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Real kontert Barca

FC Barcelona vs. Real Madrid: Schlammschlacht zwischen spanischen Erzrivalen eskaliert - die Hintergünde

  • Aktualisiert: 18.04.2023
  • 15:03 Uhr
  • ran.de
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© Getty
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Der FC Barcelona setzt sich in der Korruptions-Affäre um Zahlungen an einen ehemaligen Schiedsrichter-Boss erneut zur Wehr und teilt gegen Real Madrid aus. Der Konter aus der Hauptstadt folgt prompt und enthält brisante Vorwürfe.

von Daniel Kugler und Max Bruns

Der FC Barcelona hat sich im Skandal um angebliche Korruptionszahlungen an den früheren Schiedsrichterfunktionär Jose Maria Enriquez Negreira zur Wehr gesetzt und einen internen Compliance-Bericht einer externen Anwaltskanzlei über die Social Media-Kanäle des Klubs veröffentlicht.

"Nach den vorliegenden Beweisen wurden keine kriminellen Handlungen im Zusammenhang mit Sport-Korruption festgestellt und es gibt auch keinen Grund, gegen irgendeine Form von krimineller Aktivität im Zusammenhang mit Bestechung zu ermitteln", heißt es in dem Bericht.

Wegen des Vorwurfs der Korruption hatten die spanische Staatsanwaltschaft und die UEFA gegen die Katalanen Ermittlungen eingeleitet. Den Katalanen wird von der spanischen Staatsanwaltschaft vorgeworfen, zwischen 2001 und 2018 etwa 7,3 Millionen Euro an das Unternehmen des früheren Schiedsrichterchefs Enriquez Negreira gezahlt und dafür Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Gunsten erhalten zu haben.

Diesen Vorwürfen widersprach der Klub erneut entschieden. "Die Beratung über technische Schiedsrichterfragen stellt keine illegale Handlung dar. Die Beratung, wie sie von allen großen Vereinen praktiziert wird, wurde transparent durchgeführt, mit den entsprechenden Rechnungen, zumindest in meiner ersten Amtszeit als Präsident", betonte Barca-Präsident Joan Laporta auf einer Pressekonferenz.

Gleichwohl erneuerte der 60-Jährige die Vorwürfe einer gezielten Kampagne gegen die "Blaugrana": "Ich bin der festen Überzeugung, dass der FC Barcelona niemals eine Handlung mit der Absicht vorgenommen hat, den Wettbewerb zu verändern, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Keine Kampagne, die uns in Misskredit bringen will, wird uns daran hindern, weiterhin eine Modellorganisation in der Welt des Sports zu sein."

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"Zynismus" - Laporta teilt heftig gegen Real Madrid aus

Auch gegen den Erzrivalen aus der Hauptstadt teilte Laporta aus und erklärte, dass Barca vor allem im Vergleich zu Real immer wieder benachteiligt würde. "Jeder weiß, dass Real Madrid ein Verein ist, der historisch von Schiedsrichterfehlern begünstigt wurde", erklärte Laporta und fügte dann noch etwas hinzu, was für mächtig Aufruhr sorgte. Real, so der Barca-Boss sei "der Verein des Regimes."

Laporta zielte dabei auf das Regime unter dem spanischen Diktator Francisco Franco Mitte des 20. Jahrhunderts ab.

Er beteuerte zwar, dass er keinen neuen Konflikt zwischen Barcelona und Madrid vom Zaun brechen wolle, doch sparte er auch weiterhin nicht mit Kritik am Erzrivalen, der als Nebenkläger am Korruptionsprozess gegen Barca auftreten will: "Dass dieser Verein in der besten Zeit seines Bestehens Anklage erhebt, ist eine beispiellose Übung in Zynismus."

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FC Chelsea vs. Real Madrid: CL heute im Livestream und Liveticker

Der FC Chelsea empfängt zum Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League Titelverteidiger Real Madrid. Wer überträgt die Partie heute live im TV und Livestream und wer begleitet das Spiel im Liveticker?

  • 19.04.2023
  • 08:20 Uhr

Real kontert mit brisantem Video

Doch die Reaktion Reals ließ nicht lange auf sich warten. Der Konflikt, den Laporte nach eigenen Aussagen noch verhindern wollte, ist nun voll entbrannt - zumindest was die Fußballklubs von Madrid und Barcelona betrifft.

Denn noch am selben Abend strahlte Real Madrid im vereinseigenen TV-Sender ein viereinhalbminütiges Video aus, das es in sich hat, und veröffentlichte es auf den sozialen Kanälen.

Mehrfach wird darin per Bildtafel die Frage gestellt, wer der Klub des Regimes war. Das Real-Video zeigt dabei Original-Aufnahmen, wie das Stadion des FC Barcelona - das Camp Nou - von Francos Generalminister Jose Solis Ruiz eingeweiht wurde. Dabei wurde die spanische Nationalhymne gesungen sowie die Flagge des Landes gehisst.

Anschließend sind noch weitere Aufnahmen aus der Zeit unter Franco zu sehen, die aussagen sollen, dass Real Madrid nicht der Regime-Klub war, sondern eher die "Blaugrana". Eine der Sequenzen zeigt, wie Barca dem Diktator Gold- und Diamant-Orden verlieh.

Zudem schreiben die Madrilenen, dass Barca in der Zeit Francos acht Meisterschaften und neun Pokalsiege feierten. Madrid habe indes unter Franco 15 Jahre benötigt, um die Liga zu gewinnen.

Real sieht sich als Opfer des Regimes

Real, so suggeriert das Video, sei in Wahrheit nicht Begünstigter, sondern Opfer des Franco-Regimes gewesen. "Real Madrid", so heißt es da, "wurde durch den Bürgerkrieg demontiert. Spieler wurden ermordet, verhaftet und sind ins Exil geflohen."

Zum Ende kommt sogar noch Real-Legende Santiago Bernabeu mit einem Zitat vor: "Wenn ich höre, dass Real Madrid das Teams des Regimes sei, möchte ich auf den Vater der Person sche**en, die das sagt."

Das Video von Real hat allein auf Twitter in den ersten 14 Stunden 77 Millionen Aufrufe - und sorgte in Katalonien wiederum für Empörung.

Wie die "Marca" berichtet, hat die katalanische Regionalregierung Real Madrid aufgefordert, sich zu entschuldigen und das "unanständige" Video auf dem Fernsehkanal des Klubs zurückzuziehen. Der Vorwurf, Barca sei die Mannschaft des Franco-Regimes, sei eine "grobe Manipulation der Geschichte". Dies sei "anstößig, beleidigend" und "Fake News", heißt es da aus Katalonien.

Zuvor hatte Barcelona bereits mehrere spanische Journalisten für die Berichterstattung rund um den Skandal verklagt, da diese gezielt dem Ansehen Barcelonas Schaden zufügen wollten.

Der Klub wolle sich das Recht vorbehalten, auf Schadensersatz zu klagen: "Die Entschädigungen können astronomisch werden. Wir wurden öffentlich gelyncht. Lassen wir die Gerechtigkeit walten. Wir haben ein Interesse daran, dass Barcelona von der strafrechtlichen Verantwortung befreit wird."

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Laporta greift auf Liga-Boss Tebas an

In diesem Zusammenhang hatten die Katalanen zuvor auch den Rücktritt von LaLiga-Chef Javier Tebas gefordert, weil dieser falsche Beweise in den laufenden Ermittlungen vorgelegt haben soll. Tebas stritt die Anschuldigungen jedoch ab.

"Ich möchte mit dem Finger auf den Präsidenten der LFP zeigen. Er hat sich unverantwortlich, unklug und mit einem offensichtlichen Mangel an Verantwortung verhalten. Er sollte mit dieser verbalen Inkontinenz aufhören", so Laporta.

Dieser Konflikt wird jedoch von der neuesten Schlammschlacht zwischen Barcelona und Real Madrid in den Schatten gestellt. Die Rivalität der beiden Großklubs hat eine neue Eskalationsstufe erreicht - und beschäftigt nun sogar die Politik.


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