Testspiel vor dem Confed Cup
Joshua Kimmich rettet DFB-Team gegen Dänemark
- Aktualisiert: 07.06.2017
- 08:31 Uhr
- SID
Mit einem Fallrückzieher kurz vor Spielende bewahrte Joshua Kimmich die deutsche Nationalmannschaft vor einer Niederlage gegen Dänemark. Die B-Elf mit mehreren Debütanten kam nur schwer ins Spiel und zeigte sich vor dem Confed Cup harmlos.
Kopenhagen - Deutschland hat sich beim Debütantenball in Kopenhagen ordentlich aus der Affäre gezogen. Das vor allem für den anstehenden Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) neu formierte DFB-Team kam nach einer über weite Strecken ordentlichen Vorstellung zu einem 1:1 (0:1) gegen Dänemark.
FC-Bayern-Spieler Joshua Kimmich erzielte in der 88. Minute mit einem sehenswerten Fallrückzieher den verdienten Ausgleich. Christian Eriksen (18.) hatte nach einem Aussetzer des Italien-Legionärs Antonio Rüdiger die Gastgeber, die 25 Jahre zuvor im EM-Endspiel dem damaligen Favoriten Deutschland mit 2:0 sensationell das Nachsehen gegeben hatten, in Führung gebracht.
Bundestrainer Joachim Löw konnte mit dem Kaltstart für die Generalprobe der WM-Endrunde 2018 durchaus zufrieden sein.
Drei Neulinge in der Startelf
Löw hatte in Torhüter Kevin Trapp, Sandro Wagner und Lars Stindl drei Neulinge in die Startformation beordert. Nach der Pause feierten in Amin Younes, Kerem Demirbay und Marvin Plattenhardt weitere Perspektivspieler ihre Premiere in der DFB-Auswahl.
"Ich denke, das war ganz ordentlich. Wir sind mehr oder weniger vom Strand hergekommen. Nach nur einer Trainingseinheit haben wir das ganz gut gemacht. Das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis", sagte Wagner nach seiner Premiere im "ZDF" und der starke Kapitän Julian Draxler fügte hinzu: "Wir haben es nicht schlecht gemacht und uns im Endeffekt das Uentschieden verdient."
Draxler, der das DFB-Team zum zweiten Mal als Spielführer aufs Feld führte, und Matthias Ginter waren die einzigen Weltmeister in der Anfangsformation. Frankreich-Legionär Draxler von Paris St. Germain, selbst erst 23 Jahre alt, ist mit seinem 29. Einsatz der erfahrenste Mann im aktuellen Kader.
Insgesamt brachte es die Startelf mit einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren auf 107 Länderspiele und sieben Tore. "Die Neuen sind heiß, die Zukunft des deutschen Fußballs. Sie haben sich etwas vorgenommen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff vor dem Anpfiff im "ZDF".
Gute Defensive Dänemarks
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Im strömenden Regen war Draxler von Beginn an allgegenwärtiger Fixpunkt des deutschen 3-4-1-2-Systems, fast jeder Angriff führte über ihn. Unterstützt wurde Draxler vom engagierten Kimmich im rechten Mittelfeld. Die erste Chance hatte allerdings Dänemarks Jannik Vestergaard - einen Volleyschuss des Gladbacher Verteidigers aus kurzer Distanz parierte Trapp glänzend (15.).
Drei Minuten später brachte Ginter seinen Nebenmann Rüdiger in Not, der Eriksen den Ball vor die Füße köpfte und mit seinem kapitalen Fehler die Führung der Dänen ermöglichte. Trapp war beim folgenden Aufsetzer ohne Chance.
Den ersten deutschen Torschuss gab Leon Goretzka in der 24. Minute ab. Wagner wurde wenig später in guter Schussposition geblockt (31.), Goretzkas Fernschuss hielt Torhüter Frederik Rönnow (32.) stark.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Eriksen das 2:0 für die Dänen auf dem Fuß, der Edeltechniker schoss aber knapp über das Tor. 180 Sekunden später verhinderte Trapp mit einer Glanzparade gegen Yussuf Poulsen von Bundesliga-Vizemeister RB Leipzig einen höheren Rückstand seines Teams. Unterdessen bissen sich Wagner und Co. an der guten Defensive der Gastgeber weiterhin die Zähne aus.
Offensive zu harmlos
Die zunächst beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Ginter, der in der 59. Minute am glänzend reagierenden Rönnow scheiterte. Kurz darauf feierte der Kölner Profi Frederik Sörensen aufseiten der Dänen sein Debüt, ehe Kimmich mit seinem zweiten Treffer im DFB-Dress die Gäste noch für ihre Bemühungen belohnte.
Beste Akteure in der deutschen Mannschaft waren Draxler und Trapp, der sich in Abwesenheit von Stammtorwart Manuel Neuer für weitere Einsätze empfehlen konnte. Wagner war bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute bemüht, dem Hoffenheimer fehlte es aber vor nur 15.488 Zuschauern bei diesem Jubiläumsspiel an der nötigen Durchschlagskraft.
Dass sich vor allem die Offensive in den kommenden Tagen noch weiter finden muss, ist aber nachvollziehbar. Im WM-Qualifikationsspiel am Samstag in Nürnberg gegen San Marino hat Deutschlands Alternativ-Anzug eine weitere Gelegenheit dazu.
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