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Cheftrainerin bei den Männern? "Schneller, als einige denken"
Aus Sicht von Frauen-Bundestrainer Christian Wück könnte schon bald eine Cheftrainerin bei einem Männer-Bundesligisten übernehmen. "Für alles, was neu ist, braucht man Mut. Und wenn einmal diese Schallmauer durchbrochen wurde, dann wird es schneller gehen, als im Moment vielleicht einige denken", sagte Wück im SID-Interview: "Aber die erste hat es immer am schwierigsten."
Der 52-Jährige, der im Vorjahr den Wechsel von den männlichen Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu den Frauen vollzogen hatte, wollte sich allerdings nicht auf eine Zeitspanne festlegen. "Ob das jetzt noch ein, zwei oder fünf Jahre dauert, das weiß man natürlich nicht. Aber qualitativ gibt es genauso gute Trainerinnen wie Trainer", sagte Wück: "Es spricht qualitativ überhaupt nichts dagegen."
Sabrina Wittmann (33) trainiert seit dem vergangenen Sommer beim Drittligisten FC Ingolstadt und ist damit die erste Cheftrainerin im Männer-Profifußball. Ex-Nationalspielerin Inka Grings (SV Straelen) und Imke Wübbenhorst (Sportfreunde Lotte) hatten zuvor schon einmal Männer-Viertligisten trainiert, beim Bundesligisten Union Berlin vertrat Marie-Louise Eta 2024 als Co-Trainerin gemeinsam mit Danijel Jumic den gesperrten Chefcoach Nenad Bjelica an der Seitenlinie.
"Es gibt mittlerweile sehr viele Frauen, die auch schon bewiesen haben, dass der Schritt gar nicht mehr so groß ist. Union Berlin hatte eine Co-Trainerin, Sabrina Wittmann macht das sehr, sehr gut in Ingolstadt", lobte Wück, der mit den deutschen Fußballerinnen ab der kommenden Woche bei der EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) gefordert ist. Er selbst hätte sich "vor drei, vier Jahren auch nicht vorstellen können, dass ich in der Frauenmannschaft Nationaltrainer werde".