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Moise Kean bei PSG: Die Wiedergeburt eines Wunderkindes

  • Aktualisiert: 18.02.2021
  • 12:09 Uhr
  • ran.de / Daniel Kugler
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© Getty Images

Vor der Champions-League-Achtelfinalpartie von Paris Saint-Germain gegen den FC Barcelona spielt bei den Franzosen ein Youngster besonders groß auf. Moise Kean galt früh als Wunderkind, konnte den Erwartungen dann aber nicht gerecht werden. Bei PSG spielt er aber groß auf.

München/Paris - Vor der Champions-League-Achtelfinalpartie von Paris Saint-Germain gegen den FC Barcelona (heute ab 21:00 Uhr im Liveticker) spielt bei den Franzosen ein Youngster besonders groß auf: Stürmer Moise Kean.

Der 20-Jährige galt früh als hochbegabt, konnte den hohen Erwartungen bis vor wenigen Monaten aber nicht gerecht werden und wirkte wie das nächste hochgepriesene Toptalent, dessen Stern bereits frühzeitig wieder vom Firmament verschwinden sollte.

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Moise Kean: Blitzartiger Aufstieg bei Juventus

Im zarten Alter von 16 Jahren, acht Monaten und 20 Tagen debütierte Kean für Juventus Turin und wurde binnen kürzester Zeit zum Shootingstar. Der damalige Trainer Massimiliano Allegri entdeckte früh das Talent des Teenagers und warf den unbekümmerten Youngster ins kalte Wasser, der das Vertrauen postwendend zurückzahlen sollte.

Nach spektakulärem Start in ganz jungen Fußballerjahren wurde Kean von den italienischen Medien schnell zu einer Art Wunderkind hochstilisiert. Vergleiche mit Mario Balotelli, der ebenfalls als Sohn afrikanischer Einwanderer in extrem jungen Jahren einen kometenhaften Aufstieg bei Inter Mailand hinlegte, wurden immer wieder herangezogen. Etwas hinkte der Vergleich aber, denn im Gegensatz zu Enfant Terrible Balotelli war Kean lange ein ziemlicher Musterschüler.

In Windeseile folgte die Nominierung für die Nationalmannschaft und früh schien sich eine steile Karriere abzuzeichnen. Doch dann wagte der Spieler den vermeintlichen nächsten Schritt und sollte sich gewaltig die Finger verbrennen.

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Moise Kean: Kompletter Rückschritt bei Everton

Seit seinem Wechsel von Juventus zum FC Everton lief es für Kean nicht mehr rund. 27,5 Millionen überwiesen die "Toffees" im Sommer 2019 an den italienischen Serienmeister, in Hoffnung auf den nächsten Stürmerstar, der in seiner ersten Saison aber eher für Schlagzeilen neben statt auf dem Platz sorgte.

So fiel Kean durch mehrere Undiszipliniertheiten auf und wurde u.a. wegen zahlreicher Verspätungen zwischenzeitlich aus dem Kader geworfen.

Während des ersten Lockdowns soll der Klub ihm laut "Daily Mail" außerdem eine Geldstrafe von 100.000 Pfund aufgebrummt haben, weil er trotz Kontaktbeschränkungen in seinem Haus eine Party mit mehreren leicht bekleideten Damen gefeiert haben soll.

Und auch sportlich lief es nicht. Aus dem erhofften nächsten Schritt für den Spieler wurde ein gewaltiger Rückschlag. In seiner Premieren-Saison in England blieb Kean deutlich hinter den Erwartungen zurück und erzielte in 37 Einsätzen nur vier Tore und gab zwei Assists. Von einem Stammplatz weit entfernt, standen hauptsächlich Kurzeinsätze auf dem Programm.

Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini sah jedoch weiterhin das riesige Potenzial beim Spieler und schrieb den Youngster auch trotz Verfehlungen und Formkrise nicht ab, sondern wünschte ihm, was im Sommer 2020 dann eintreten sollte. Ein erneuter Transfer zu einem "Verein, in dem er immer spielen kann".

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Wechsel zu PSG als Segen

Als die aktuelle Spielzeit bereits im vollen Gange war, wechselte der 20-Jährige im Oktober 2020 per Leihe zu Paris Saint-Germain. Für ein Talent, das über zu wenig Spielzeit klagt und nach deutlich mehr Einsatzzeiten strebt, um den kompletten Durchbruch zu schaffen, auf den ersten Blick ein etwas fraglicher Schritt.

Bei PSG sollte es dann aber gleich auf Anhieb klicken. Wenige Wochen nach seiner Ankunft schnürte Kean im Ligaspiel gegen die Dijon in seinem zweiten Auftritt im Pariser Dress einen Doppelpack. In 17 Spielen der laufenden Saison kommt der Stürmer bereits auf beachtliche zehn Treffer und liegt PSG-intern damit nur hinter Superstar Kylian Mbappe (16).  

Seine große Stärke ist seine Vielseitigkeit. So kann Kean sowohl die Positionen auf den Außenbahnen, im Sturmzentrum oder als hängende Spitze bekleiden und erhält reichlich Einsatzzeit an der Seite von Mbappe, Neymar und Co. Ex-Trainer Tuchel hob zudem seine körperliche Robustheit besonders hervor, die das Pariser Offensivspiel belebt.

Hinter dem Pariser Starensemble kann sich Kean nun in Ruhe entwickeln und verspürt nicht den ganz großen Druck, an seiner Ablöse gemessen konsequent liefern zu müssen wie noch in Everton.

Das ach so schöne Kapitel PSG könnte jedoch bald wieder vorbei sein.

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Zweite Chance bei Everton oder PSG-Zukunft?

Keans aktueller Vertrag in Paris läuft noch bis zum Ende der Saison. Dann geht es wieder zurück an die Merseyside. So zumindest war der Stand im Herbst, als Evertons Trainer Carlo Ancelotti auch in Anbetracht des guten Starts des Youngsters bei PSG direkt die Tür für eine dauerhafte Verpflichtung zuschlug und auf die nicht im Deal integrierte Kaufoption verwies.

Wenige Monate später hat sich diese Einstellung grundlegend geändert: "Zuerst müssen wir uns den Wunsch des Spielers ansehen. Wenn der Spieler bei PSG bleiben will, dann müssen sich die beiden Vereine natürlich an einen Tisch setzen, um darüber zu sprechen. Wir sind offen für Gespräche", offenbarte der ehemalige Bayern-Trainer in einer Medienrunde im Januar.

Beraten wird Kean übrigens von einem gewissen Mino Raiola. Eben jener Star-Berater, der einst auch Balotelli nach England lotste. Es droht somit ein langwieriger Ablösepoker, sollte Keans Entwicklung in der Stadt der Liebe sich wie bisher fortsetzen.

Geht es nach dem Spieler, ist die Entscheidung über seine Zukunft schon längst gefallen: "Ich habe die Möglichkeit, hier eine Menge von diesen tollen Spielern zu lernen. Ich bin froh, mit ihnen spielen zu dürfen", zitierte ihn "Sky" vor wenigen Wochen.

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