Blatter: Sind "ganz sicher keine Lügner"
- Aktualisiert: 08.03.2016
- 12:20 Uhr
- SID
Der frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter rechnet weiterhin mit der Aufhebung seiner Sperre durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS.
Frankfurt/Main - Der frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79) rechnet weiterhin mit der Aufhebung seiner Sechs-Jahres-Sperre durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS. "Ich habe nichts anderes in der Hinterhand, als dass weder Michel Platini noch ich Lügner sind", sagte der Schweizer im SID-Interview: "Man hat uns als Lügner dargestellt. Und das sind wir ganz sicher nicht."
Zusammen mit UEFA-Präsident Platini (60/Frankreich) war Blatter Ende 2015 von der Ethikkommission des Fußball-Weltverbands gesperrt worden. Es geht um eine Zahlung in Höhe von 1,8 Millionen Euro von der FIFA an Platini aus dem Jahr 2011. Blatter und Platini argumentieren mit einem gültigen mündlichen Vertrag, die FIFA-Richter sehen das anders.
"Wir sind Menschen, die viel geleistet haben - und wenn man viel leistet, macht man Fehler und es geschehen Irrtümer. Aber auf alle Fälle: Was Finanzen anbelangt, kann man mir nichts und konnte man mir nie etwas vorwerfen", sagte Blatter: "Dass ich etwas Falsches mit Geld gemacht habe, kann man mir nicht vorwerfen."
Sowohl die Ethikkommission als auch die FIFA-Berufungskommission fanden nicht ausreichend Beweise, um die Zahlung als Bestechungsgeld einzuordnen, beiden werden aber andere Verstöße gegen den Ethikcode vorgeworfen. "Beide Kommissionen der FIFA haben gesagt, es war keine Korruption. Und die Sperren wurden reduziert (von acht auf sechs Jahre, d. Red.) – was heißt denn das?", fragte Blatter: "Das heißt, dass die Berufungskommission nicht sicher war, ob die Anklage überhaupt stimmt. Ich bin überzeugt, dass sich das in zwei Monaten alles erledigen wird."
Eine Entscheidung des CAS wird innerhalb der nächsten Wochen erwartet. Platini hatte für sich ein beschleunigtes Verfahren beantragt, weil er vor der EURO 2016 (10. Juni bis 10. Juli) in seinem Heimatland wieder in sein Amt zurückkehren will.