Fußball
Tief im Osten: Almaty bricht Champions-League-Rekorde
Als Qairat Almaty das Wunder geschafft hatte, erstrahlte über der Millionenstadt das Logo der Champions League. Am 371 m hohen Fernsehturm leuchteten abwechselnd die Wappen des kasachischen Fußball-Meisters und der Königsklasse, die künftig so weit östlich wie nie zuvor zu Gast sein wird. "Wir haben etwas Großartiges geschafft, jetzt freuen wir uns auf viele tolle Reisen", sagte Trainer Rafael Urasbachtin nach einer Kabinenparty.
Bei vielen europäischen Topklubs dürfte sich die Freude angesichts der Strapazen in Grenzen halten, Qairat ist der mit Abstand östlichste Teilnehmer in der Geschichte der Champions League. Von München aus sind es beispielsweise 4950 Kilometer Luftlinie bis Almaty. Bis nach China sind es vom dortigen Zentralstadion dagegen nur 300 Kilometer.
Celtic Glasgow musste am Dienstag sogar 5666 Kilometer zurücklegen - und kehrte mit leeren Händen heim. Sollte bei der Auslosung am Donnerstag (18.00 Uhr/DAZN) Sporting Lissabon als Gegner von Qairat gezogen werden, fällt ein Rekord: Von Portugal sind es sogar 6908 Kilometer. Den aktuellen Entfernungs-Rekord in der Champions League halten die Gruppenspiele zwischen Benfica Lissabon und FK Astana (ebenfalls Kasachstan) im Jahr 2015 mit 6164 Kilometern pro Strecke.
Geografisch gehört Kasachstan hauptsächlich zu Asien, nur ein kleiner Teil des Landes liegt auf dem europäischen Kontinent. Der Fußballverband war zunächst Mitglied im asiatischen Verband, 2002 erfolgte der Wechsel in die UEFA.
Dort ärgern die kasachischen Klubs nun ab und an die vermeintlich Großen. Qairat schaltete erst Olimpija Ljubljana, dann Kuopion PS und Slovan Bratislava aus, am Dienstag musste auch Celtic im Elfmeterschießen dran glauben. Dabei liegt Almaty in der UEFA-Klubrangliste nur auf Rang 311. Aber was bedeuten so weit im Osten schon Zahlen.