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NAch dem Tod der Lichtgestalt

Franz Beckenbauer: Ex-DFB-Boss Niersbach über das Vermächtnis des "Kaisers"

  • Aktualisiert: 09.01.2024
  • 18:11 Uhr
  • Martin Volkmar

Wolfgang Niersbach war einer der engsten Weggefährten von Franz Beckenbauer. Bei ran würdigt der frühere DFB-Präsident das Vermächtnis des "Kaisers".

Von Martin Volkmar

Wolfgang Niersbach begleitete den erfolgreichen Nationalspieler Franz Beckenbauer als junger Journalist bei mehreren großen Turnieren, unter anderem beim WM-Triumph 1974.

Nach seinem Wechsel zum DFB war er als Pressechef hautnah beim zweiten WM-Sieg des "Kaisers" als Teamchef 1990 in Italien dabei.

Und schließlich war Niersbach einer der entscheidenden Mitarbeiter des WM-Organisators bei der Bewerbung, Vorbereitung und Durchführung des "Sommermärchens" 2006 in Deutschland.

Die Bedeutung des am Sonntag mit 78 Jahren verstorbenen Beckenbauers für den deutschen und internationalen Fußball sei "überragend" und "mit Worten gar nicht griffig zu beschreiben", sagte Niersbach im Gespräch mit ran.

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Das Wichtigste in Kürze

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"Keine deutsche Persönlichkeit war wohl so bekannt und anerkannt in der Welt wie Franz", erinnert sich der ehemalige DFB-Präsident:

"Das habe ich besonders gemerkt vor der WM 2006, als wir die 31 qualifizierten Länder besucht haben, angefangen in Teheran und aufgehört in Sydney. Diese Geste hat uns als WM-Gastgeber ungeheure Sympathiepunkte beschert, war aber wirklich nur möglich mit Franz Beckenbauer."

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Niersbach über Beckenbauer: Herausragender Fußballer und Freund

Gerade dessen Auftritte bei insgesamt sechs Weltmeisterschaften in verantwortlicher Position sieht Niersbach als sportliches Vermächtnis: "Top-Leistungen als Spieler, Teamchef und WM-Chef mit einer Lockerheit, Leichtigkeit und Freundlichkeit verbinden - das konnte nur er."

Vor allem aber bleibe "die Erinnerung an einen der besten Fußballer aller Zeiten, aber auch einen wunderbaren Menschen und Freund, den ich niemals vergessen werde", ergänzte der heute 73-Jährige.

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"In der Kabine getobt, als ob wir ausgeschieden wären"

Besonders gerne denkt der langjährige DFB-Funktionär an die gemeinsame Zeit in Italien zurück, ganz speziell aber an die turbulenten Szenen nach dem Viertelfinale: "Da hat sich Franz furchtbar aufgeregt, weil unsere Mannschaft das 1:0 gegen eine dezimierte Mannschaft der Tschechischen Republik ziemlich unsouverän über die Bühne gebracht hat. In der Kabine hat er getobt, als ob wir ausgeschieden wären", erzählte Niersbach.

"In dieser heiklen Phase habe ich von innen die Tür zugehalten, obwohl die "ARD"-Crew dauernd anklopfte, um den Teamchef zum Interview zu holen. Ich habe dauernd gerufen 'Franz, Halbfinale, Halbfinale' und erst aufgemacht, als er sich einigermaßen beruhigt hatte. Das Interview ist dann ganz gut gelaufen - und ich als damaliger Pressechef war total erleichtert."

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