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US-Trainer vorübergehend freigestellt

Claudio Reyna gegen Gregg Berhalter: Erpressungsskandal im US-Fußballverband

  • Aktualisiert: 05.01.2023
  • 14:55 Uhr
  • ran.de
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© Imago

Im US-Fußballverband geht es aktuell drunter und drüber. Während Ex-Nationaltrainer Gregg Berhalter von Erpressung spricht, wirft Familie Reyna dem Coach häusliche Gewalt vor.

Der Fußballverband der USA hat aktuell einen schweren Skandal zu verkraften. Dabei geht es um Erpressung und häusliche Gewalt.

Mittendrin: Borussia Dortmunds Youngster Giovanni Reyna, seine Eltern Claudio und Danielle sowie Nationaltrainer Gregg Berhalter und seine Frau Rosalind.

Doch was genau war passiert? ran bringt Ordnung in die chaotischen Vorfälle beim "USMNT".

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Gio Reyna bekommt kaum Spielzeit bei der WM, Vater Claudio ist empört

Die ganze Geschichte beginnt eigentlich im Jahr 1991. Aber dazu später mehr. Wirklich relevant werden die Geschehnisse nämlich erst im Trainingslager der US-Auswahl vor der Weltmeisterschaft in Katar. Dort teilt Berhalter seinem Schützling Reyna mit, dass er keine große Rolle bei der WM spielen würde. "Ich war natürlich am Boden zerstört", so der 20-Jährige auf Instagram.

Daraufhin waren weder seine Leistungen noch seine Einstellung genügend. "Ich gebe voll und ganz zu, dass meine Emotionen meine Trainingsleistungen negativ beeinflusst haben", schrieb der Dortmunder weiter. "Ich habe mich beim gesamten Team entschuldigt und mir wurde verziehen." Nach nur sieben Einsatzminuten in der Gruppenphase spielte Reyna im Achtelfinale gegen die Niederlande (1:3) die zweite Halbzeit und zeigte eine gute Leistung.

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Kurz nach dem Ausscheiden der US-Kicker sagte Berhalter, dass "ein Spieler" offenbar kurz vor dem Rausschmiss stand. Dieser Spieler war Gio Reyna. "Dabei wurde mir versichert, dass man alles intern belassen würde", so das BVB-Ass. Die limitierten Spielzeiten während des Turniers stießen auch Vater Claudio, selbst einst Nationalspieler und sogar Kapitän der US-Auswahl, böse auf. Dieser soll sich mehrfach bei Geschäftsführer Brian McBride beschwert, ihn sogar bedroht haben.

"Es stimmt, dass ich meine Frustration über die Spielzeit meines Sohnes bei meinen Freunden, zu denen Brian gehört, zum Ausdruck gebracht habe", sagte Reyna Senior. "Aber ich habe sicher niemanden bedroht, das käme mir gar nicht in den Sinn."

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Erpresserbrief an Berhalter? Der veröffentlicht Statement

Nach dem Achtelfinal-Spiel in Katar wurde dem US-Verband zugetragen, dass eine Person Informationen habe, um Berhalter des Postens zu "entfernen". Demnach soll er gegenüber seiner Frau Rosalind im Jahr 1991 gewalttätig geworden sein.

In einem Statement am Dienstag gab Berhalter zu, seine damalige Freundin und heutige Frau betrunken getreten zu haben. "Dafür gibt es keine Entschuldigung und ich bereue es bis heute", so der Coach, dessen Vertrag zum Jahresende 2022 ausgelaufen ist.

In jenem Statement spricht Berhalter über ein "Individuum", das die Informationen an den Verband weitergab. Wie "ESPN" nun berichtet, handelt es sich bei dem Individuum um Danielle Reyna. Sie war vor 31 Jahren, als sich der Gewaltvorfall ereignete, bereits die beste Freundin von Rosalind und auch spätere Trauzeugin.

Wie ihr Mann jedoch auch bestreitet sie die Vorwürfe. "Es stimmt, dass ich Earnie Stewart (Sportdirektor des US-Verbandes, d. Red.) nach der WM kontaktiert habe, jedoch habe ich nichts und niemanden erpresst", so Reyna.

Sein Statement würden die "Schwere des Missbrauchs jedoch erheblich minimieren", fährt die 49-Jährige fort. "Rosalind hat ihm damals Gnade gezeigt und ich hatte gehofft, er würde nun auch Gnade bei Gio zeigen."

Drei Jahre vor Heim-WM: US-Verband liegt in Scherben

Und nun? Etwas mehr als drei Jahre vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land steht der US-amerikanische Verband vor einem Scherbenhaufen. Ein Erpressungsskandal um den Ex-Kapitän, kein Nationaltrainer und ein Supertalent, das kein Vertrauen mehr in den Verband zu haben scheint.

"Das ist ganz offensichtlich keine positive Zeit für den Fußball in diesem Land und für unsere Männer-Nationalmannschaft", stellte Cindy Parlow Cone, Präsidentin des Verbandes, fest.

Wer die Mannschaft während des Gold Cups im Juni oder gar während der Weltmeisterschaft 2026 im eigenen Land betreuen wird, ist noch völlig offen.