1. Champions-League-Spieltag
Union Berlin kassiert spätes Gegentor und verpasst Sensation bei Real Madrid
Das erste Champions-League-Spiel der Geschichte Union Berlins endete mit einem bitteren Gegentor in der 94. Minute. Die Köpenicker verteidigten mutig, scheiterten am Ende aber knapp an der Sensation.
Urs Fischer spendete seinen geknickten Helden noch auf dem Rasen Trost, doch der späte K.o. hinterließ Spuren: 90 Minuten lang bot Union Berlin dem großen Favoriten Real Madrid beim letztlich bitteren 0:1 (0:0) die Stirn, kämpfte bei seiner Champions-League-Premiere um jeden Meter - doch dann kam Jude Bellingham und traf ganz spät (90.+4) mitten ins Herz der Köpenicker.
"Wenn es in der 90. Minute im Bernabeu 0:0 steht und du dann so ein Gegentor bekommst - dann ist das ein bisschen traurig", sagte Torhüter Frederik Rönnow, der zahlreiche Glanzparaden zeigte: "Es war eine sehr gute Leistung von uns, wir haben mit Mut und Selbstvertrauen gespielt. Daher ist das bitter, aber wir können auch stolz sein."
Das sahen auch die 4000 mitgereisten Fans so, die ihre Mannschaft nach Schlusspfiff feierten. Als die Unioner nach der kräftezehrenden Leistung in die Kurve gingen, die Hände in die Hüften gestützt, antwortete der rote Block mit lauten "Eisern Union!"-Rufen.
Erst der Ex-Dortmunder Bellingham überwand das Berliner Bollwerk, als er den Ball tief in der Nachspielzeit über die Linie stocherte. Die Unioner Defensive um den Debütanten Leonardo Bonucci ließ vor allem in der ersten Hälfte kaum Chancen zu, zu gefährlichen Abschlüssen kam der Neuling selbst jedoch kaum.
Nächster Gegner der Köpenicker ist am 3. Oktober Sporting Braga. Das erste Duell mit der SSC Neapel steht drei Wochen später an.
Das Wichtigste zum 1. FC Union Berlin
Trainer Fischer musste verletzungsbedingt auf Verteidiger Robin Knoche verzichten. Für ihn rückte Bonucci in die Startelf, der erst vor knapp drei Wochen von Juventus Turin nach Köpenick gewechselt war, und reichlich Königsklassenerfahrung besitzt.
Union begann mutig und suchte auch den Weg nach vorne. Kevin Behrens näherte sich bereits in der dritten Spielminute gefährlich dem gegnerischen Tor, konnte unter Bedrängnis jedoch nicht richtig abschließen.
Union Berlin: Unerfahren, aber mutig
Auf der anderen Seite parierte nur wenige Sekunden später Frederik Rönnow einen Versuch von Joselu. Den couragierten Auftritt ihrer Mannschaft verpassten in der Anfangsphase einige der rund 4000 mitgereisten Fans aufgrund von Problemen beim Einlass.
Die spanische Offensive kam nicht richtig ins Rollen und tat sich zu Beginn gegen die kompakt verteidigenden Unioner schwer, drängte diese jedoch zunehmend mehr in die eigene Hälfte. Defensiv stabil, kamen die Berliner wiederum kaum in Umschaltsituationen.
So ging es für die Teams ohne Tore in die Kabine. Kurz nach der Pause sorgte Robin Gosens bei den mitgereisten Fans für ein Raunen, der Nationalspieler traf nach einem vielversprechenden Vorstoß der Gäste jedoch nur das Außennetz (49.). Rodrygo prüfte wenig später Rönnow, kurz darauf rettete der Pfosten bei einem weiteren Versuch des Stürmers die Gäste.
Madrid erhöhte den Druck. Joselu scheiterte erneut am Union-Keeper (54.) und setzte einen weiteren Schuss an den Pfosten (64.). Real schnürte Union immer wieder am eigenen Strafraum ein, die Gäste verteidigten weiter aufopferungsvoll - bis Bellingham dem Kampf ein Ende bereitet