Champions-League-Halbfinale
Champions League: Wie RB Leipzig der Coup gegen PSG gelingen könnte
- Aktualisiert: 17.08.2020
- 21:40 Uhr
- ran.de/ Markus Bosch
RB Leipzig trifft im Halbfinale der Champions League auf Paris Saint-Germain (Di., 21 Uhr im LIVETICKER). Drei Faktoren machen Hoffnung, dass Leipzigs Lauf nicht endet.
Lissabon/München - Bereits jetzt hat RB Leipzig den größten Erfolg der Klubgeschichte sicher.
Durch den 2:1-Erfolg über Atletico Madrid stehen die Sachsen im Halbfinale der Champions League. Dort wartet am Dienstagabend mit Paris Saint-Germain (ab 21 Uhr im LIVETICKER) ein echter Hochkaräter.
"Es wird sicher eine spannende Aufgabe. Ich traue mich trotzdem zu sagen, wenn wir einen richtig guten Tag erwischen wie gegen Atletico, mit ein bisschen Glück, dann können wir das Spiel gewinnen", sagte Offensivspieler Marcel Sabitzer am Samstag bei einer Medienrunde.
Der Österreicher ergänzte: "Aber das PSG natürlich Favorit ist, ist selbsterklärend."
Nagelsmann: "Sie haben in der Offensive unglaubliche Qualität"
RB-Coach Julian Nagelsmann lobte den kommenden Gegner in den höchsten Tönen: "Thomas Tuchel hat eine gute Idee vom Fußball und kann diese auch immer wieder vermitteln. Sie haben in der Offensive unglaubliche Qualität und in der Defensive Spieler mit großer Mentalität."
Und auf dem Papier könnten die Voraussetzungen kaum ungleicher sein. Auf der einen Seite das französische Starensemble mit den Superstars Neymar und Kylian Mbappe. Deren Marktwerkt allein liegt laut "transfermarkt.de" bei 308 Millionen Euro - gut zwei Drittel des Gesamtkaders von RB, dessen Marktwert beim Portal auf 507 Millionen Euro taxiert wird.
Allein diese Tatsache verdeutlicht, wie sehr Leipzig als Außenseiter in das Duell mit Tuchels Starelf geht. Daneben sind die Franzosen im Duell mit Außenseitern wohl gewarnt. Gegen Atalanta Bergamo liefen Neymar und Co. bis in die Schlussminuten hinein einem 0:1-Rückstand hinterher.
Nach dem Siegtreffer durch Eric-Maxim Choupo-Moting in der 93. Minute dürfte bei den Franzosen der Glaube an die eigene Stärke - auch bis zum Schluss - deutlich ausgeprägt sein.
PSG überwindet Dämonen der Vergangenheit
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Und das wiederum sind schlechte Nachrichten für die Leipziger, denn PSG galt in der Vergangenheit in wichtigen Spielen, oftmals als launisch. Ein vermeintlich unterlegener, aber kompromissloser Gegner war gegen das Starensemble in K.o.-Spielen oftmals im Vorteil.
Gegen Atalanta schien es aber, dass Tuchels Elf erstmals die Dämonen der vergangenen Jahre überwinden konnte. Auf diese Pariser Schwäche kann sich Leipzig daher wohl nicht mehr "verlassen".
Doch RB-Coach Nagelsmann hat bereits eine Sache ausgemacht, die die Leipziger verhindern müssen. "Es wird spannend zu sehen sein, ob wir vorne ihren Speed wegbekommen und selbst Torchancen kreieren", sagte der 33-Jährige über die wichtigste Aufgabe gegen PSG.
Da trifft es sich aus Leipziger Sicht gut, dass Innenverteidiger Dayot Upamecano in Topform ist. Gegen Atletico gelang ihm nahezu alles. 100 Prozent erfolgreiche Tacklings, sechs von sieben gewonnene Bodenzweikämpfe sowie drei von vier gewonnene Luftduelle sprechen für sich.
Große Auswahl in der Offensive macht RB schwer ausrechenbar
Bringt Upamecano auch gegen PSG eine solche Leistung, steigen einerseits Leipzigs Chancen auf das Finale, andererseits rückt die 21 Jahre alte Abwehrkante dann noch mehr in den Fokus der europäischen Klub-Beletage.
Doch nur mit einem Upamecano in Topform hat Leipzig überhaupt eine Chance die Offensivwucht von PSG zu stoppen. In der eigenen Offensive fehlt RB Leipzig hingegen mit Timo Werner ihr Topstürmer. Der DFB-Nationalspieler ging vorzeitig zum FC Chelsea.
Mit Patrick Schick und Yussuf Poulsen hat Nagelsmann noch zwei Sturm-Alternativen in der Hinterhand. Daneben könnte auch Dani Olmo die Position im Angriff belegen.
Diese Auswahl erschwert es der Pariser Defensive, sich auf das Leipziger Spiel einzustellen, denn jeder der drei genannten Kandidaten ist ein anderer Spielertyp. Im Verlauf der Partie kann RB die PSG-Abwehr um Routinier Thiago Silva also vor unterschiedlichste Herausforderungen stellen.
Ein Fehler kann Partie entscheiden
Neben den spielerischen Faktoren hilft Leipzig auch die Tatsache, dass beim Finalturnier in Lissabon pro Runde nur ein K.o.-Spiel stattfindet. Gerade für vermeintlich unterlegene Teams bietet das mehr Chancen auf eine Sensation. Beispiele gefällig? Leipzig bezwang das höher eingeschätzte Atletico und Olympique Lyon warf Manchester City aus dem Wettbewerb.
Ein grober Fehler kann die Partie bereits zu Gunsten des einen Teams entscheiden, ohne dass es die Chance auf ein Rückspiel gibt. Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Paris immer mal wieder auch für einen Patzer gut ist. Auf diese Fehler werden die Leipziger lauern.
Denn der größte Erfolg der Vereinsgeschichte soll ja wenn möglich sogar mit einer Trophäe veredelt werden.
Markus Bosch
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