Champions League
FC Bayern München: Mini-Kader verhindert Rotation - wer kann profitieren?
- Aktualisiert: 23.11.2021
- 15:45 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Der FC Bayern tritt am Abend bei Dynamo Kiew an. Obwohl es um fast nichts mehr geht, müssen viele Stammspieler ran. Für einige Spieler ist es aber auch eine Chance, sich zu zeigen.
Kiew/München - Das Achtelfinal-Ticket in der Tasche, den Gruppensieg quasi sicher, anstrengende Wochen vor der Brust. In normalen Zeiten wäre die Partie des FC Bayern bei Dynamo Kiew (ab 18:45 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) die ideale Gelegenheit gewesen, um ordentlich zu rotieren und den meisten Leistungsträgern eine verdiente Pause einzuräumen.
Stattdessen reisten die Münchner mit einem Mini-Aufgebot von 15 Feldspielern und drei Torhütern in die ukrainische Hauptstadt. Mit den angeschlagenen, aber mitgereisten Kingsley Coman und Marcel Sabitzer drohen zwei weitere Spieler noch auszufallen. Dann blieben Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gerade einmal 13 einsatzfähige Akteure.
Auch weil sich mit Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance gleich fünf ungeimpfte Spieler in Corona-Quarantäne befinden. Hinzu kommen Niklas Süle und Josip Stanisic, die sich nicht rechzeitig aus der Corona-Quarantäne freitesten konnten. Zudem fehlt Dayot Upamecano aufgrund einer Gelb-Sperre.
Nagelsmann: "Laufen nicht mit irgendeiner Thekentruppe auf"
An Rotation ist unter diesen Umständen wahrlich nicht zu denken, vielmehr stellt sich die Mannschaft quasi von alleine auf. "Vielspieler" wie Thomas Müller, Leroy Sane und Robert Lewandowski müssen auch in Kiew auflaufen und werden wohl auch am kommenden Wochenende gegen Arminia Bielefeld gebraucht.
Dabei wäre im so belastungsgeplagten Jahresendspurt eine Pause vor dem Topspiel am 4. Dezember bei Borussia Dortmund sicherlich auch wichtig, um für die Partie beim BVB in Topform zu sein. Coach Nagelsmann gibt sich dennoch optmistisch: "Trotz acht Ausfällen haben wir trotzdem noch eine sehr gute Mannschaft und laufen nicht mit irgendeiner Thekentruppe auf." Womöglich wäre ihm letzteres lieber gewesen.
Denn dem Münchner Trainer fällt es zusehends schwerer, gelassen zu bleiben, angesichts der Unruhe, die rund um sein Team herrscht. Neben all den Diskussionen um die impfunwilligen Spieler, ist auch sportlich etwas Sand im Getriebe. In Augsburg setzte es, nach einer uninspirierten Vorstellung, eine 1:2-Pleite, sodass der Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund nur noch einen Zähler beträgt.
Sane: "Die Spieler wissen, wie die Situation ist"
Nagelsmann warnte: "Wir dürfen nicht den Fehler machen, diese Unruhe überhandnehmen zu lassen." Hinsichtlich möglicher Diskussionen innerhalb des Teams, meinte er: "Es ist Auszeichnung eines Teams, dass man nicht immer einer Meinung sein muss und Themen kontrovers diskutieren darf. Das machen unsere Spieler garantiert. Es ist in einem funktionierenden Team aber auch wichtig, dass man füreinander da ist."
Zuvor sagte Sane: "Die Spieler wissen, wie die Situation ist. Alle wissen es. Wir versuchen, uns zu 100% auf die Spiele zu konzentrieren und zu gewinnen. Das andere ist für mich nicht mehr so ein großes Thema." Doch wohl nur mit einem Sieg in Kiew könnte die öffentliche Debatte rund um den FC Bayern ein Stück weit verstummen.
Trotz aller sportlichen Belanglosigkeit geht es auch noch um 2,8 Millionen Euro, die die Münchner bei einem Sieg in der Ukraine kassieren würden. Spätestens mit dieser Erkenntnis richtet sich der Blick auf das spielfähige Personal, das sich in den Vordergrund spielen könnte. Dies gilt vor allem für zwei Franzosen, Tanguy Nianzou und Corentin Tolisso, die zuletzt mehr oder weniger außen vor waren.
Nianzou könnte sich im Abwehrzentrum als echte Alternative empfehlen und Tolisso zumindest für die Jokerrolle auf der zentralen Mittelfeldposition ins Gedächtnis rufen, insbesondere weil dort Sabitzer zuletzt wenig überzeugen konnten. Trotz Rumpf-Kaders und fehlendem sportlichen Anreiz gibt es für die Münchner in Kiew also einiges zu gewinnen oder zu verlieren.
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Die voraussichtliche Aufstellung des FC Bayern bei Dynamo Kiew:
Neuer - Pavard, Nianzou, Hernandez, Davies - Tolisso, Goretzka - Coman, Müller, Sane - Lewandowski
Markus Bosch
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