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Champions League

FC Chelsea unter Trainer Thomas Tuchel: Jugend trumpft auf

  • Aktualisiert: 05.05.2021
  • 19:33 Uhr
  • ran.de
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© Imago Images

Thomas Tuchel formte den FC Chelsea zum ernsthaften Titelanwärter in der Königsklasse. Vor allem in der Offensive setzt der Teammanager auf die Jugend – eine Antithese zu Real Madrid, dem Gegner der Blues um den Finaleinzug (Mi., 21 Uhr im Liveticker auf ran.de).

München/London – Thomas Tuchels Ansage war unaufgeregt, in ihrem Inhalt aber so klar wie nur möglich: "Wir brauchen kein Wunder oder eine Überperformance", sagte der 47-Jährige über das Erfolgsrezept für das anstehende Fußballspiel, "sondern nur - in Anführungszeichen - eine normale Leistung".

Der Teammanager des FC Chelsea stand zu diesem Zeitpunkt im Estadio Alfredo di Stefano, und auch wenn Spielstätte und Atmosphäre auf den ersten Blick auf etwas anderes hätten schließen lassen können: es ging hier um ein Champions-League-Halbfinale. Gegen Real Madrid.

"Wir hätten nach der ersten Halbzeit führen müssen", sagte Tuchel später am Abend, und eine gewisse Verärgerung war spürbar. Nach jener ersten Halbzeit hatte es 1:1 gestanden zwischen den Königlichen und Chelsea, was sich deckte mit dem Resultat nach den vollen 90 Minuten. "Wenn wir so viele Chancen auf so hohem Niveau liegen lassen, bist du natürlich enttäuscht."

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Tuchel findet das System – und die Balance

All dies – die Aussagen, die Spiele und solche Ergebnisse – hätte man in London vor ein paar Monaten noch in eine Fantasiewelt verortet. Um den Jahreswechsel schmierten die biederen Blues in der Premier League ab und dümpelten auf Rang zehn umher. Der Alltag an der Stamford Bridge, er war damals deprimierend grau.

Doch mit dem Rauswurf von Coach Frank Lampard und der Ankunft Tuchels nahm die Saison eine rasante Wendung. In der Liga haben sich die Londoner auf einen Champions-League-Platz vorgekämpft, im FA-Cup steht Chelsea im Finale – und in der Königsklasse selbst sind die Blues nach dem 1:1 in Madrid dicht dran am ersten Finale seit dem Titelgewinn 2012 in München.

Tuchel ist das gelungen, woran sein Vorgänger lange verzweifelt ist: Er hatte auf Anhieb ein System parat, dass zur Mannschaft und seinen Spielern passt. Und er hat eine Balance innerhalb des Teams gefunden; zwischen erfahrenen Spielern in der Defensive wie Cesar Azpilicueta und Thiago Silva, sowie einer wilden, jungen Bande im Angriff, in der Timo Werner mit 25 Jahren beinahe schon ein alter Hase ist.

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"Für sie ist es wie ein großes Abenteuer"

Alleine für den ehemaligen Leipziger, dessen Nationalmannschaftskollegen Kai Havertz (21) und Ben Chilwell (24) zahlte Chelsea im Sommer über 180 Millionen Euro Ablöse. Mit Tammy Abraham, Christian Pulisic, Callum Hudson-Odoi und Mason Mount hat Tuchel vier weitere Offensivkräfte in der Stammelf-Rotation, die nicht älter als 23 Jahre sind. Und mit Reece James spielt ein weiterer Youngster als Verteidiger im 3-4-1-2 eine wichtige Rolle.

Ein bisschen was von Jugend forscht also beim FC Chelsea. Und vor allem auch: Jugend trifft! "Was so eine junge Mannschaft machen kann", sagte der Coach noch vor dem Beginn der Halbfinals, "ist kämpfen, laufen und sich reinhängen. Für sie ist es wie ein großes Abenteuer."

An dessen Ende das Finale stehen soll. "Du nimmst jede Minute, um zu lernen und dich zu verbessern", erklärte Tuchel: "Wir machen das durch unsere Erfahrungen während wir spielen, und es ist schön, dabei an der Seitenlinie zu stehen."

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Das Duell zweier Philosophien

Ein Spiel trennt die Blues noch vom Endspiel. Ein Spiel gegen einen Gegner, der in dieser Hinsicht eine Antithese zum jungen Chelsea ist. Alleine im Hinspiel war Reals Startelf mit 29 Jahren im Schnitt fast zwei Jahre älter als die der Londoner.

Die Königlichen von Coach Zinedine Zidane werden am Mittwoch an der Stamford Bridge wieder auf die Erfahrung mehrfacher Champions-League-Sieger setzen. Ja, im Sturm spielt bei den Madrilenen mit Vinicius Jr. ein hoffnungsvoller 20-Jähriger, wenn es aber drauf ankommt, richten sich alle Blicke auf seinen Nebenmann Karim Benzema. Und in der Abwehr steht mit Eder Militao ein hochveranlagter 23-Jähriger, aber auch nur, weil Kapitän Sergio Ramos, 35, ausfällt.

Chelsea gegen Real wird also auch das Duell zweier Personal-Philosophien. Und für den FC Chelsea heißt es wieder: es braucht kein Wunder, um ins Finale einzuziehen.

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