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Fußball

Böse Erinnerungen: Kimmich und die Slowakei

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© IMAGO/SID/IMAGO

Joshua Kimmich öffnete tief in seinem Gedächtnis eine Tür ins Jahr 2016. Der DFB-Kapitän verbindet mit der Slowakei einerseits den Beginn seiner großen Nationalmannschaftskarriere - andererseits aber auch einen furchtbaren Abend. "Ich erinnere mich sehr gut, weil es mein Debüt war", sagte der DFB-Kapitän über das Test-Länderspiel in Augsburg vor mehr als neun Jahren: "Es hat sehr viel geregnet und das Spiel wurde sogar unterbrochen, der Platz war eigentlich kaum bespielbar."

Doch damit nicht genug: Es ging kurz vor der EM in Frankreich auch noch mit 1:3 in die Hose. "Ich weiß, dass wir zwei Tore nach Standardsituationen bekommen haben", sagte Kimmich lachend: "Das war zweimal mein Gegenspieler. Dementsprechend gab es für mich die kicker-Note 5,5." Julian Nagelsmann kommentierte schmunzelnd: "Das geht ja!"

Bekanntlich hat Joshua Kimmich dieses misslungene Erstlingswerk nicht von exakt 100 weiteren Länderspielen abgehalten. Eines davon übrigens nur vier Wochen später, wieder gegen die Slowakei, im EM-Achtelfinale. 3:0! Ein dauerhaftes Slowaken-Trauma also sollte nicht in seinem Kopf flackern.

Am Abend in Bratislava (20.45 Uhr/ARD) soll das nächste Duell ein wegweisendes sein: Der Auftakt der WM-Qualifikation ist der erste Mini-Schritt auf dem Weg zum erhofften fünften Stern 2026. "Es ist gesund, dass man auch Ziele ausruft", betonte Nagelsmann in einer Verteidigung seiner Titel-Ansage. "Es wäre ganz schwer für eine Mannschaft und auch ganz schwer, wenn man einen Menschen nimmt, durch das Leben zu schwirren, ohne irgendein Ziel zu haben."

Allerdings soll das Schielen auf den Goldpokal nicht den Blick von den kurzfristigen Zielen ablenken. "Es ist wichtig, dass wir uns einfach auf den Prozess konzentrieren", forderte Nagelsmann. In einer schwierigeren Spielphase gelte es, "nicht sofort zu zweifeln, weil wir das ganz große Ziel vor Augen haben, aber uns nicht auf diesen Moment konzentrieren".

Also: Trust the process! Auch wenn, siehe Joshua Kimmich, der Start mal schiefgeht.

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