Nettospielzeit, Dribbling statt Freistoß: Kommt die größte Regel-Revolution im Fußball?
Regel-Revolution
Das International Football Association Board (IFAB) hat laut "The Times" einige Vorschläge vorgebracht, die zur größten Regel-Revolution im Fußball seit Jahrzehnten führen könnten. Das IFAB ist ein Gremium mit acht Mitglieder (vier FIFA-Mitglieder und je ein Vertreter der Verbände aus England, Nordirland, Schottland und Wales), das sich einmal pro Jahr trifft und über Regeländerungen berät. ran.de zeigt, welche neuen Ideen das IFAB dieses Mal hervorbrachte.
Nettospielzeit
Bislang beträgt die Spielzeit 90 Minuten plus etwaige Nachspielzeit. In Zukunft könnte die Spielzeit auf 60 Minuten reduziert werden, aber mit einer sehr relevanten Veränderung. Denn in Zukunft könnte - ähnlich wie beim Eishockey - bei jeder Spielunterbrechung die Uhr angehalten werden. Sprich: Dann würde wirklich 60 Minuten Fußball gespielt werden - mit einer Einschränkung, siehe letztes Bild.
Freistoß
Bislang hatten die Freistoßstützen nicht so viele Möglichkeiten, um einen ruhenden Ball auszuführen. In Zukunft könnte es eine sehr interessante Option zusätzlich geben. Denn das IFAB schlägt vor, Freistöße künftig auch so auszuführen, dass ein Spieler den Ball mehrfach berühren kann, also sogar selbst mit dem Leder losdribbeln kann.
Eckball
Ähnlich, wie bei der Freistoß-Idee, soll auch bei Eckbällen künftig die Möglichkeit bestehen, dass der Spieler, der den Eckball ausführt, von der Eckfahne weg dribbeln kann und nicht - wie bisher - den Ball abspielen muss.
Abstoß
Bislang ist die Regel beim Torabstoß, dass weder Mit- noch Gegenspieler währenddessen im Strafraum sein dürfen. Nach dem Vorschlag des IFAB sollen in Zukunft zumindest die eigenen Mitspieler im Strafraum stehen dürfen, während der Torhüter den Ball abschlägt oder kurz abspielt.
Rückpass-Regelung
Nimmt der Torhüter einen absichtlichen Rückpass mit der Hand auf, hat das bislang einen indirekten Freistoß für den Gegner zur Folge. Hier könnte es zu einer Verschärfung der Regelung kommen, denn es ist angedacht, ein solches Vergehen im Strafraum zukünftig mit einem Strafstoß zu ahnden.
Handspiel auf der Torlinie
Handspiele im Strafraum wurden bislang mit einem Strafstoß geahndet. Bei Handspielen auf der Torlinie, die ganz klar einen Treffer verhindern, soll es in Zukunft aber keinen Strafstoß mehr geben, sondern - auch, wenn der Ball hinterher nicht ins Tor ging - auf Tor entschieden werden. Somit lohnt sich ein Handspiel auf der Torlinie für die verteidigende Mannschaft künftig gar nicht mehr, weil eben nicht mehr die Chance besteht, dass der Keeper den anschließenden Elfmeter parieren kann.
Elfmeter
Apropos Elfmeter! Auch hier könnte es auf Vorschlag des IFAB zu einer signifikanten Veränderung kommen. Denn Nachschüsse nach verschossenen Elfmetern könnten bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen würde es nach einem verschossenen Elfmeter mit einem Torabstoß weitergehen.
Schiedsrichterkritik
Es ist ein klassisches Bild bei Fußballspielen: Eine Spielertraube umringt den Schiedsrichter und hört nicht auf zu diskutieren. Das soll der Vergangenheit angehören. Denn Schiedsrichterkritik soll nach Vorschlag des IFAB mit einem Punkt- oder Tor-Abzug bestraft werden.
Abpfiff
Diese Situation hat jeder Fußballfan schon erlebt! Die eigene Mannschaft hat gerade einen Angriff und plötzlich pfeift der Schiedsrichter die Halbzeit bzw. das Spiel ab. Dieses unglückliche Szenario könnte in Zukunft unmöglich werden. Denn es ist angedacht, dass der bzw. die Unparteiische die Begegnung nur abpfeifen darf, wenn der Ball nicht im Spiel ist. Dies könnte natürlich zu anderen Kuriositäten führen. Wenn etwa eine Mannschaft kurz vor Spielende vorne liegt, könnte sie, um den Abpfiff herbeizuführen, den Ball nur noch ins Seitenaus schießen.