• Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

FIFA stimmt über Mega-WM ab - DFB ohne Stimme

  • Aktualisiert: 09.01.2017
  • 11:58 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDGEOFF CADDICK
Anzeige

Aus 32 mach 48: Gianni Infantinos Pläne einer Mega-Weltmeisterschaft könnten ab morgen nicht mehr nur heiße Luft sein, dann wird darüber abgestimmt. Der DFB ist dagegen - hat aber keine Stimme. 

Zürich - Der Weltmeister ist klar dagegen, die superreichen Klubs sowieso - doch die von FIFA-Präsident Gianni Infantino forcierte "Mega-WM" ist nicht mehr aufzuhalten.

In der Council-Sitzung des Fußball-Weltverbands am Dienstag geht es wohl nur noch um die Frage, wann die Aufstockung von 32 auf 40 oder sogar 48 WM-Teilnehmer beschlossen wird. Der DFB scheint mit seinem Widerstand auf verlorenem Posten zu stehen.

"Die Weltmeisterschaften waren in der Vergangenheit immer Turniere, die Aktive, Zuschauer und Sponsoren gleichermaßen begeistert haben. Warum also sollte man etwas ändern?", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Der weltgrößte Fußballverband sei "grundsätzlich davon überzeugt, dass am bewährten Modus mit 32 Teilnehmernationen festgehalten werden sollte". 

Anzeige
Anzeige

DFB hat keine Stimme

Nur hat der DFB auf dem Zürichberg keine Stimme. Nach dem durch die Ethiksperre bedingten Rücktritt von Ex-DFB-Chef Wolfgang Niersbach sitzt kein deutscher Vertreter am Council-Tisch. Grindel, der aber am Montagabend am Rande der Weltfußballer-Wahl in Zürich Gespräche führen kann, rückt erst im Frühjahr nach. 

Langzeitverletzt! Für diese Stars ist die Bundesliga-Saison vorzeitig zu Ende

Verletzt! Für diese Stars ist die Saison gelaufen

Die Bundesliga-Rückrunde ist in vollem Gang. Einige Spieler nehmen jedoch eine unfreiwillige Auszeit. ran.de zeigt, für welche Stars die Saison 2016/17 schon vorzeitig zu Ende ist.

  • Galerie
  • 04.04.2017
  • 11:19 Uhr

Wie die britische Tageszeitung "Times" berichtet, sind zudem längst nicht alle Verbände der UEFA gegen die Infantino-Pläne, die ab der Endrunde 2026 greifen sollen. Jede öffentliche Äußerung ist ein politischer Schachzug.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

England will Dreiergruppen

Der englische Verband FA bevorzuge beispielsweise demnach das Modell mit 48 Teams, die in 16 Dreiergruppen spielen - aber nur unter der Voraussetzung, dass die UEFA im Verhältnis auch genügend neue Startplätze (bislang 13 plus Gastgeber) erhält. Darauf schielen auch die UEFA-"Schwellenländer", die in der Qualifikation meist knapp scheitern. Der DFB hofft zumindest auf eine Aufschiebung des Themas, was weiterhin nicht ausgeschlossen ist.

"Das FIFA-Faktenpapier zu den vier Alternativformaten, die aktuell zur Diskussion stehen, hat die Mitgliedsverbände erst kurz vor Weihnachten erreicht", sagte Grindel: "Was wir deshalb jetzt zunächst brauchen, ist eine breit angelegte Debatte innerhalb der Verbände und Konföderationen. Eine Entscheidung darf auf keinen Fall übereilt mit der Brechstange getroffen werden."

Vier neue WM-Modelle

Konkret hat die FIFA vier Modelle für die Endrunden ab 2026 vorgelegt: Bei den beiden Varianten mit 40 Teams würde es entweder acht Gruppen mit fünf Teams oder zehn Gruppen mit vier Mannschaften geben. Bei 48 Teilnehmern denkt die FIFA zum einen an eine Vorqualifikation mit 32 Teams, nach der es wie gehabt mit 32 Mannschaften weitergehen würde. Ein anderer Plan sieht 16 Gruppen mit jeweils drei Teilnehmern vor.

Anzeige

Dass die FIFA die "Mega-WM" forciert, überrascht angesichts der zu erwartenden Mehreinnahmen nicht. Einem vertraulichen FIFA-Bericht zufolge, der der Nachrichtenagentur "AFP" vorliegt, würde eine Vergrößerung des Turniers um 16 Teams zusätzliche Gelder in Höhe von umgerechnet rund 605 Millionen Euro generieren.

Anzeige

Mehrbelastung für die Profis

Grindel sieht aber bei allen Alternativen "erhebliche" Schwächen, beispielsweise (noch) mehr Spiele um die "Goldene Ananas" und längere Wartezeiten bei noch längeren Turnieren. 

"Bei der Variante mit 16 Dreiergruppen müsste man wohl das Unentschieden abschaffen, um klare Ergebnisse zu haben und taktisches Verhalten im letzten Gruppenspiel zu vermeiden", sagte der 55-jährige DFB-Chef: "Die in dieser Variante angedachte Einführung von Verlängerung und Elfmeterschießen bereits in der Gruppenphase halte ich zudem für problematisch."

Grundsätzlich dagegen positionierten sich die reichen Top-Vereine aus Europa, die eine Mehrbelastung ihrer teuren Profis fürchten. "Eine WM mit 48 Mannschaften ist das falsche Signal. Hier spielen nur politische Gründe eine Rolle, nicht der Sport", sagte Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge als Chef der europäischen Klub-Vereinigung ECA, der "Sport Bild".

Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen?  Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein.