Europa League
RB Leipzig: Oliver Mintzlaff erklärt Gründe für seine emotionale Brandrede
- Aktualisiert: 04.03.2022
- 09:59 Uhr
- ran.de
Nach der Kritik am verspäteten Boykott von RB Leipzig hinsichtlich des Europa-League-Achtelfinals gegen Spartak Moskau reagierte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff emotional. Nun erklärt er die Gründe.
München - Nach der Debatte um die Spielabsage gegen Spartak Moskau hat Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff seinen hochemotionalen Ausbruch erklärt.
"Das hat sich sicherlich auch etwas aufgeschaukelt. Wir waren einer Kritik ausgesetzt, die wir nicht nachvollziehen konnten. Ich habe dann versucht zu erklären, was unsere Gedanken waren und wofür wir uns auch nicht schämen", sagte er im "Sport1"-Interview vor dem DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96.
RB Leipzig wurde zuvor kritisiert, weil die Sachsen das Achtelfinale in der Europa League gegen Spartak Moskau nicht von Beginn an boykottiert hatten. So habe der Klub laut Mintzlaff zunächst unter dem Vorsatz gehandelt, dass Sport verbinde.
Spartak Moskau ausgeschlossen - RB im Viertelfinale
Mitzlaff erläuterte weiter: "Und dann haben uns die Ereignisse eingeholt. Wir haben reflektiert und nachgedacht und sind mit der UEFA schon Freitagnacht in den Austausch gegangen. Da sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir so nicht spielen können. Das war auch die Ansicht der UEFA, die den Wettbewerb auch ausrichtet."
Die scharfen Reaktionen auf das anfängliche Zögern der Leipziger habe die Klubführung aber sehr getroffen: "Uns hat da gestört, dass es zu populistisch ist und man Dinge vorschiebt. Wenn man über diese schlimmen Zeiten sprechen will, sollte man auch über die sprechen und nicht versuchen, Politik zu machen und populistische Aussagen zu machen."
So sei es nach Aussage des 46-Jährigen nicht in Ordnung gewesen, "wie man mit unseren Mitarbeitern umgegangen ist: mit dem Trainer, mit Florian Scholz (Marketingdirektor, d. Red.). Das waren alles Sachen, die waren over the top. Kritik ist okay und Meinungsfreiheit ist okay, aber ein Stück weit sachlich. Das hat etwas gefehlt und da hatte sich auch bestimmt etwas aufgestaut."
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Mintzlaff wütet wegen Prämien-Debatte
Auch zum generellen Ausschluss von Spartak Moskau äußerte sich Mintzlaff in dem Zuge. So sei es nicht darum gegangen, "dass uns die UEFA eine Entscheidung abnehmen muss. Wenn die UEFA anders entschieden hätte, hätten wir für uns die Situation neu bewertet und ich glaube nicht, dass wir dann angetreten wären."
Deutlich wütender zeigte sich der Geschäftsführer derweil, als er von Moderator Thomas Helmer auf die über zwei Millionen Euro hohe Siegprämie angesprochen wurde, die RB durch den Einzug ins Viertelfinale der Europa League erhält.
Auf die Frage, ob der Verein die Summe nicht spenden wolle, wütete Mintzlaff: "Auch diese Diskussion kotzt mich total an. Jeder soll mal bei sich selbst anfangen. Was spendet ihr? Bevor wir das Geld der anderen ausgeben. Das ist mir zu viel Symbolpolitik."
Und weiter: "Dass wir eine gesellschaftliche Verantwortung haben und nicht nur in dieser Phase wahrnehmen, sondern seit RB Leipzig besteht, ist völlig klar. Aber die, die immer rufen, RB Leipzig soll jetzt spenden, die sollen erstmal selber anfangen, zu spenden, bevor die über andere sprechen."
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