U21-EM - Turnier-Noten für DFB-Stars: Stiller als Lichtblick - Moukoko maximal im Pech
Das Zeugnis der deutschen Spieler bei der U21-EM
Die deutsche U21 geht bei der EM in Georgien und Rumänien (Alle Spiele live in Sat.1, auf ProSieben MAXX, Joyn, ran.de und in der ran-App) in der Gruppenphase unter und scheidet im Vergleich mit Israel, Tschechien und England als Letzter aus. Eine herbe Enttäuschung für die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo. Wir benoten alle DFB-Stars.
Noah Atubolu
Der Freiburger ist die unangefochtene Nummer 1 im Kader von Antonio Di Salvo. Kassiert insgesamt fünf Gegentore, ist aber an keinem Schuld. Fehler macht er trotzdem. Allerdings mit dem Fuß. So sorgt er in jedem einzelnen Spiel ein Mal für Gefahr vor dem eigenen Tor. Atubolus Talent ist offensichtlich. Wenn er hier und da etwas Risiko rausnimmt, kann er ein Großer werden. ran-Note: 3
Christian Früchtl
Bekommt als Ersatzkeeper keine Einsatzminuten. ran-Note: keine Bewertung
Nico Mantl
Ebenso wie Früchtl nur in der Trainingsarbeit gefordert. ran-Note: keine Bewertung
Josha Vagnoman
Wirkt von allen Defensivspielern im Kader am weitesten. Der Stuttgarter ist besonders in den ersten beiden Spielen körperlich präsent und macht richtig Zug nach vorn. Immer wieder mit Weitschüssen auffällig. Einer sitzt sogar. Der vermeintliche Siegtreffer gegen Israel wird aber wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Gegen England muss er nach einer Viertelstunde verletzt runter und ist deshalb nur bedingt am Debakel beteiligt. ran-Note: 2
Yann-Aurel Bisseck
Wird kurz vor dem Turnier zum Kapitän gemacht. Diese Rolle sagt ihm zu. Er geht außerhalb des Platzes voran, stellt sich in Interviews. Auf dem Platz mit einem durchwachsenen Turnier. Gegen Israel vor dem 0:1 ganz böse vernascht, aber auch mit eigenem Treffer zum Ausgleich. Gegen Tschechien durchwachsen. Im letzten Spiel gegen England dann besonders in der ersten halben Stunde komplett von der Rolle. Große Vereine sollen an ihm dran sein. Will er dort bestehen, muss er konstanter werden. ran-Note: 4
Henning Matriciani
Legt man nur das letzte Spiel als Maßstab an, erlebt der Schalker eine EM zum Vergessen. Gegen Chelseas Noni Madueke ist er als Linksverteidiger dermaßen unterlegen, dass es einem leidtun kann. Zum Glück darf er in den ersten beiden Partien innen ran. Erledigt dort seinen Job meist solide, dürfte sich aber im Spielaufbau mehr zutrauen. Als er mal offensiv denkt, bereitet er sofort Stillers Ausgleich gegen Tschechien vor. ran-Note: 4
Marton Dardai
Der Herthaner kam nur im dritten Vorrundenspiel zum Einsatz. Dort machte er gegen starke Engländer keine besonders gute Figur. Insgesamt dürfte er sich mehr erhofft haben. ran-Note: 4
Yannik Keitel
Der Freiburger sollte Anführer sein, wurde dieser Aufgabe aber nie gerecht. Bekam den defensiven Part seiner Aufgaben – die Konterabsicherung und Balleroberung – nie auf EM-Niveau und verpasste es so, ein Ausrufezeichen bei diesem Turnier zu setzen. ran-Note: 5
Tom Krauß
Äußerst durchwachsenes Turnier des Noch-Schalkers und eventuell Bald-Mainzers. Gegen Israel mit einer Leistung, die in Ordnung ging. Gegen Tschechien allerdings schon schwächer und im England-Spiel dann – wie viele seiner Kollegen - komplett überfordert. Fand seine Rolle nie so wirklich. ran-Note: 4
Angelo Stiller
Bester deutscher Spieler bei der EM. Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, dazu mit guten Standards, einem Assist und einem eigenen Tor. Der Hoffenheimer wirkte teilweise wie der einzige DFB-Akteur, der in schwierigen Situationen noch zulegen konnte. Auch in Interviews mit klaren Aussagen. ran-Note: 2
Kevin Schade
Ein verhextes Turnier für den A-Elf-erfahrenen Stürmer. In jedem der drei Spiele mit mindestens einer hochprozentigen Chance und Abschlüssen en Masse. Der Ball will aber einfach nicht rein. Di Salvo probiert ihn außen und innen aus. Im Zentrum funktioniert er deutlich besser. Wird an seiner Konsequenz im Abschluss arbeiten müssen, wenn er auch für Hansi Flick ein Thema bleiben will. ran-Note: 4
Nelson Weiper
Mit gerade einmal 18 Jahren der jüngste Akteur im deutschen Kader. Trotzdem trägt er schon viel Last. Weil er sich gegen Tschechien eine Halbzeit lang sehr gut anstellt, darf er gegen England von Beginn an in der Sturmspitze ran. Dort sehr präsent und oft in vielversprechenden Räumen unterwegs. Für ein Tor fehlt dem Mainzer aber das Spielglück. Hat sicher noch viele Spiele in der U21 vor sich, in denen er das ändern kann. ran-Note: 3
Youssoufa Moukoko
Eine EM zum Vergessen für den BVB-Stürmer. Verschoss im Auftaktspiel nach zwei Minuten einen Elfer, vergab danach noch zwei gute Chancen und verließ 20 Minute vor dem Ende den Platz. Verletzt, wie sich herausstellte. Sein linker Oberschenkel erlaubte keinen weiteren Einsatz. Zu allem Überfluss mit schwerem Rassismus konfrontiert. ran-Note: 4
Jessic Ngankam
Wie Moukoko nach dem ersten Spiel im Internet mit ekelhaften, rassistischen Kommentaren überzogen, weil er einen Elfer verballerte. Im zweiten Spiel dann in der Startelf glücklos und kaum eingebunden. Gegen England dann erneut Joker aber auf verlorenem Posten. Sein Vereinstrainer Pal Dardai zweifelte zudem öffentlich an Ngankams Fitness. ran-Note: 5
Noah Weißhaupt
Kam in jedem Spiel zum Einsatz – zwei Mal von der Bank, ein Mal von Beginn an. Den ganz entscheidenden Einfluss hatte der Freiburger nicht, von ihm ging aber immerhin ein wenig Esprit und Spielwitz aus. Das können nicht alle U21-Stars von sich behaupten. ran-Note: 3
Eric Martel
Acht Minuten gegen Israel und eine Halbzeit gegen Tschechien bekam der Kölner, um die enttäuschende Mittelfeldzentrale zu stabilisieren. Das gelang ihm. Hätte gegen England von Beginn an gespielt, wenn er sich nicht im Abschlusstraining verletzt hätte. Kompromisslos und abgeklärt. ran-Note: 2
Finn-Ole Becker
Gab sein EM-Debüt für die letzten zehn Minuten gegen England, als längst besiegelt war, dass Deutschland ausscheiden würde. Der Nachnominierte spielte frei auf und erzielte um ein Haar ein Tor. ran-Note: 3
Maximilian Bauer
Der Augsburger blieb ohne Einsatz. ran-Note: Ohne Bewertung
Kilian Fischer
Ein belebendes Element im Spiel gegen die Engländer, als er nach einer Viertelstunde für Vagnoman ins Spiel kam. Zwar nicht fehlerlos in der Defensive, dafür mit dem Herz in der Hand auf dem Weg nach vorne. ran-Note: 3
Luca Netz
Als Linksverteidiger machte er 225 von 270 möglichen Spielminuten. Wohl eher aus Mangel an Alternativen. Konnte nie sein volles Potential – das er zweifellos besitzt – abrufen und war in der Rückwärtsbewegung mehr als ein Mal desorientiert und zu unentschlossen. Nach vorne mit vielen, vielen Flanken aber wenig Genauigkeit. ran-Note: 5
Kenneth Schmidt
Blieb ohne Spielzeit. Als er im letzten Spiel "ein Thema" gewesen wäre, wie Trainer Di Salvo verriet, musste er sich verletzt abmelden. ran-Note: Ohne Bewertung
Faride Alidou
Kam gegen Tschechien und England jeweils als Einwechselspieler zum Zug. Besonders gegen die Tschechen belebte er den rechten Flügel, wirkte in seinen Aktionen aber noch etwas überhastet. Hatte Glück, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog. ran-Note: 4
Denis Huseinbasic
Di Salvo vertraute ihm in den ersten beiden Spielen jeweils in der Startelf. Der Kölner sollte für Kreativität und Geschwindigkeit sorgen. Davon versprühte er aber zu wenig. Eine Szene in der Defensive wurde ihm dann zum Verhängnis: Bei Tschechiens Konter zum 0:1 mangelhaft im zweikampf. Gegen England durfte er dann nicht mehr mitmachen. ran-Note: 5