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Ex-FIFA-Vizepräsident Warner wird nicht an die USA ausgeliefert
Der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner wird von seinem Heimatland Trinidad und Tobago nicht an die USA ausgeliefert, in denen er wegen Korruption angeklagt ist. Dies teilte ein Richter des Obersten Gerichtshofs des Karibikstaats nach einer Anhörung mit. Der 82-Jährige werde demnach nun aus der Haft entlassen und das Auslieferungsverfahren "dauerhaft ausgesetzt".
Warners Anwalt hatte in der Anhörung argumentiert, dass zum Zeitpunkt der Ausstellung des Haftbefehls 2015 durch das US-Justizministerium kein gültiges Auslieferungsabkommen existiert habe. Die zuständige Richterin befand nun, dass jenes Abkommen zumindest fehlerhaft sei. "Nichts kann den Schmerz und die Demütigung lindern, die ich in den vergangenen zehn Jahren empfunden habe, und vergessen Sie nicht meine Inhaftierung", sagte Warner nach der Anhörung AFP.
Dem früheren Spitzenfunktionär wird in den USA vorgeworfen, seine Position zum persönlichen Vorteil ausgenutzt und sich an einem Bestechungskomplott im Zusammenhang mit der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika beteiligt zu haben. Gegen eine Kaution von 370.000 Dollar (rund 315.000 Euro) war er auf freiem Fuß, während er vor Gericht gegen die Anschuldigungen vorging, er sei an Erpressung, Überweisungsbetrug, Geldwäsche und Bestechung beteiligt gewesen.
Warner war von 1997 bis 2011 Vize-Präsident der FIFA. Er war auch eines der Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees, die dafür gestimmt hatten, Russland und Katar die Austragungsrechte für die Weltmeisterschaften 2018 bzw. 2022 zu übertragen. Zudem bekleidete Warner zwischen 2010 und 2013 zwei Ministerämter in seinem Heimatland.