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Nach nächstem fragwürdigen Elfmeter

Handspiel-Regel: Es muss endlich eine Reform her! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 15.03.2023
  • 16:26 Uhr
  • ran.de
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Die Handspiel-Regel im Fußball war schon immer ein Streitpunkt. Natürliche Haltung, angeschossen, zu weit weg vom Körper, und so weiter. So richtig blicken nicht einmal die Regelhüter durch. Es braucht eine Reform! Ein Kommentar.

Von Kai Esser

In der langen Historie des Fußballs gibt es so einige ungeklärte Mysterien. Wie konnte das Wembley-Tor 1966 zählen? Wieso hat niemand bemerkt, dass das Kopfballtor von Stefan Kießling in Hoffenheim gar kein Tor war?

Seit einigen Jahren ist das größte Mysterium jedoch ein selbst kreiertes: Die Handspiel-Regel. Mittlerweile weiß niemand mehr, was strafbar ist und was nicht.

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Handspiel: Aktuelle Regel ist schädlich für den Sport

So auch beim Spiel zwischen Manchester City und RB Leipzig im Champions-League-Achtelfinale zu sehen. Ein Kopfball von Rodrigo touchierte - und diese Formulierung ist wörtlich zu nehmen, denn eine Berührung war in voller Geschwindigkeit nicht zu erkennen - den Arm von Benjamin Henrichs.

Was nach normalem Ermessen nie und nimmer strafbar sein kann, weil Henrichs für sein Hochspringen nun einmal Arme benötigt und er mit dem Rücken zum Ball steht, der aus wenigen Zentimetern seinen Arm berührt, ist jedoch scheinbar den Regeln nach Elfmeter. Das ist nur eins, nämlich grober Unsinn und ganz bestimmt nicht im Sinne des Sports.

"Ich habe nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter nochmal geredet", erklärte der "Übeltäter" später gegenüber "Amazon Prime Video". "Auf dem Spielfeld habe ich nichts gemerkt vom Handspiel. Der Schiedsrichter meinte, er hat es auch nicht wirklich gesehen, aber ihm wurde es gesagt."

Dritte fragwürdige Entscheidung innerhalb einer Woche

Dass die Ausführenden des VAR also erneut die ursprüngliche Auslegung und Kompetenzen des Video - ASSISTANT - Referees missachtet haben, kommt noch erschwerend hinzu.

Es ist bereits die dritte fragwürdige Entscheidung innerhalb einer Woche. Bereits beim 0:2 von Borussia Dortmund beim FC Chelsea war es ein Handspiel, das die Pleite einleitete. Marius Wolf blockte eine Flanke mit dem Arm.

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Schiedsrichter im Fokus: Zwei strittige Entscheidungen sorgen für Diskussionen in Berlin

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Im Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und Mainz 05 stand mal wieder das Schiedsrichtergespann im Mittelpunkt. Gleich zwei Mal sorgten die Unparteiischen und der VAR für Diskussionsstoff.

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Während man dafür wenigstens noch grobe Argumente sammeln konnte, ließ das Handspiel von Leandro Barreiro beim Spiel zwischen Hertha BSC und Mainz 05 (1:1) nur fragende Gesichter zurück. "Kann mir jemand die Regel erklären?", suchte Nullfünfer-Coach Bo Svensson später in der Mixed Zone nach Antworten. Nicht etwa emotional angefressen, wie man es manchmal direkt nach Spielen kennt, sondern aufrichtig ratlos.

Einfache Lösung: Handspiel verschärfen, Strafe mildern

Vor einigen Jahren wurde die Regel immerhin so geändert, dass jedes mit der Hand erzielte Tor nicht zählen darf. Sei es angelegt, nicht angelegt, absichtlich oder unabsichtlich. Auch Handspiele unmittelbar vor Treffern sind in jedem Fall zu ahnden. Diese Klarheit hat geholfen.

Ein hervorragendes Beispiel war die 0:1-Niederlage des SC Freiburg bei Juventus Turin in der Europa League. Den vermeintlichen Ausgleich durch Lucas Höler bereitete Matthias Ginter unabsichtlich und ohne Verbreiterung der Körperfläche mit dem Arm vor. Darüber diskutiert niemand. Warum wohl? Die Regel ist eindeutig, die Entscheidung nach VAR-Eingriff zweifelsfrei goldrichtig.

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Die Lösung wäre also: "Hand ist Hand", analog zum Feldhockey. Die Bestrafung dafür sollte aber kein Elfmeter sein. Wieso sollte ein harmloser Kopfball, der einen Arm touchiert, auf einmal in einer statistisch gesehen 75-prozentigen Torchance münden?

Stattdessen gibt es indirekten Freistoß, wenn nicht glasklar ein sicheres Tor verhindert wird oder ein Spieler zur Torwart-Parade greift. Das kommt im Vergleich höchst selten vor. Dass Spieler absichtlich den Arm eines Gegenspielers anschießen ist auch nicht mehr als eine Wahnvorstellung.

Eine solch klare Linie bei den Regelhütern ist jedoch bei weitem nicht absehbar. Bis dahin gehen die Diskussion über die wohl unklarste Regel im Fußball weiter.


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