie gegen die Bayern im Supercup ist er natürlich noch längst kein Thema, läuft alles nach Plan, steht er nach der Länderspielpause Anfang September wieder mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz.

In einer ähnlichen Situation wie Julian Weigl steckt auch BVB-Kapitän Marcel Schmelzer. Der 29-Jährige verpasst den Großteil der ersten Vorbereitung unter Peter Bosz, immerhin steht auch Schmelzer nach überstandenem Außenbandriss wieder im Lauftraining und liebäugelt mit einem Comeback rechtzeitig zum Bundesliga-Start am 19. August gegen den VfL Wolfsburg. Gegen die Bayern kann auch er das Team nur von der Tribüne aus unterstützen.

Maximilian Philipp, Mahmoud Dahoud und Ömer Toprak

Maximilian Philipp, der Neuzugang vom SC Freiburg, sucht noch nach seinem Platz im BVB-Team. Philipp konnte sich in den Testspielen bisher nicht aufdrängen, hängt mit dem Training aber auch noch etwas hinterher: Durch den Sieg bei der U21-EM verpasste er den Start unter Bosz. Für den jungen Stürmer ist die Herausforderung besonders groß - ein neues Team, das sich selbst noch an einen neuen Trainer gewöhnen muss. 

Auch Mahmoud Dahoud steckt noch mitten in der "Eingewöhnungsphase". Nach seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach zu den Schwarz-Gelben, muss sich der 21-Jährige erstmal hinten anstellen. Beim Test gegen Espanyol Barcelona (0:1) feierte er sein Debüt im BVB-Trikot - gut möglich, dass er auch seine Einsatzminuten gegen die Münchner bekommt.

Der neue Innenverteidiger Ömer Toprak konnte sich in den ersten Wochen von seinen Abwehr-Kollegen Marc Bartra und Sokratis schon einiges abschauen. "Nichts gegen Leverkusen, aber hier habe ich die besseren Mitspieler. Jeden Tag muss man in jedem Training ans Maximum gehen. Dadurch wird man ein besserer Spieler", sagte Toprak gegenüber "derwesten.de". Klar ist aber auch, dass sich der Ex-Leverkusener vorerst hinter der Stamm-Verteidigung einreihen muss. 

Marco Reus und Raphael Guerreiro

Beide stehen Peter Bosz noch längere Zeit nicht zur Verfügung. Guerreiro soll nach seiner Knöchel-OP etwa bis Oktober pausieren, Pechvogel Marco Reus kündigte sein Comeback nach einem Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie erst für Anfang 2018 an.

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Vorbereitungs-Check: So liefen die ersten Wochen unter Bosz

Zwei Siege, drei Niederlagen, ein Unentschieden - Dortmunds Leistungen in den Testspielen waren relativ überschaubar. Nach den intensiven Trainingseinheiten war dies aber auch keine Überraschung, Bosz hat nicht nur an der taktischen Umstellung sondern auch an der Kondition mit seinem neuen Team hart gearbeitet. Körperlich hat der Trainer seine Jungs fast da, wo er sie haben möchte - an der Verinnerlichung seiner Spielphilosophie mangelt es jedoch noch.

Und genau das ist und bleibt der Knackpunkt im BVB-Saisonvorlauf: Die Umstellung des Dortmunder Spielsystems auf ein 4-3-3. "Die Kondition wird jeden Tag besser und auch die Spielidee. Wir machen Fortschritte", gibt sich der 53-jährige Coach positiv, weiß aber auch, dass seine Mannschaft noch Zeit braucht, um seine Wünsche umzusetzen. "Es ist nicht möglich, alles nach zwei, drei Wochen verstanden zu haben. Aber sie machen das besser und besser."

Das Bosz-Prinzip im 4-3-3 ist klar: extremes Pressing und Gegenpressing bei Ballverlust. Die Laufwege dafür hat Bosz den Schwarz-Gelben aber noch nicht zu 100 Prozent vermitteln können.

Keeper Roman Bürki dämpft deshalb schon vor dem ersten Pflichtspiel-Hammer am Samstag die Erwartungen: "Wir sind noch in einer Anpassungsphase der neuen Philosophie. Da ist klar, dass wir noch nicht hundertprozentig eingespielt sind." Geduld muss offenbar Dortmunds Schlüssel zum Erfolg sein. Bürki rechnet damit, "dass wir zu Saisonbeginn das System noch nicht verinnerlicht haben".

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Ausblick auf den Supercup

Anders als der FC Bayern verzichtet Dortmund vor dem Supercup auf einen Generalprobe gegen ein Top-Team, zum Abschluss des Trainingslagers absolvierte die Mannschaft einen letzten Test gegen Atalanta Bergamo. Wieder gab es eine Niederlage (0:1). Wieder konnten die Dortmunder nicht überzeugen und wieder wurde deutlich, dass Bosz an der Seitenlinie und seine Jungs auf dem Platz einfach noch keine sich blind verstehende Einheit bilden.

"Einen neuen Trainer zu haben, bedeutet immer auch Geduld mitzubringen", betont deshalb BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nochmals vor dem ersten Pflichtspiel gegenüber der "Sportbild". "Deshalb sage ich: Man darf keine Wunderdinge erwarten. Die ersten Wochen können durchaus etwas holprig werden, gerade wenn es in die Detailarbeit geht." 

Christian Pulisic gibt sich derweil mutiger vor dem Supercup: "Natürlich ist es eine tolle Chance für uns, am Anfang der Saison gleich einen Pokal zu gewinnen, und wir wollen zeigen, was wir drauf haben", meint der 18-Jährige gegenüber "bundesliga.de" optimistisch. "Wir wollen das Spiel gewinnen." Vorteil Dortmund: Der BVB könnte von der Heimspiel-Kulisse im Signal Iduna Park profitieren, am Freitag zuvor feiert das Team mit seinen Fans die große Saisoneröffnung. 

Dennoch spricht die aktuelle Situation dafür, dass der BVB Schwierigkeiten gegen die deutlich eingespielteren Bayern bekommen wird, auch wenn die Münchner ihrer Top-Form auch noch hinterher laufen.

Das hohe Pressing könnte für den BVB womöglich Folgen haben - zum Nachteil des Teams. Ein "Wunderding" ist aber natürlich immer möglich. Und wer weiß: Vielleicht ist es ja ausgerechnet Mario Götze, der gegen seinen Ex-Klub für eine Überraschung sorgt. 

Alessa-Luisa Naujoks

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