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Schwalbe gegen Werder Bremen

Arturo Vidal: Nach der Schwalbe folgt das Schweigen

  • Aktualisiert: 20.04.2016
  • 09:02 Uhr
  • ran.de / Julian Reusch
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© 2016 Getty Images

Die Schwalbe von Arturo Vidal entscheidet das Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen. Kritische Reaktionen kommen dabei vor allem aus dem Bayern-Lager.

München – Zusammen mit Javi Martinez verlässt er lachend die Allianz Arena und winkt der wartenden Pressemeute ab. Nein, nein – sagen will Arturo Vidal nichts. 

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Dabei ist der Chilene nach dem 2:0 im Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen der gefragteste Bayern-Star. 

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Vidal-Schwalbe: "Dafür gibt es keine Entschuldigung"

In der 70. Minute legt er den Ball am heranrauschenden Janek Sternberg vorbei. Der Abwehrspieler grätscht im Strafraum in Richtung des Chilenen, trifft Vidal aber nicht. Klare Schwalbe, trotzdem gibt es Elfmeter. Thomas Müller bedankt sich. Kurzer Anlauf, Tor – die Entscheidung. 

Da der Hautdarsteller nicht reden will, übernehmen das die anderen Protagonisten. Am deutlichsten wird dabei einmal mehr Doppeltorschütze Müller. Nachdem er zunächst von einem "Schutzhochspringen" spricht, wird er deutlicher: "Es war eine Schwalbe. Es gibt keine Entschuldigung. Wenn so ein Elfmeter gegen uns passiert, stehe ich hier sicher in einer anderen Tonart."

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Wenig Kritik aus Bremer Lager 

Dabei sucht man arg kritische Stimmen aus dem Bremer Lager vergeblich. Geschäftsführer Thomas Eichin nimmt Schiedsrichter Tobias Stieler in Schutz ("Das ist in der Geschwindigkeit schwer zu sehen"), Ex-Bayern-Spieler Claudio Pizarro bleibt ebenfalls einsichtig ("Solche Dinge können passieren") und Kapitän Clemens Fritz sagt lapidar: "Ich werte das als Schwalbe." 

Dabei hat Vidal mit seiner Flugeinlage womöglich ein spannendes Halbfinale verhindert. Denn die Aktion kommt just in der Bremer Drangphase. Genau zu dem Zeitpunkt, als so etwas wie Spannung aufkommt. 

Werder Bremen: Vorbild in Sachen Fair Play 

Da wirkt es fast schon wie eine Farce, dass im Oktober 2014 Aaron Hunt durch eine Fair-Play-Geste einen fälschlicherweise gepfiffenen Foulelfmeter ablehnt und Miroslav Klose im April 2005 ebenfalls eine Strafstoß-Entscheidung des Unparteiischen korrigiert – beide trugen damals das Trikot von Werder Bremen. 

Vidal hat sich anders entschieden und das Geschenk angenommen. Dabei hat der Mittelfeldstratege zuletzt für so viele positive Schlagzeilen gesorgt. Abgestempelt als Fehleinkauf, mauserte er sich in den letzten Wochen und Monaten zum wichtigsten Bayern-Spieler im Guardiola-System. 

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Vidal im Rampenlicht 

Erst war er mit einer der Hauptgründe für das Weiterkommen in der Champions League gegen seinen Ex-Verein Juventus Turin, dann ebnete er im Viertelfinale gegen Benfica Lissabon mit zwei Treffern den Weg ins Halbfinale. 

Ohne Frage: Vidal steht momentan wie kaum ein Zweiter im Rampenlicht beim deutschen Rekordmeister. Da hat man dann wohl auch trotz einer Unsportlichkeit gut Lachen – und so etwas sagt dann vielleicht auch mehr als tausend Worte. 

Julian Reusch