Champions-League-Viertelfinale
ranSicht zur Vorstellung von Atletico Madrid: Diese Spiele sind eine Zumutung für jeden Fußball-Fan
- Aktualisiert: 08.04.2022
- 12:40 Uhr
- ran.de
Atletico Madrid macht seinem Ruf im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City wieder einmal alle Ehre. Beim 0:1 im Etihad Stadion parken die Spanier im wahrsten Sinne des Wortes den Bus wie selten zuvor und treiben damit viele Fans in den Wahnsinn. Das muss ein Ende haben! Ein Kommentar von ran-Mitarbeiter Max Bruns.
München - "0:1 bei Manchester City ist kein schlechtes Ergebnis", sagte Atletico Madrids Verteidiger Stefan Savic nach dem Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel.
Ist das sein Ernst?
Weiß das Team von Trainer Diego Simeone eigentlich, dass es im Rückspiel dadurch mindestens ein Tor schießen muss, um ins Elfmeterschießen zu kommen - ganze zwei sogar, um weiterzukommen?
Das könnte verdammt schwer werden, zumindest wenn die "Rojiblancos" kommende Woche einen ähnlichen Fußball spielen, wie sie ihn im Hinspiel gezeigt haben - nämlich gar keinen. Ein Fakt, der Fußballfans in den Wahnsinn treibt.
Atletico: Kein Schuss aufs City-Tor
Denn über die kompletten 90 Minuten brachten Atleticos Spieler keinen einzigen Schuss auf das Tor von Citys Keeper Ederson - Negativ-Rekord unter Simeone. Und bevor jetzt alle mit diesem Kullerball von Marcos Llorente aus der 51. Minute ankommen, den Ederson "parieren" musste: das war lediglich eine verunglückte Hereingabe. Im Leben kein Torschuss.
Selbstverständlich ist der Klub aus der spanischen Hauptstadt dafür bekannt, Beton anrühren zu können, wie keine andere Mannschaft auf der Welt. Dass dies auch eine gewisse Kunst ist und Simeone Respekt dafür verdient, steht außer Frage. Aber was Atletico da gegen Manchester City angestellt hat, war jenseits von Gut und Böse und bringt Rudi Völlers Frage an Simeone auf: Hat der Mann den Fußball denn nie gebliebt?
Simeone: "City macht Spaß"
"Ich muss zugeben, dass es Spaß macht, zu sehen, wie City spielt", sagte der Atleti-Coach nach der Niederlage.
Das kann man über den Fußball, den Du spielen lässt, leider ganz und gar nicht behaupten, lieber Diego! Dabei verdienst Du mit über drei Millionen Euro monatlich mit Abstand am meisten Kohle unter den Trainern dieser Welt.
Und für was? Dass Du Deiner Mannschaft, die nur so gespickt ist mit hoch veranlagten Fußballern wie Joao Felix oder Antoine Griezmann, zeigst, wie man einen Bus vor dem eigenen Tor parkt? Man merkt: der Frust sitzt sehr tief.
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Felix, Griezmann und Co. sind Kicker mit dem gewissen Etwas. Bei Atletico wurden die Angreifer aber quasi zu Verteidigern umgeschult und in die doppelte Fünfer-Kette eingegliedert. Kein Scherz, die "größten Raubauken im europäischen Fußball", wie sie Thomas Müller einst bezeichnete, standen gegen City mit allen zehn Mann hinten drin - und das bei einem 0:1-Rückstand.
Simeone will im Rückspiel "etwas ändern"
Dass man sagt, man will bei einem Champions-League-Auswärtsspiel die Null halten, ist in Ordnung. Dass man dann aber nach Rückstand überhaupt nichts an seiner Spielphilosophie ändert und sogar noch passiver wird, ist eine Zumutung für jeden Fußball-Fan.
Man hatte das Gefühl dass es nach dem 0:1 auf Seiten Atletis plötzlich hieß, dass anstatt auf 0:0, nun auf 0:1 gespielt wird. Kann man nur hoffen, dass die Spanier im Rückspiel nicht wieder das 0:0 halten wollen - obwohl, dann wäre diese Truppe von Anti-Fußballern endlich aus der "Königsklasse" raus.
Allerdings hat Simeone bereits angekündigt, dass Atletico die Spielweise im Rückspiel "etwas ändern" wird. Man darf gespannt sein, wie viele Torschüsse der Madrilenen es dann im Wanda Metropiltano werden.
Sollte es jedoch ähnlich wie im Hinspiel verlaufen, dürfte auch diese Partie eine weitere Zumutung für den Fußball-Fan werden.
Ich hoffe es nicht.
Max Bruns
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