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Europa-League-Finale

Diego Simeone und German Burgos: Atleticos "Good Fellas"

  • Aktualisiert: 16.05.2018
  • 19:28 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© imago/Marca
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Im Europa-League-Finale am Mittwoch gegen Marseille (ab 20.45 Uhr, im Liveticker auf ran.de) muss Assistent German Burgos Atleticos Trainer Simeone ersetzen. Das wird er problemlos. Keine Frage.

München/Lyon – Man muss sie erlebt haben. In Aktion. Unbedingt. Wie sie immer wieder mit den Emotionen spielen. Abwechselnd. Gleichzeitig. Impulsiv, dazu derbe Worte, die man förmlich hört, vor allem aber deren Wirkung spürt.

Nervtötend. Irre, gaga. Ein faszinierendes Schauspiel. Immer ein bisschen drüber. Da wird das Fairplay nicht mit Füßen getreten, sondern eher zum eigenen Vorteil angeschoben. Aber genau das ist ja die Intention, die dahinter steckt, wenn Diego Simeone und German Burgos loslegen.

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Und deshalb hat der argentinische Trainer von Atletico Madrid keinerlei Sorgen, dass er aufgrund seiner Sperre im Finale der Europa League am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, im Liveticker auf ran.de) gegen Olympique Marseille von seinem Assistenten vertreten wird. Es dürfte an dieser Stelle niemanden verwundern, dass Simeone wegen Schiedsrichter-Beleidigung im Halbfinale gegen den FC Arsenal aus dem Verkehr gezogen wurde.

Doch Burgos ist Simeones Bruder im Geiste. Beide sind Exzentriker vor dem Herrn. Landsmänner. Man muss nur Roger Schmidt mal fragen, der von Burgos als Stricher beschimpft wurde, nachdem Schmidt das ständige Reklamieren anprangerte. Simeone hatte gar nicht mitbekommen, was passiert war und sprang seinem Assistenten blind zur Seite.

Seelenverwandte

Seelenverwandte eben, Krawallbrüder. Wobei beide zwar genau das, aber gleichzeitig auch weit mehr als das sind.

"Das Beste an unserem Verhältnis ist Loyalität. Das ist im Fußball etwas Seltenes, und wenn man dazu noch seine Fähigkeiten nimmt, erklärt das, warum es so gut für uns lief", sagte Simeone erst kürzlich. Burgos verglich das Verhältnis zu Simeone mal mit den Schauspielern Robert de Niro und Joe Pesci. Mafia ("Good Fellas"), Drama, Gangster. Passt durchaus, mit einem Augenzwinkern.

Beide kennen sich noch aus ihren aktiven Karrieren, die sich in den frühen 2000er Jahren bei Atletico kreuzten. Simeone erlebte Burgos in Aktion. Ein Torhüter, der schon mal für elf (!) Spiele gesperrt wurde. Der den Spitznamen "El Mono" (der Affe) und dazu lange Haare trug. Der den Nierenkrebs besiegte und trotzdem weiter rauchte. Und der in einer Hard-Rock-Band spielte. Womit die faszinierende und facettenreiche Person Burgos nur annähernd beschrieben ist.

Simeone reichten die Eindrücke, um Burgos später, 2011, zum Co-Trainer zu machen. Oder um es mit Schmidts Worten zu sagen: Zum Türsteher. Einer, der Jose Mourinho dann auch mal ankündigt, ihm den Kopf abzureißen. 2014 muss er im Derby von sechs Leuten (Simeone inklusive) davon abgehalten werden, dem Schiedsrichter an den Kragen zu gehen.

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Simeones Kettenhund

Sieht man Burgos als schlichten Kettenhund, den man von der Leine lässt, wenn es sein muss, liegt man komplett falsch. Er hat einen ebenso großen Anteil am Erfolg, ist als akribischer Arbeiter bekannt. Eben einer mit einer extrem kurzen emotionalen Zündschnur.

Über Catania Calcio und Racing Club ging es recht schnell zu Atletico, das sie in Spanien und auch in Europa wieder zu einer großen Nummer machten. Auch wenn sich durch ihr Auftreten und ihre Spielweise die Sympathiewerte außerhalb von Madrid doch arg in Grenzen hielten, kann sich der Erfolg sehen lassen: Europa League 2012, UEFA Super Cup 2012, Spanischer Pokalsieger 2013, Spanischer Meister 2014, Spanischer Superpokalsieger 2014, dazu Champions-League-Finalist 2014 und 2016. Zwei Mal gegen Real. Zwei Schlappen. Einmal nach Verlängerung. Einmal nach Elfmeterschießen.

Jetzt greifen beide mal wieder nach einem Titel, es wäre der erste seit 2014. "Wir haben Burgos. Wir müssen uns nicht einmal ansehen um zu wissen, was wir wollen", sagte Simeone, der keinerlei Zweifel hat, dass es an der Seitenlinie auch ohne ihn geht.

Schade nur, dass man dadurch beide gemeinsam nicht in Aktion erlebt.

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