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DFB-Pokal: Schalke-Debakel in Darmstadt - Leverkusen zittert sich gegen Paderborn ins Achtelfinale
- Aktualisiert: 29.10.2025
- 23:36 Uhr
- SID
Schalke 04 kassiert eine deutliche Niederlage gegen Darmstadt und kann die zuletzt starke Form im DFB-Pokal nicht bestätigen. Bayer Leverkusen zittert sich in der Verlängerung gegen dezimierte Paderborner ins Achtelfinale.
Darmstadt 98 hat den Höhenflug von Schalke 04 gestoppt und den Tabellenführer der 2. Bundesliga aus dem DFB-Pokal geworfen. Die Hessen setzten sich in einem überraschend einseitigen Duell in der zweiten Runde mit 4:0 (2:0) durch und zogen ins Achtelfinale ein. Zudem nahmen die Darmstädter Revanche für die Niederlage in der Liga (0:1) am vergangenen Freitag.
Beim schnellen Wiedersehen in Darmstadt trafen Hiroki Akiyama (23.), Matej Maglica (28.), Fraser Hornby (48.) und Bartosz Bialek (60.) für die Gastgeber. Die Schalker hatten die vergangenen fünf Pflichtspiele gewonnen, am Mittwoch blieben sie erstmals seit dem 13. September ohne Tor.
Doch im Pokal lief es für die Mannschaft von Trainer Miron Muslic von Beginn an nicht. Lloris Karius (18.) verhinderte mit einer Parade gegen Hornby noch den frühen Rückstand, kurz darauf war er aber chancenlos: Nach einer Schalker Ecke traf Akiyama am Ende eines Konters, Maglica erhöhte wenig später per Kopf.
Schalke fand keine Antworten gegen die entschlossenen Darmstädter, die noch in der ersten Halbzeit höher hätten führen können. Hornby benötigte im zweiten Durchgang nur drei Minuten, um auf 3:0 zu erhöhen. Der Widerstand von S04 schien damit gebrochen.
VfB schlägt Mainz erneuz
Trotz Mega-Rotation hat Pokalsieger VfB Stuttgart den nächsten Schritt zur Titelverteidigung gemacht und die Krise des FSV Mainz 05 zum zweiten Mal binnen 72 Stunden deutlich verschärft. Die Schwaben gewannen beim schnellen Wiedersehen mit dem FSV 2:0 (1:0) in der 2. Runde des DFB-Pokals in Mainz.
Erst am vergangenen Sonntag hatten die Rheinhessen in der Fußball-Bundesliga in Stuttgart den Kürzeren gezogen (1:2) - damals allerdings gegen zehn andere VfB-Starter.
Luca Jaquez (6.) und Atakan Karazor (73.) trafen. Für den Einzug ins Achtelfinale kassiert der VfB 847.544 Euro Prämie vom DFB. Der seit Wochen schwächelnden Tabellen-Drittletzte aus Mainz wartet national seit dem 20. September auf einen Sieg.
Vor dem Anpfiff verblüffte Sebastian Hoeneß. Der Stuttgarter Trainer wechselte im Vergleich zum Sonntag seine komplette Startelf aus. "Wir haben schon mehrfach in dieser Konstellation gespielt", verteidige Hoeneß kurz vor Spielbeginn bei Sky seine Maßnahme: "Ich weiß nicht, ob da so viel Mut dazugehört.
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Wir brauchen Power und Frische." Da Tiago Tomas wegen Oberschenkelproblemen das Aufwärmen abbrechen musste, rückte Deniz Undav in die Startelf. Es waren also "nur" zehn Neue.
FSV-Trainer Bo Henriksen war aufgrund einer Roten Karte gesperrt, verfolgte die Partie in einer Loge und wurde von seinem Assistenten Michael Silberbauer ersetzt. Mit Blick auf die prekäre Lage in der Liga (vier Punkte nach acht Spieltagen) hatte Henriksen drei personelle Änderungen vorgenommen: "Wir müssen an die Bundesliga denken. Wir haben am Samstag ein wichtiges Spiel zu Hause gegen Werder Bremen."
Vor 29.400 Zuschauern versuchten es die Gastgeber in den ersten Minuten mit einer harten Gangart. Der VfB zeigte sich allerdings wenig beeindruckt. Nach einer Ecke von Bilal El Khannouss war Jaquez mit dem Kopf zur Stelle. Auch im Anschluss an die Führung waren die Gäste die bessere Mannschaft, Stuttgart hatte bis Mitte der ersten Hälfte die Partie fest im Griff.
Erst in der 25. Minute sorgte der Mainzer Nationalspieler Nadiem Amiri für einen Hauch von Gefahr vor dem Stuttgarter Tor. Der Schuss war der Startpunkt einer besseren Mainzer Phase, der VfB war ein wenig mehr als zuvor in der Defensive gefordert.
Echte Torchancen konnte sich der FSV aber nicht erarbeiten, die Stuttgarter Führung zur Pause war verdient. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Badredine Bouanani sogar den zweiten VfB-Treffer auf dem Fuß.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es Undav, der die Chance zum zweiten Treffer nicht nutzen konnte (47.). In der Folge vergaben die Stuttgarter mehrmals in aussichtsreicher Position die Vorentscheidung. Kapitän Karazor traf dann doch.
Magdeburg setzt sich gegen letzten verbliebenen Regionalligisten durch
Keine Mühe für den Favoriten: Der zu Saisonbeginn kriselnde 1. FC Magdeburg hat auch im DFB-Pokal seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Drei Tage nach dem befreienden 2:0-Sieg gegen Preußen Münster schlug der Tabellenletzte der 2. Bundesliga den bayerischen Regionalligisten FV Illertissen nach einer konzentrierten Leistung mit 3:0 (2:0) und buchte sein Ticket für das Achtelfinale.
Maximilian Breunig (11.), der auch einen Foulelfmeter vergab (31.), Marcus Mathisen (31.) und Noah Pesch (84.) trafen für den von Beginn an überlegenen FCM, der erst zum dritten Mal nach den Spielzeiten 2000/01 und 2023/24 die zweite Runde überstand. Illertissen hingegen konnte nicht an die Energieleistung beim Erstrundencoup gegen den 1. FC Nürnberg anknüpfen.
Nach elf Minuten war das Abwehrbollwerk des Viertligisten erstmals überwunden: Breunig traf per hübschem Flugkopfball. 20 Minuten später hatte der Stürmer bei seinem Foulelfmeter dann weniger Erfolg - doch Marcus Mathisen schaltete nach der Parade von Illertissens Keeper Malwin Zok am schnellsten.
Auch die zweite Hälfte verlief einseitig. Breunig verpasste bei seinem feinen Außenristschuss an die Latte den Doppelpack (50.), bei Alexander Nollenbergers Chance waren Zok und der Pfosten im Weg (60.) - kurz vor Schluss machte es Pesch besser.
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1. FC Kaiserslautern - Lieberknecht nach VAR fassungslos: "Noch nie erlebt"
Kaiserslautern wahrt Pokaltraum und verlängert Fürths Negativserie
Der 1. FC Kaiserslautern hat den Traum vom zweiten DFB-Pokalfinale in drei Jahren gewahrt und den Negativlauf der SpVgg Greuther Fürth zugleich verlängert. Das Team von Torsten Lieberknecht gewann beim Zweitliga-Rivalen in Oberfranken mit 1:0 (1:0). Erstmals seit dem Überraschungslauf ins Pokalfinale 2024 stehen die Pfälzer wieder im Achtelfinale, während Fürth zum fünften Mal in Folge nicht über die zweite Runde hinauskam.
Naatan Skyttä (12.) erzielte am Mittwochabend früh das entscheidende Tor der Gäste. Die Fürther, bei denen Omar Sillah (90.+4) in der Schlussphase nur kurz nach seiner Einwechslung mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz musste, sind damit nun fünf Pflichtspiele in Folge ohne Sieg. In der Liga trennen die Kleeblätter nur drei Punkte von der Abstiegszone.
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Für den ersten "Knalleffekt" der Partie sorgten die Heimfans. Zum Anpfiff zündeten die Fürther Anhänger Feuerwerkskörper und hielten ein Banner zum "Pokalabend am Ronhof" hoch, an dem "… etwas in der Luft" liegen solle.
Kurz darauf lag tatsächlich etwas in der Luft: Ein abgefälschter Schuss von Lauterns Kapitän Marlon Ritter segelte Richtung Fünfer, Sturmkollege Skyttä (12.) grätschte dazwischen und drückte den Ball im zweiten Versuch mit dem Knie zur Gästeführung über die Linie.
Bereits beim letzten Duell – dem 3:0-Auswärtssieg der Lauterer am 5. Zweitliga-Spieltag – hatte der Finne den Knoten gelöst. Nach einer ausgeglichenen Phase ergab sich durch einen Ballverlust die erste große Chance für die Heimelf: Felix Klaus (38.) schoss jedoch aus spitzem Winkel drüber.
Auf und neben dem Platz ging es hitzig zu – beide Trainer sahen wegen lautstarker Proteste die Gelbe Karte. Kurz vor der Pause (45.+2) verpasste Faride Alidou im Eins-gegen-Eins nur knapp den zweiten Treffer.
Im zweiten Durchgang waren es dann vor allem die Gastgeber, die mit dem Ball am Fuß auf den Ausgleich drängten. Mehr als ein Abschluss von Branimir Hrgota (65.) sprang aber zunächst nicht heraus. Lautern konterte auf der Gegenseite gefährlich mit Semih Sahin (70.).
Bayer Leverkusen wendet Blamage gegen SC Paderborn ab
Mit Ach und Krach ins Achtelfinale: Bayer Leverkusen hat einen frühen K.o. im DFB-Pokal trotz eines unerklärlichen Blackouts abgewendet. Das Team von Trainer Kasper Hjulmand erreichte durch das 4:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen den tapferen Zweitligisten SC Paderborn die nächste Runde und verhinderte ein peinliches Zweitrunden-Aus trotz langer Überzahl nur mit Mühe.
Mit seinem nächsten sehenswerten Freistoßtreffer brachte Alejandro Grimaldo (60.) die Rheinländer zunächst in Führung, nachdem Paderborns Abwehrchef Felix Götze die Rote Karte gesehen hatte (58., Notbremse).
Stefano Marino (90.) sorgte jedoch für die Verlängerung, ehe Sven Michel (96.) das Spiel überraschend drehte. Leverkusen schlug durch Jarell Quansah (105.+1) schnell zurück - ehe Ibrahim Maza (120.+2) und Aleix Garcia (120.+4) die Werkself endgültig retteten.
Das Bundesliga-Topspiel am Samstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker) beim Rekordmeister Bayern München habe er zu "0,0" im Hinterkopf, hatte Leverkusens Jonas Hofmann betont, der Pokal sei "wichtig" für die Werkself. Beim Zweiten der zweiten Liga fand Bayer aber nur äußerst mühsam in die Partie.
Leverkusen ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen, erzielte jedoch kaum Raumgewinn. Topstürmer Patrik Schick, der nach rund dreiwöchiger Zwangspause sein Startelfcomeback feierte, blieb vor der Pause wirkungslos. Die Rheinländer ließen das Tempo in der Offensive vermissen.
Paderborn agierte nach sechs Siegen in Serie mutig, suchte spielerische Lösungen und bereitete Bayer damit reichlich Probleme. Eine Führung des Außenseiters zur Halbzeit wäre nicht unverdient gewesen. Götze (11.), Raphael Obermair (40.) und Luis Engelns (44.) schlossen bei den besten Möglichkeiten des SCP aber zu überhastet ab.
Hjulmand wirkte alles andere als zufrieden. Ernest Poku und Christian Kofane kamen zur zweiten Halbzeit, um mehr Offensivpower zu entwickeln. Schnell ergab sich die erste nennenswerte Chance für Leverkusen: Kofane schoss aus der Drehung aber knapp über das Tor (52.). Kofane war es auch, der von Götze kurz vor dem Strafraum mit einem Trikotzupfer zu Fall gebracht wurde. Grimaldo setzte den Ball aus 18 Metern unhaltbar ins Netz.
Nach Götzes Platzverweis agierte Bayer in Überzahl deutlich souveräner - bis in die Schlussminuten. Edmond Tapsoba (89.) verhinderte zunächst auf der Linie den Ausgleich, ehe Marino die Ostwestfalen mit einem Kopfball nach einer Ecke in die Verlängerung rettete.
In den folgenden Minuten wurde es turbulent: Michel scheiterte mit seinem ersten Versuch zwar noch an Mark Flekken im Bayer-Tor, im Nachsetzen bestrafte der Angreifer die Gäste aber. Bayer drückte auf den Ausgleich und meldete sich durch Quansahs Treffer per Abstauber zurück. Maza traf dann zum umjubelten Sieg.
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SC Freiburg stürmt nach Blitzstart ins Achtelfinale
Der SC Freiburg hat nach einem Blitzstart das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Die Breisgauer bezwangen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf auswärts nach zwei frühen Toren 3:1 (2:1) und schafften wie im Vorjahr den Sprung unter die besten 16 Teams.
Igor Matanovic (1.) und Vincenzo Grifo (6.) sorgten im ersten Pokal-Heimspiel der Fortuna seit sechs Jahren frühzeitig für Ernüchterung beim Düsseldorfer Publikum. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Anouar El Azzouzi (20.) war zu wenig, Derry Scherhant (90.+2) sorgte in der Crunchtime für die Entscheidung.
Für die Rheinländer, die unter ihrem neuen Trainer Markus Anfang auch das dritte Pflichtspiel verloren, geht die sportliche Krise weiter.
Matanovic vollendete nach einem schnellen Umschaltmoment nach nur knapp 50 Sekunden zur Freiburger Führung, Grifo erhöhte nach einem kapitalen Einwurf-Fehler der Fortuna wenig später eiskalt. Die Gäste blieben in der Folge gefährlich: Matthias Ginter vergab freistehend (35.), Matanovic köpfte knapp drüber (24.).
Düsseldorf wurde mit zunehmender Spieldauer aktiver. Nach der Pause, als das Spiel immer intensiver wurde, traf Tim Oberdorf (54.) nur den Pfosten. Freiburgs Torhüter Florian Müller war bereits geschlagen. Die Fortuna drückte weiter, blieb aber glücklos: Der vermeintliche Ausgleich von Florent Muslija (59.) zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht.
Union entscheidet Pokal-Krimi gegen Bielefeld in der Verlängerung
Union Berlin hat die erneuten Pokal-Träume von Arminia Bielefeld bereits in der zweiten Runde zerstört. Fünf Monate nach dem verlorenen Endspiel in der Hauptstadt gegen den VfB Stuttgart unterlag der Zweitligist beim Bundesligisten mit 1:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung. Die Köpenicker nahmen damit erfolgreich Revanche: Im Vorjahr hatte die Arminia als Drittligist bei ihrem Sturm bis ins Endspiel die Köpenicker in der zweiten Runde ausgeschaltet.
Leopold Querfeld (11.) brachte die Gastgeber früh in Führung, Monju Momuluh (27.) glich in der regulären Spielzeit für die Ostwestfalen aus. In der Verlängerung avancierte dann Danilho Doekhi (105.) zum Matchwinner und schoss Union ins Achtelfinale.
"Die Motivation ist bei hundert Prozent", hatte Bielefelds Trainer Mitch Kniat vor der Partie betont. Der Coach hatte Union mit seinem Team vor genau 364 Tagen mit 2:0 aus dem Wettbewerb geworfen, danach folgten drei weitere Siege gegen Bundesligisten, ehe die Arminia erst im Finale vom VfB Stuttgart gestoppt wurde. In der 1. Runde in dieser Saison schalteten die Ostwestfalen mit Werder Bremen (1:0) vor heimischem Publikum erneut einen Bundesligisten aus.
Die Hausherren aus Köpenick erwischten den besseren Start. Ein früher Standard brachte Union in Führung: Christopher Trimmels Freistoß fand den aufgerückten Querfeld, der den Ball per Kopf präzise ins rechte obere Eck setzte. Union gab auch in der Folge den Ton an, während Bielefeld offensiv zunächst kaum Akzente setzen konnte. Erst in der 19. Minute sorgte Momuluh mit einem Distanzschuss aus 22 Metern für Gefahr – Frederik Rönnow war jedoch rechtzeitig unten.
Wenig später tauchte Momuluh erneut vor dem Berliner Keeper auf und diesmal war Rönnow chancenlos. Nach einem artistischen Pass von Kapitän Mael Corboz hob Momuluh den Ball per Kopf über den Torwart hinweg, der anschließend in die Mitte des verwaisten Tores trudelte.
Angetrieben von den rund 2500 mitgereisten Fans kamen die Ostwestfalen mit viel Schwung aus der Kabine. Unions Trainer Baumgart reagierte auf die Bielefelder Drangphase mit zwei Doppelwechseln. Diese zeigten sofort Wirkung: Der erst 18-jährige Dmytro Bogdanow kam bei seinem Pflichtspieldebüt für Union per Kopf zum Abschluss, doch Jonas Kersken sicherte den Ball.
Beide Mannschaften drängten auf den Sieg in der regulären Spielzeit, schafften es jedoch nicht. In einer umkämpften Verlängerung, die auch an den Seitenlinien hitzig geführt wurde, kamen beide Teams zu ihren Chancen.
Kurz nach dem letzten Seitenwechsel der Partie erlöste sich Union: Nach einem wilden Hin und Her im Bielefelder Strafraum kam Doekhi frei zum Abschluss - und ließ die Bielefelder Träume platzen.