Anzeige

Werder Bremen im Höhenflug: Europapokal statt Abstiegskampf?

  • Aktualisiert: 16.02.2015
  • 19:03 Uhr
  • ran.de/ Victoria Kunzmann
Article Image Media
© Imago

Es ist das Team der Stunde: Am Wochenende setzte sich Werder Bremen mit 3:2 gegen Augsburg durch - für Werder der fünfte Sieg in Folge. Unter Trainer Viktor Skripnik klettert das Team innerhalb von fünf Spieltagen um zehn Plätze nach oben. 

München - Es läuft einfach bei Werder Bremen: Seit dem Trainerwechsel Ende Oktober sind die Hanseaten in der Tabelle vom letzten Platz auf den achten Rang gesprungen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal fünf Spiele hintereinander gewonnen hätte", sagte Fin Bartels passenderweise nach dem Match gegen Augsburg. Das gilt für die gesamte Mannschaft: Erstmal seit acht Jahren feiert der Klub fünf Siege in Serie.

Bremen ist das einzige Bundesliga-Team, das alle vier Rückrunden-Spiele gewinnen konnte. Zuvor besiegten die Grün-Weißen am letzten Spieltag vor der Winterpause Borussia Dortmund. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass Werder vor fünf Spieltagen noch Tabellenletzter war. Die Entscheidung, Robin Dutt zu entlassen und dafür Viktor Skripnik auf den Cheftrainerposten zu setzen, entpuppt sich - zumindest bislang - als Geniestreich der Werder-Führung. Unter Skripnik sammelte Werder 19 Punkte in neun Spielen. Zuvor waren es unter Robin Dutt nur zehn Punkte aus zwölf Spielen.

Anzeige
Anzeige

Internationaler Wettbewerb oder Abstiegskampf?

Skripnik holte bisher also im Schnitt 2,1 Punkte. Unter Dutt waren es nur 0,83 Punkte pro Spiel. Hält Werder diesen starken Punkteschnitt, hätten sie am Ende der Saison 56 Punkte. In den letzten beiden Bundesliga-Spielzeiten hat diese Ausbeute jeweils für eine Teilnahme an den internationalen Wettbewerben gereicht. 

Werder Bremen bewegt sich zwischen den Extremen: Innerhalb von fünf Spieltagen gelang der Sprung um zehn Plätze nach oben. Mit 29 Punkten ist der Meister von 2004 den internationalen Rängen plötzlich ganz nah: Gerade einmal drei Punkte liegt Werder hinter dem Sechstplatzierten Leverkusen. Gelingt der Sprung in die Europa League etwa noch?

Anzeige
Anzeige

Bremen unter Skripnik effektiver

13 Spiele haben die Bundesligisten noch vor sich: Mit Spitzenspielen wie gegen Bayern, Wolfsburg oder Schalke sind Bremer Rückschläge wahrscheinlich. Doch schon hinter den ersten zwei Tabellenplätzen wird es eng. Der Dritte Gladbach hat mit 36 Punkten derzeit auch "nur" sieben Punkte mehr auf dem Konto als Werder. Im Keller ist es allerdings genauso eng. Manager Thomas Eichin warnt vor übermäßiger Euphorie: "Wir genießen die Situation. Wir wussten, dass wir mit ein paar Siegen unten raus kommen, wissen aber auch, dass wir mit ein paar Niederlagen ganz schnell wieder unten reinrutschen."

Überraschenderweise sprach statistisch beim Erfolg gegen Augsburg vieles für die Gäste: Die Schwaben hatten 59 Prozent Ballbesitz, die Passquote beim FCA lag mit 69 Prozent etwas höher als bei Werder. Auch spielte sich der Gegner deutlich mehr Pässe zu. Jedoch typisch für den Wandel unter Skripnik: Die Bremer Mannschaft war effektiver. Augsburg leistete sich deutlich mehr Fehlpässe und stand öfter im Abseits. Seit dem Trainerwechsel ist Werder auch gefährlicher bei Standards. Alle frei Treffer gegen Augsburg fielen nach einem ruhenden Ball. 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Neuer Trainer - neues Selbstvertrauen

Auch in den Köpfen der Bremer Spieler scheint sich etwas getan zu haben. Werder schießt wieder mehr Tore. Allein unter Skripnik sind es schon sieben mehr als unter Robin Dutt, obwohl der aktuell noch drei Spiele länger auf der Trainerbank saß. Bei 21:17 Toren ist die Bilanz unter dem neuen Trainer positiv. Durch die viele Gegentore in den ersten zwölf Spielen ist die Tordifferenz aber immer noch negativ.

Durch Viktor Skripnik und das neue Trainerteam tankt die Mannschaft wieder Selbstvertrauen. Unterstützt wird das durch die klaren Bekenntnisse von Zlatko Junuzovic und Franco di Santo zu ihrem Verein. Junuzovic verlängerte vergangene Woche seinen Vertrag, auch Torjäger Franco di Santo will bleiben. "Ich will nicht gehen, ich bin glücklich in Bremen und will langfristig hierbleiben", so der Argentinier kürzlich in der "Sportbild". Außerdem baut Skripnik die Youngsters Davie Selke und Janek Sternberg als wichtigen Part des Teams. Das verspricht zumindest eine personelle Konstanz.