Champions League
England diskutiert nach Aus von Manchester City über Regel-Reform
- Aktualisiert: 06.05.2022
- 21:43 Uhr
- ran.de
Das bittere Aus von Manchester City in der Champions League gegen Real Madrid wirkt in den englischen Medien nach. Jetzt wird über eine tiefgreifende Regel-Reform diskutiert.
München - Wieder einmal gehörte Manchester City zu den großen Favoriten auf den Sieg in der Champions League. Wieder einmal scheiterte das Team von Pep Guardiola.
Nachdem die Citizens im Viertelfinale noch Atletico Madrid aus dem Weg räumen konnten, war das späte Comeback von Real Madrid im Halbfinal-Rückspiel zu viel.
Das große Thema in den englischen Medien war danach aber weder der späte Doppelpack von Rodrygo, der das Spiel in die Verlängerung brachte, noch das entscheidende Elfmetertor von Karim Benzema.
Der Fokus lag vielmehr auf die - aus Sicht der Engländer - viel zu kurze Nachspielzeit in der Verlängerung des Rückspiels.
"Orsato hat zu Real-Sieg beigetragen"
"Schiedsrichter Daniele Orsato schien vom Bernabeu und dem Ruhm der Mannschaft eingeschüchtert zu sein. Er war nicht der Grund für den Sieg von Madrid, aber er hat sicherlich dazu beigetragen", lederte die "Daily Mail" in Richtung des Unparteiischen.
Der hatte zunächst trotz einiger Spielunterbrechungen in der zweiten Halbzeit nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt und pfiff dann auch noch zehn Sekunden zu früh ab, just als City-Keeper Ederson mit einem langen Ball noch einen Angriff initiieren wollte.
Diese Vorkommnisse nahm der ehemalige Schiedsrichter Mark Clattenburg zum Anlass, um im selben Blatt eine weitgreifende Regel-Reform zu fordern.
"Angesichts der Tatsache, dass die Spieler von Real Madrid in der zweiten Hälfte der Verlängerung jede Sekunde schindeten, war Manchester City alles andere als begeistert, dass nur drei Minuten nachgespielt wurden", schrieb Clattenburg in der "Daily Mail" und schob hinterher: "Ich denke, es gibt eine Lösung dafür. Die heißt: Das Spiel dauert nur 60 Minuten und die Uhr wird immer angehalten, wenn der Ball im Aus ist."
Über diesen Vorschlag, der im Basketball funktioniere und auch im Fußball funktionieren könne, würden die FIFA und die internationale Regekommission IFAB bereits beraten, fuhr Clattenburg fort und ergänzte: "So würde jedes Spiel gleich lang dauern und wir wären die ganzen Streitereien los."
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Spiele von Manchester City dauern über eine Stunde
Auch auf der Internetseite der "BBC" fanden die Worte des Ex-Referees Anklang.
Daten des Statistik-Dienstleisters Opta zeigten, dass in der aktuellen Premier-League-Saison der Ball im Schnitt pro Partie nur etwas mehr als 55 Minuten im Spiel ist.
Am längsten sei die effektive Spieldauer demnach mit etwas über einer Stunde bei Partien des Teams von Pep Guardiola. Champions-League-Finalist Liverpool folgt hinter Tottenham Hotspur auf Platz drei.
"Es dürfte kaum überraschen, dass die besten Mannschaften der Liga den Ball öfter im Spiel haben als die Mannschaften, die am Tabellenende um ihr Leben kämpfen", heißt es dazu auf "bbc.co.uk".
Die Regelhüter des internationalen Fußballs befassen sich schon seit fünf Jahren mit diesem Thema. Noch aber gibt es keine Anzeichen dafür, dass sie an dieser fundamentalen Regel etwas ändern.
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