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Champions League: Barcelona - Atletico Madrid

Diego Godin: Der vielleicht unterschätzteste Innenverteidiger Europas

  • Aktualisiert: 05.04.2016
  • 16:19 Uhr
  • ran.de / Joachim Schultheis
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© 2015 Getty Images

Wenn der FC Barcelona auf Atletico Madrid trifft, spielt mit Diego Godin ein Innenverteidiger mit, der trotz seiner konstant guten Leistungen oft unterschätzt wird.

Barcelona - Diego Godin stellt sich den drei Top-Stars der Offensive des FC Barcelona Messi, Neymar und Luis Suarez. Der Uruguayer plagte sich mit Achillessehnenproblemen und ist rechtzeitig nach einer zweiwöchigen Auszeit ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Godin ist mittlerweile einer der wichtigsten Faktoren, weshalb die Abwehr von Atletico seit mehr als drei Saisons insgesamt die wenigsten Gegentore in Spanien vorzuweisen hat. Das war 2010 noch nicht der Fall, als er innerhalb der Liga von Villarreal zum Klub aus der spanischen Hauptstadt wechselte. In seiner ersten Saison musste er mit seinem Team noch 56 Gegentore schlucken. Doch seit Diego Simeone 2011 den Cheftrainer-Posten bei Atletico übernommen hat, ist Einiges anders.

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Atletico Madrid: Weniger Gegentore als Barcelona

Seit der Saison 2012/13 kassierten die Rojiblancos in fast vier Spielzeiten in der Primera Division gerade mal 101 Gegentreffer. Zum Vergleich: Barcelona steht bei 120, Real Madrid sogar bei 147 Gegentoren. Nicht nur deshalb erklärte Simeone vor einigen Monaten, dass der 30-Jährige zu den besten Verteidigern der spanischen Liga gehöre: "Ich sage das schon seit einer langen Zeit. Er spielt sehr, sehr gut. Seine Arbeit und die Art, wie er mental in Spiele geht, macht ihn so besonders", erklärte er im Dezember espnfc.com.

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Kaum persönliche Auszeichnungen für Godin

Seine derzeitige Passquote in Liga und Champions League von über 80 Prozent kommt jedoch aktuell nicht an die Werte eines Jerome Boateng (87 Prozent) heran. Auch sein Gegner im Champions-League-Viertelfinale ist besser: Gerard Pique kommt auf satte 93 Prozent.

Doch Godin ist auch offensiv nicht zu unterschätzen. Das zeigen etwa seine Treffer gegen die Katalanen im Meisterschaftsfinale 2014 und sein Kopfballtor gegen den Stadtrivalen Real im Champions-League-Finale im selben Jahr. 

Eine große persönliche Auszeichnung erhielt er bislang auch schon einmal: Von den Fans von uefa.com wurde er 2014 in die Elf des Jahres der Champions League gewählt. In der FIFA-Weltauswahl war er Monate später aber nicht zu finden. 

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Merkwürdig: Godin erhält angeblich kaum Angebote

Obwohl gute Innenverteidiger rar sind, ranken sich trotz seiner Leistungen anscheinend kaum große Gerüchte um seine Person. Fakt ist: Der Innenverteidiger besitzt einen Vertrag bis 2019. Atleticos Verantwortliche verlängerten mit ihm im August 2015, nachdem sich angeblich einige Teams aus der Premier League und wohl auch der FC Bayern für ihn interessierten. Es kommt deshalb nicht überraschend, dass Godin seinen Marktwert mittlerweile auf nun 35 Millionen Euro steigern konnte.

Der Kapitän der uruguayischen Nationalmannschaft lässt die gegnerischen Stürmer vor allem durch seine harte und laufintensive Spielweise verzweifeln. Seine Zweikampfwerte dürften vor allem Landsmann Luis Suarez aufhorchen lassen. In der Champions League steht er derzeit bei 66 Prozent gewonnenen Zweikämpfen. Selbst einen Pique (41 Prozent) und Boateng (65 Prozent) übertrumpft er hierbei. Wie wichtig er für das Team der Colchoneros ist, zeigten die Bemühungen der Ärzte in Madrid, ihn rechtzeitig für den Kracher in Barcelona fit zu bekommen. Die erlösende Botschaft folgte einen Tag vor der Partie auf der Homepage von Atletico: Diego Godin wird seinem Coach Diego Simeone zur Verfügung stehen.

Joachim Schultheis