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Klub-WM: Flamengo als Außenseiter? Deshalb kann gegen den FC Bayern alles passieren
- Veröffentlicht: 29.06.2025
- 12:05 Uhr
- Andreas Reiners
Der FC Bayern trifft im Achtelfinale am Sonntagabend (21.15 Uhr MESZ live in SAT.1 und im kostenlosen Livestream auf Joyn) auf den brasilianischen Topklub Flamengo. Was erwartet die Münchner?
Filipe Luis weiß, was er tun muss.
Der Move funktioniert fast immer. Deshalb schiebt der Trainer von Flamengo die Favoritenrolle zur Sicherheit noch ein Stück weiter zum FC Bayern.
Flamengo geht als gefährlicher und aussichtsreicher Außenseiter in das Achtelfinale der Klub-WM gegen die Münchner (am Sonntag, 21.15 Uhr MESZ live in SAT.1 und im kostenlosen Livestream auf Joyn). Doch wenn man den Trainer so reden hört, dann könnte man fast meinen, als seien die Brasilianer chancenlos.
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"Sie gehören zur Elite, sind Riesen, ein europäischer Koloss", sagte der 38-Jährige. "Sie spielen dominant, haben einen außergewöhnlichen Kader und einen außergewöhnlichen Trainer. Sie sind ein Klub, der uns inspiriert und uns Ideen liefert, die wir kopieren."
Das Wichtigste in Kürze
Flamengo: Ein pragmatischer Trainer
Und setzte dann noch nach: "In einem Spiel kann alles passieren."
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Das ist der Punkt: Flamengo konnte bei dieser Klub-WM bereits so überzeugen, dass es durchaus gute Gründe dafür gibt, dass gegen die Bayern "alles passieren" kann. Ganz davon abgesehen, dass in einer K.o.-Runde sowieso alles möglich ist.
Denn dass Luis vor allem pragmatisch ist, macht den Klub so gefährlich. Der einzige Weg im Fußball seien Siege, sagte Luis FIFA.com. "Ich halte mich nicht für einen philosophischen Typen. Ich bin sehr pragmatisch. Ich mag es nicht, mir ein großes Ziel zu setzen – außer das nächste Spiel zu gewinnen."
Das funktioniert bei Flamengo hervorragend.
Luis, der als Spieler unter anderem bei Atletico Madrid von Diego Simeone oder beim FC Chelsea von Jose Mourinho trainiert und inspiriert wurde, hat seit seiner Amtsübernahme im Oktober 2024 erst drei Spiele verloren, dafür in der Zeit den Pokal und die Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro gewonnen.
Kuranyi: "Flamengo hat es wirklich sehr gut gemacht bislang"
In der aktuellen Saison ist man Tabellenführer, und bei der Klub-WM folgten in der Vorrunde Siege gegen ES Tunis und Chelsea, dazu zum Abschluss mit einer B-Elf ein Remis gegen L.A. Der Einzug in das Achtelfinale gelang als Gruppensieger.
"Flamengo hat es wirklich sehr gut gemacht bislang", sagte Flamengo-Fan Kevin Kuranyi im ran-Interview. "Sie haben auch schon gegen Chelsea, eine große Mannschaft, mit 3:1 gewonnen. Wenn das Wetter heiß und brasilianisches Feeling da ist, dann können sie einfach super kicken. Es könnte also ein schwieriges Spiel für den FC Bayern werden."
Denn Flamengo spielt weniger brasilianisch, also technisch-chaotisch, sondern eher europäisch. Gut organisiert. Und körperbetont. Flamengo liegt mit durchschnittlich 14,7 Fouls pro Spiel in der Foulstatistik der Achtelfinalisten (gemeinsam mit Palmeiras) vorne.
Man merkt, dass der Trainer mal ein mit allen Wassern gewaschener Verteidiger war, denn seine Mannschaft konnte bislang 54,4 der Zweikämpfe gewinnen, setzt aber auch Ballbesitzfußball (62 Prozent) um.
Flamengo: Das zeichnet die Mannschaft aus
Sein Team überzeugt vor allem als Kollektiv, ohne die echten Superstars, dafür mit intensiver und moderner Spielweise, hohem Pressing, Tempo und ausgestattet mit einem klaren taktischen Plan. Beobachter attestieren Luis ein hohes taktisches Verständnis, dazu den Drang, schnell viel lernen zu wollen. Außerdem weiß er, wie die Spieler ticken, was sie wollen. Und was sie brauchen, um seinen Plan umzusetzen.
"Flamengo muss auf eine bestimmte Art spielen: immer unter Druck setzen, immer angreifen. Das ist nicht verhandelbar", sagte Luis einmal.
Das setzt er mit einem Kader um, in dem alle Spieler südamerikanische Wurzeln haben und viele Routiniers den essenziellen Kern bilden . Wie Giorgian de Arrascaeta (31), "er ist einer der Top-Spieler dieser Mannschaft, seit Jahren läuft das Spiel von Flamengo über ihn", so Kuranyi. Oder der Ex-Wolfsburger Bruno Henrique (34) sowie Danilo (33) oder Jorginho (33).
Kompany und Co.: Das verdienen die Trainer der Bundesligisten
Das verdienen die Trainer der Bundesligisten
Eigentlich sind die Gehälter der Bundesliga-Trainer nicht bekannt, die "Bild" hat nun aber enthüllt, was die Übungsleiter der Klubs der höchsten deutschen Spielklasse angeblich jährlich verdienen. ran zeigt euch die Gehälter der 18 Cheftrainer der Bundesliga.
Platz 18: Merlin Polzin
Verein: Hamburger SV
Gehalt: 0,6 Millionen Euro
Platz 17: Alexander Blessin
Verein: FC St. Pauli
Gehalt: 0,84 Millionen Euro
Platz 16: Julian Schuster
Verein: SC Freiburg
Gehalt: 1 Millionen Euro
Platz 15: Horst Steffen
Verein: Werder Bremen
Gehalt: 1,1 Millionen Euro
Platz 13: Lukas Kwasniok (geteilt)
Verein: 1. FC Köln
Gehalt: 1,2 Millionen Euro
Platz 13: Steffen Baumgart (geteilt)
Verein: 1. FC Union Berlin
Gehalt: 1,2 Millionen Euro
Platz 12: Frank Schmidt
Verein: 1. FC Heidenheim
Gehalt: 1,4 Millionen Euro
Platz 10: Paul Simonis (geteilt)
Verein: VfL Wolfsburg
Gehalt: 1,5 Millionen Euro
Platz 10: Christian Ilzer (geteilt)
Verein: TSG Hoffenheim
Gehalt: 1,5 Millionen Euro
Platz 9: Sandro Wagner
Verein: FC Augsburg
Gehalt: 1,6 Millionen Euro
Platz 8: Bo Henriksen
Verein: 1. FSV Mainz 05
Gehalt: 2 Millionen Euro
Platz 6: Dino Toppmöller (geteilt)
Verein: Eintracht Frankfurt
Gehalt: 2,5 Millionen Euro
Platz 6: Ole Werner (geteilt)
Verein: RB Leipzig
Gehalt: 2,5 Millionen Euro
Platz 5: Gerardo Seoane
Verein: Borussia Mönchen-Gladbach
Gehalt: 3,2 Millionen Euro
Platz 4: Sebastian Hoeneß
Verein: VfB Stuttgart
Gehalt: 3,5 Millionen Euro
Platz 3: Niko Kovac
Verein: Borussia Dortmund
Gehalt: 4 Millionen Euro
Platz 2: Erik Ten Hag
Verein: Bayer 04 Leverkusen
Gehalt: 5,5 Millionen Euro
Platz 1: Vincent Kompany
Verein: FC Bayern München
Gehalt: 7 Millionen Euro
"Er hat die Mannschaft auf den richtigen Weg zurückgebracht. Er ist ein junger Trainer und betreut schon eine große Mannschaft wie Flamengo", sagte Kuranyi und ergänzte lachend: "Wenn man vergleichen möchte, könnte man sagen, Felipe Luis ist der Julian Nagelsmann von Brasilien."
Flamengo: Leidenschaft, aber auch Druck
Luis, der von 2019 bis 2023 selbst für Flamengo spielte und in der Zeit unter anderem zweimal Meister wurde und zweimal die Copa Libertadores holte, weiß, was es bedeutet, für den Klub zu arbeiten.
Für den Verein, der den legendären Zico hervorbrachte und bisher sieben Meisterschaften und drei Triumphe in der Copa Libertadores feierte.
Luis hat es erlebt, wie es ist, die Leidenschaft der Fans zu spüren, aber eben auch den damit einhergehenden Druck. Den er mit seinen Erfolgen und dem ansehnlichen Fußball selbst zusätzlich anfacht. "Ich glaube, dass sie den Titel holen können. Aus meiner Sicht sind sie einer der Favoriten bei der Klub-WM - und das zu Recht", sagte Kuranyi.
Die Erwartungshaltung ist also enorm, denn Flamengo gehört zu den Vereinen mit den meisten Anhängern auf der Welt, und die können eine gewaltige Wucht entwickeln, und das in sämtliche Richtungen. Sie sind nicht nur stolz, sondern auch emotional. Und pragmatisch - auch sie wollen Siege sehen.
Gut, dass Luis weiß, was er tun muss.